Evangelisch Kirche
Sanierung der Orgel der Erlöserkirche hat begonnen

Eine Orgel zu sanieren, und dann auch noch eine so große und kompakte wie die in der Erlöserkirche, das ist schon etwas: Um die 500.000 Teile wird er mit seinem Team mindestens zweimal in die Hand genommen haben, damit aus kleinen und großen Pfeifen, Registern und Manualen am Ende wieder ein harmonisches, wohlklingendes Ganzes entsteht, schätzte Orgelbaumeister Claus-Uwe Lindl (2.v.li.) beim Pressegespräch - hier zusammen mit Pfarrer Klaus Künhaupt (re.), Kirchenmusikdirektor Kantor Stephan Peller (2.v.re) und Uldis Weide, Projektleiter der Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen (li.). | Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
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  • Eine Orgel zu sanieren, und dann auch noch eine so große und kompakte wie die in der Erlöserkirche, das ist schon etwas: Um die 500.000 Teile wird er mit seinem Team mindestens zweimal in die Hand genommen haben, damit aus kleinen und großen Pfeifen, Registern und Manualen am Ende wieder ein harmonisches, wohlklingendes Ganzes entsteht, schätzte Orgelbaumeister Claus-Uwe Lindl (2.v.li.) beim Pressegespräch - hier zusammen mit Pfarrer Klaus Künhaupt (re.), Kirchenmusikdirektor Kantor Stephan Peller (2.v.re) und Uldis Weide, Projektleiter der Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen (li.).
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Es geht los: In der Erlöserkirche an der Friedrichstraße hat die Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth OHG, eine der renommiertesten Orgelbaufirmen in Deutschland, am 20. März mit der aufwändigen Sanierung der Orgel begonnen. Bleiben die Arbeiten im Zeitplan, kann die Evangelische Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen ihre „Königin der Instrumente“ am 1. Advent generalüberholt und mit deutlich verbesserter Klangschönheit wieder in Betrieb nehmen.

Die Orgel der Erlöserkirche wurde 1957 und 1958 zeitgleich zur vielbeachteten Neugestaltung des Kirchenraums von der renommierten Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke erbaut und verfügt über drei Manuale, 38 Register und etwa 3.500 Holz- und Metallpfeifen; ihre Stimmung erlaubt die Wiedergabe von Werken barocker Komponisten auf höchstem Niveau. Nicht nur in den Gottesdiensten, sondern auch bei zahlreichen Orgelkonzerten – u.a. im Rahmen der Reihe „Klangraum Erlöserkirche“ – und bei den Aufführungen des weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Essener Bachchores ist sie immer wieder im Einsatz.

Zahlreiche Beschädigungen und Mängel

Eine 2013/2014 durchgeführte Begutachtung ergab jedoch zahlreiche kleine und mittlere Beschädigungen an den Orgelpfeifen sowie erhebliche Mängel an der Register- und Spieltraktatur, der Windversorgung und der elektrischen Anlage; letztere konnte bereits 2017 erneuert werden. In den folgenden beiden Jahren initiierte die Gemeinde eine Werbeaktion zur Gewinnung von Spenden, durch die ca. 90.000 Euro zusammenkamen. Im Jahr 2020 konnte die Gemeinde die Sanierung der Orgel ausschreiben; nach Sichtung der eingegangenen Angebote wurde die Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth OHG 2021 mit der Ausführung beauftragt. In einem ersten Schritt werden nun zunächst alle reparaturbedürftigen beweglichen Orgelteile abgebaut und – bis auf die größten, bis zu 4,88 Meter langen Pfeifen – in die Werkstätten der Freiburger Orgelbaufirma transportiert, um sie dort fachgerecht zu überarbeiten und am Ende neu zu intonieren.

Deutliche Verbesserung des Klangs erwartet

Außer einer deutlichen Verbesserung des Klangs soll die Orgel einen neuen Spieltisch mit elektronisch unterstützten Tastaturen und Register-Wippschaltern erhalten. Unmittelbar nach den Sommerferien beginnt der Wiederaufbau; für technische Restarbeiten, die Intonation und die Generalstimmung vor Ort sind die Monate Oktober und November vorgesehen. Mit einem festlichen musikalischen Gottesdienst soll das Instrument am 1. Advent, 3. Dezember, wieder in Betrieb genommen werden.

Erhoffte Erweiterung wurde zurückgestellt

Für die Sanierung und den neuen Spieltisch sind insgesamt rund 235.000 Euro vorgesehen. Finanziert wird dieser Betrag größtenteils aus dem Erlös, den die Gemeinde durch den Verkauf der Orgel aus der ehemaligen Lukaskirche erzielt hat (100.000 Euro), sowie aus der erwähnten Spendensammlung (ca. 90.000 Euro); der Rest stammt aus der sogenannten Instandhaltungspauschale und einer Rücklage der Gemeinde. Die zunächst ebenfalls erhoffte Erweiterung des Klangspektrums der Orgel ließ sich nicht finanzieren und musste bis auf weiteres zurückgestellt werden.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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