Night of the Proms in Dortmund und Oberhausen
Toto, Anastacia, Aura Dione, Camouflage und James Morrison treffen auf ein großartiges Orchester
Oberhausen. Es war ein Abend, an dem niemand unglücklich ins Bett fallen musste. Es gab viel Show, großartige Musiker, Tanz und Unterhaltung. Deutlich besser als "Wetten dass?". Niemand musste ertragen, wie der Moderator ungefragt mit dem Bagger durch die Halle gekarrt wird. Stattdessen gab es die schön Musik einfach so. Nacheinander. Ohne dass einer zuvor die Farbe von Buntstiften am Geschmack erkennt. Es passte einfach zusammen, als habe sein eine wunderschöne Kette aus verschiedenen Gliedern geschmiedet worden. Klassik trifft auf die großen Pop-Stars, die täglich im Radio laufen.
Heimspiel in der Ferne
Die Synthie-Pop-Band Camouflage feierten mit ihren beiden Welthits „The Great Commandment“ und „Love ist a Shield“ ein wahres Heimspiel in der Arena. Auch international hatten die Musiker aus Bietigheim-Bissingen seinerzeit große Erfolge, wie Sänger Marcus Meyn erzählte und sich dabei an Konzerte in Südamerika erinnerte, bei denen1000 Leute kamen und die Songs bis weit nach Ende des eigentlichen Konzertes textsicher intonierten. Gänsehaut. So eine hatte er vermutlich auch bei großartiger Stimmung in den Konzertsälen in Dortmund und Oberhausen.
Kreative Fusionen
Nathan Chan hatte zuvor bereits den Rock'n'Roll fürs klassische Cello erfunden. Jedenfalls was die Bühnenperformance anging. Schon im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Üben auf seinen vier Saiten, studierte später an der Juilliard School in New York City. Die Klassik streichelt er ebenso mit seinem Bogen aus dem wohlgeformten Holzkasten, wie zeitgenössische Werke oder kreative Fusionen.
Über Toto und Rockröhre Anastacia braucht man keine Wort verlieren. Außergewöhnlich. Hohe Qualität, stimmliche Extraklasse. Das amerikanische Energiebündel Anastacia mit der so großartigen Stimme, ließ bei "I'm outa love" so manche Gänsehaut erblühen. "Rosanna", "Afrika" und "Hold The Line" konnten hinterher aber durchaus mithalten.
Auch der britische Singer-Songwriter James Morrison glänzte mit dem speziellen Timbre in seiner Stimme. Nie gehört den Namen? Doch garantiert, vermutlich einen seiner selbstgeschriebenen Songs wie Broken Strings.
Die Tatsache allerdings, dass Interpreten weniger häufig angesagt werden, als die Promo-Sprüche welchen Sender man gerade konsumiere, sorgen dafür, dass so mancher Name weniger geläufig sind, als er es verdient hätte.
Extravagant und schön wie der Morgen
Besonders die dänische Popsängerin Aura Dione hat ihren ganz eigen Stil entwickelt. "Ge-ge-e, jo-jo, uh-la-la, hmm, let′s go, Geronimo". Eigen, extravagant und dennoch schön wie eine aufgehende Sonne erklingen ihre Lieder. Nicht nur die, die sie an diesem Abend interpretierte. Gerade das neue Material ist hörenswert.
Für die orchestrale Untermalung sorgte wie immer das Antwerp Philharmonic Orchestra, stimmenstark begleitet vom Chor Fine Fleur unter der Leitung von Alexandra Arrieche.
Autor:Axel Heyder aus Essen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.