Freundschaft ist wie Frühling
Warum ist es zu Hause doch am schönsten?
Der Ritt auf dem Drachen wird mit Sicherheit ein unvergessenes Erlebnis bleiben. Und die Erinnerung daran besteht so lebhaft in uns weiter, als wäre es gerade erst passiert. Diese Geschichte erzählen wir mit der gleichen Hingabe, mit der uns die Kinder aus dem russischen Dorf versucht haben ihre Geschichte zu erzählen. Wer weiß, in wie weit sie unseren Erlebnissen ähnelte.
Wir stehen nun wieder an einem Meeresufer, aber diesmal liegt hinter uns ein unendlicher Dschungel und vor uns tiefblaues Wasser - soweit das Auge reicht. Wir beschließen inne zu halten und einfach diesen Moment zu genießen. Der warme Sand lädt uns ein etwas zu verweilen, darum nehmen wir Platz genießen die warme Sonne und das gleichmäßige Rauschen des Meeres. Keiner spricht. Es ist eine meditative Stille in der jeder seinen Gedanken nachgeht. Und wahrscheinlich sind doch in jedem Kopf die gleichen Gedanken zu finden: „Zuhause wird es jetzt Frühling!“ Es wird wärmer und die Tage sind wieder länger hell. Die Blumen beginnen zu blühen und aus den Bäumen sprießt kraftvoll das Laub. Die Vögel singen lauter und fangen an Nester zu bauen. Die Bienen brummen und summen, während erste Schmetterlinge umher flattern. Dies alles erleben zu dürfen zusammen mit den Menschen, mit denen man sich verbunden fühlt, ist doch von unschätzbarem Wert! So erhebt sich eine Stimme in uns die leise aber bestimmt sagt: „Ich will jetzt nach Hause!“
Ein paar Minuten ruhen wir uns noch aus, lassen uns die Ereignisse der letzten Tage noch einmal durch den Kopf gehen und tanken Kraft für den Heimweg. Die Heimreise wird wie ein Film an uns vorbei ziehen. Alles läuft wie im Zeitraffer, denn unser Weg nach Hause besteht aus nur einem Gedicht. Nur sechs Strophen und wir kommen wieder dort an, wo wir vor einiger Zeit dem Winter entflohen sind. Auch dieses Gedicht bedarf keinerlei Erklärungen, es heißt: „Ein Tag mit Dir“.
Lass uns über Zäune klettern,
lass uns Grenzen überschreiten,
Hand in Hand über die Milchstraße gleiten,
und die scheuen Einhörner dort füttern.
Lass uns in Meerestiefen tauchen,
alles blau und rot und gelb,
lass uns was säen im Korallenfeld,
und ernten was wir gerade brauchen.
Lass uns Blütennektar trinken,
danach benommen in der Sonne liegen,
schauen wie Lichter sich in Wellen spiegeln,
und Arm in Arm ineinander versinken.
Lass uns wilde Drachen reiten,
und zähmen ihr störrisches Gemüt,
lass uns entdecken was im Winter blüht,
und ihm neue Namen herleiten.
Lass uns Mauern nieder reißen,
und mit den Steinen Wege bauen,
lass uns auf uns selbst vertrauen,
erst recht in dürren Wüsten.
Lass uns einig glücklich sein,
verrückt, verspielt, vertieft, verwegen,
lass uns zusammen überlegen,
was ist groß und was ist klein.
aus Federgedichte von Bine von Deckert, ISBN 978-3754342299
So schön wieder zu Hause in gewohnter Umgebung zu sein. Geschützt und in Kontakt mit den Menschen, die uns am Herzen liegen. Mir könnte hierzu keine passendere Challenge einfallen: Sage einem Menschen was er dir bedeutet – in mindestens 3 Sätzen. Ich bin gespannt was passiert.
Habt eine tolle Zeit und genießt die Ostertage! Im nächsten Beitrag stelle ich euch mein Lieblingsgedicht vor.
Bis bald,
Eure Bine
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