Versicherung
Aus der Sicht eines Versicherungsberaters - Die neue Serie Teil 3
Das es nicht immer einfach ist, bei einem Außentermin die Fassung zu wahren, erlebte ich oftmals beim Thema Tod. Bei kaum vergleichbaren Terminen kommt es, wie gerade hierbei, zu bizarre Situationen.
In einem kleinen Dorf in der Nähe von Hilden verstarb ein Kunde. Dieser hatte drei erwachsende Kinder und lebte in einer neuen Beziehung. Seine Ex-Ehefrau zog jedoch alle Aufmerksamkeiten auf sich, da sie in dem Dorf sehr angesehen war. Sie trug sofort schwarze Trauerbekleidung und lief mit Tränen untersetzten Augen durch die Straßen.
Die neue Lebensgefährtin sprach mich auch die bestehenden Versicherungen an und stellte zunächst klar, dass alle Verträge, besonders die Rechtsschutzversicherung, aufgelöst werden sollen.
Ich unterrichtete sie zunächst über die entsprechenden Möglichkeiten. Ohne Vorwarnung brüllte sie lauthals: „Alles wird gekündigt. Das alte hässliche Ex-Weib von ihm läuft ständig durch das Dorf und spielt sich als trauernde Witwe auf, obwohl die schon seit Jahren geschieden sind. Sogar dem Pastor geht die Alte auf den Nerv (Original ein anderes Wort). Ich verweise die dumme Nuss aus der Kirche und vom Friedhof. Die will nur Mitleid und sicher noch Geld vom Erbe meines Alten!“
Nachdem ich wieder etwas nach Luft schnappen und mir einen Lachkrampf unterdrücken konnte, sah sie mein Argument ein, doch besser die bestehende Rechtsschutzversicherung bestehen zu lassen.
Vor einiger Zeit verstarb eine liebe nette Kundin von mir. Ihr Sohn lud mich zur Beisetzung ein und ich lies es mir natürlich nicht nehmen, den letzten Weg gemeinsam zu gehen. Zu dieser Zeit waren allerdings zwei verschiedene ältere Damen sehr krank und ich hatte zu beiden ein sehr gutes Verhältnis.
Vor der Trauerfeier durfte ich alleine in der Kapelle am offenen Sarg Abschied nehmen.
So stellte ich mit entsetzen fest, dass ich auf der falschen Beerdigung war, denn die Verstorbene war die andere Kundin.
Autor:Olaf Oberkalkofen aus Duisburg |
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