"Vaterschaftstest": Markus Behr liest am 19. November in Kettwig
Jungfrau mit zwei Töchtern

Schon zweimal musste der Förderkreis Kettwiger Stadtteilbücherei diese Lesung pandemiebedingt verschieben. Am Freitag, 19. November, soll der Essener Autor Markus Behr endlich seinen Roman "Vaterschaftstest" vorstellen. Wir stellen Ihnen den Schriftsteller vor:

Wie begegnen Sie Mutmaßungen, bei „Vaterschaftstest“ handele es sich um eine Autobiografie?
Literatur ist immer Dichtung und Wahrheit! Nichtsdestotrotz sind alle Figuren und Handlungen erfunden. Das Wissen darüber, inwieweit eigene Erfahrungen die Geschichte geprägt haben, bleibt engen Vertrauten vorbehalten – und der Fantasie der Lesenden.

Haben Sie einen Lieblingssatz in der Literatur?
Samuel Beckett hat gesagt: „Einmal versuchen – scheitern. Wieder versuchen – wieder scheitern, besser scheitern.“ Wahrscheinlich kein Lieblingssatz, aber ein sehr schöner, der mir gerade als erstes einfällt.

Hermann Hesse oder René Goscinny?
Ich habe beide in verschiedenen Phasen meines Lebens verschlungen, und beide haben in mir den Wunsch zu schreiben verstärkt! Habe aber auch mit beiden beim Wiederlesen Enttäuschungen erlebt, weswegen ich sie heute lieber meide.

Sie haben im Ensemble schon häufig Hörspiele in Kettwig gelesen. Darf sich das Publikum auch jetzt auf ein kleines Hörspiel freuen?
Zum Teil ja, denn es kommen viele Dialoge vor!

Was ist der größte Unterschied zwischen einem Solo-Auftritt und der Arbeit mit Bühnenpartnern?
Der Solo-Auftritt schmeichelt der Eitelkeit mehr, macht aber auch ein bisschen einsam.

Wie hilft Ihnen Ihre Schauspielerfahrung bei Lesungen?
Beim lebendigen Gestalten der Figurenrede, aber auch beim Gestalten der Reflexionen des Protagonisten Fabian. Und beim Einnehmen einer gewissen Distanz zum eigenen Text, die beim Vorlesen nötig ist.

Haben Sie sich tatsächlich mit einer Regisseurin auf Ihre Leserauftritte vorbereitet?
Ja, mit Sandra Busch, die auch für die Studio-Bühne Essen aktiv ist. Sie hat mir oft einen neuen Blick auf meinen eigenen Text ermöglicht, das hat mir sehr geholfen, den Text differenziert zu gestalten.

Wie sympathisch ist Ihnen Ihr Protagonist Fabian?
Sehr. Auch wenn mir seine Schwächen zum Teil schmerzhaft bewusst sind.

Man begegnet in ihrem Roman eigentlich keinem Arschloch. Ist Ihnen das wichtig?
Ja. Warum sollte ich über jemanden schreiben, von dem ich denke, dass er/sie das eigentlich gar nicht verdient? Aber genauso wichtig ist es, dass keine der Hauptfiguren immer und überall nur sympathisch ist.

„Vaterschaftstest“ entwickelt einen eigentümlichen Sog, da ist ein Rhythmus, der einen nicht loslässt. Wie haben Sie das geschafft?
Ganz genau weiß ich das nicht. Ich hoffe aber, dass das kontinuierliche Feilen und Straffen der Sätze geholfen hat.

Wen könnten Sie sich als Sprecher für das Hörbuch zu Ihrem Roman vorstellen?
Wenn es ein Mann ist, sollte die Stimme nicht allzu tief sein, wenn es eine Frau ist, nicht allzu hoch. Ich hätte durchaus Lust, es selbst zu sprechen. Aber auch mein früherer Hörspiel-Sprecher Simon Jakobi wäre eine gute Wahl – trotz seiner tiefen Stimme!

Da hat Christian Brückner also Pech gehabt?
So sieht es aus.

Die Lesung beginnt am Freitag, 19. November, um 19 Uhr im Saal des evangelischen Gemeindezentrums Kettwig, Hauptstraße 83. Voraussichtlich gilt die 3G-Regel. Karten kosten 6 Euro. Verbindliche Anmeldungen per E-Mail an info@buecherkeller.de oder unter Tel. 01520/4588217. Markus Behr schickt den Protagonisten seines Romans auf die Suche nach seinem Liebesleben.
Foto: Thomas Tietze Markus Behr wurde in Hannover geboren und lebt seit mehr als 20 Jahren in Essen.
Erste Erfahrungen in der Unterhaltungsbranche sammelte er als Messdiener.
Es folgten zahlreiche Theaterrollen, Auftritte als Solo-Kabarettist und Musiker.
Behr schrieb und produzierte humoristische Hörspiele, die auch live aufgeführt wurden.
„Vaterschaftstest“ ist sein erster Roman und handelt von einem Mann, der Zwillinge gezeugt haben soll, sich daran aber partout nicht erinnern kann.
Das Buch ist im Verlag Klaus Wagenbach erschienen. Hintergrund

Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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