"Auswärtsspiel" zeigt besondere Leihgaben
Start mit dem "Missiale vom Georgsaltar"
Auswärtsspiel – so heißt die neue Ausstellungsreihe im Essener Domschatz. Den Start in dieser Ausstellungsreihe macht eine kostbare und bedeutende Handschrift aus dem Ruhr Museum, die nun bis zum 24. April 2022 im Essener Domschatz zu sehen ist: das Missale vom Georgsaltar aus dem 14. Jahrhundert.
Die mittelalterliche Handschrift mit ihren prachtvollen Miniaturen und farbigen Zeichnungen stammte einst aus dem Essener Frauenstift, dessen Erbe der Domschatz bis heute bewahrt und ausstellt. „Das Missale ist ein Messbuch, das am Georgsaltar in der Stiftskirche zum Einsatz kam“, erklärt Andrea Wegener, Leiterin des Essener Domschatzes. Im Mittelalter befanden sich in der Essener Frauenstiftskirche, dem heutigen Dom, 21 Altäre.
Stiftungen oft von Ratsherren
Von den Bürgern der Stadt – vor allem von mächtigen Ratsherren und ihren Familien – wurden zahlreiche Altarvikarien gestiftet. Einer dieser Altäre war jener Altar, der dem heiligen Georg geweiht war. Die prächtig gestaltete Handschrift aus dem Ruhr Museum ist eine Stiftung für diesen Altar von dem Essener Werner von Haselbeck, der 1348 ein Testament hinterließ. Eigentlich war die Stiftung für eine andere Kirche bestimmt, doch Widrigkeiten führten dazu, dass die Handschrift in die Stiftskirche kam und sich vermutlich dadurch bis heute erhalten hat.
Interessantes zu Georgsaltar
Ein Missale aus dem Ruhr Museum zu Gast im Domschatz“ sehen die Besucher nicht nur die Handschrift, sondern erfahren auch Interessantes zur Geschichte des Altars. Dieser wurde in der Barockzeit vollkommen umgestaltet, im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und befindet sich heute in der Essener Kirche St. Johann in der Innenstadt. Die Ausstellung zeigt, welche Quellen noch vorhanden sind und wie der Altar überhaupt aussah.
Wechselnde Objekte aus anderen Museen
Bei der Ausstellungsreihe „Auswärtsspiel“ werden wechselnd Objekte aus anderen Museen im Domschatz zu Gast sein und im Fokus stehen. „Es sind Objekte, die zum Teil in den Depots schlummern, aber eine spannende Geschichte haben, die erzählt werden will“, so Andrea Wegener. „Zudem haben die Objekte eine Verbindung zu unserer Sammlung bzw. zu unserer Geschichte“, erzählt die Kunsthistorikerin.
Zu sehen ist die Ausstellung im Domschatz Essen von dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Autor:Dieter Frey aus Essen |
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