Jelinek-Stück im Essener Grillo-Theater
„Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!“ am 5. Mai zum letzten Mal
Am kommenden Freitag, 5. Mai, ab 19.30 Uhr geht’s im Essener Grillo-Theater zum letzten Mal zum Après-Ski nach Ischgl. Der Corona-Hotspot ist Schauplatz für Elfriede Jelineks Stück „Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!“, das Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer für das Schauspiel Essen unterhaltsam inszeniert hat.
Die Erfolgsautorin knöpft sich in ihrem Theatertext mit spitzzüngigen Tiraden und herrlichen Kalauern die Pandemie vor. Dabei nimmt sie das Virus zum Anlass, um über kranke Systeme und Machtverhältnisse zu sinnieren. Jelinek staunt über eine Gesellschaft, in der die Maßstäbe, nach denen man sich informiert, dank Social Media dermaßen ins Rutschen geraten sind, dass fast jeder die Wahrheit für sich gepachtet haben will. Und auf der Suche nach der ultimativen Wahrheit ist vor allem eins entstanden: Lärm.
Die bitterbös-amüsante Gegenwartsbetrachtung verknüpft Elfriede Jelinek mit einer antiken Episode aus Homers „Odyssee“: Von Odysseus zu Bill Gates, von der Zauberin Circe, die die Gefährten des griechischen Helden in Schweine verwandelt, zu feiernden Ischgl-Touristen ist es also nicht weit in ihrem Stück.
Tickets (14 bis 29 Euro) im TicketCenter der TUP, II. Hagen 2, an der Aalto-Theaterkasse oder unter Tel. 0201/8122-200.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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