Die Ruhrpott-Revue lädt ein auf Zeche Carl zur etwas anderen Weihnachtsshow
Is schon widda Weihnacht?

Karlheinz Freudenberg, Heike Scheffler, Marcus Kalbitzer, Sabine Barth und Bodo Roßner freuen sich schon wie Bolle auf die Weihnachtsshow der Ruhrpott-Revue. 
Foto: Henschke
3Bilder
  • Karlheinz Freudenberg, Heike Scheffler, Marcus Kalbitzer, Sabine Barth und Bodo Roßner freuen sich schon wie Bolle auf die Weihnachtsshow der Ruhrpott-Revue.
    Foto: Henschke
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Am 3. Advent heißt es auf Zeche Carl: „Hömma…is schon widda Weihnacht?“ Die Ruhrpott-Revue hat sich soziokulturelles Engagement in Altenessen auf die Fahnen geschrieben. Nun ist die bunte Truppe endlich wieder am Start und möchte mit ihrer Weihnachtsshow begeistern. 

Heike Scheffler, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Merchandising, freut sich schon wie Bolle auf den ersten Auftritt nach langer Sauregurkenzeit und verspricht Großes: „Wir sind immer für eine Überraschung gut.“ Bodo Roßner ist Mitgründer und Theaterleiter des etwas anderen Bühnenprojektes. Er wagt den Vergleich: „Bei uns ist das wie bei der Nationalelf. Alle reden mit.“ Karlheinz Freudenberg ist nicht nur Vorsitzender des Kulturvereins Ruhrpott-Revue, sondern auch ihr musikalischer Leiter. Nicht ohne Stolz weist er auf Sabine Barth: „Mit unserer neuen Regisseurin wollen wir wieder angreifen.“ Neben einer beachtlichen Schauspielkarriere bringt Sabine Barth das richtige Händchen mit, um aus einem bunten Haufen von im wahrsten Sinne des Wortes Amateuren ein passables Theaterensemble zu schmieden. Sie war zehn Jahre lang Dozentin der Comedia Schauspielschule in Köln, arbeitet als Theaterpädagogin und Coach in sozialen Brennpunkten, in Schulen, Kitas und für andere Institutionen.

Eine harte Zeit

Nach dem Lockdown brannte es der 35 bis 40 Köpfe umfassenden Ruhrpott-Revue unter den Nägeln. Endlich wieder proben dürfen, endlich wieder auftreten. Nicht wenige meinten gar, diese heterogene Truppe von Laien würde die Pandemiepause nicht überstehen. Bodo Roßner gibt zu: „War ‘ne harte Zeit. Keine Auftritte, keine Einnahmen. Wir hatten Abgänge wegen Corona, dafür sind sieben Neue gekommen.“ Heike Scheffler grinst: „Wir könnten noch Verstärkung gebrauchen. Wir suchen Mitmacher im Alter von 8 bis 88 Jahren.“
Die Ruhrpott-Revue ist wieder da, und zwar mit frischem Elan. Regisseurin Sabine Barth hat noch den Schauspieler und Kabarettisten Jörg Fabrizius ins Boot geholt. Dann wurden liebevoll, aber bestimmt die Zügel angezogen, die wöchentlichen Probentermine mit einem zweiten Angebot erweitert, dazu kommen Einzelstunden. Die ersten Eindrücke? „Einzigartig, wie hier Musik und Schauspiel verzahnt werden. Alle sind offen und spielfreudig. Wir wollen und werden ein gutes neues Ensemblestück entwickeln.“

Blick zurück

Ein Blick zurück. Nach amateurhaften Anfängen Ende 2009 kam immer mehr Sicherheit ins Schau-Spiel, wie sich Bodo Roßner erinnert: „Als wir am 1. Mai 2010 hier auf Zeche Carl zum ersten Mal auf einer richtigen Bühne standen, waren da rund 2.000 Zuschauer. Wir haben einfach munter drauflos geträllert. Mit Spass inne Backen.“ Karlheinz Freudenberg betont, dass man inzwischen im soziokulturellen Bereich so einiges auf den Weg gebracht habe, etwa in Zusammenarbeit mit Schulen, mit der AWO.
Marcus Kalbitzer ist Geschäftsführer der Zeche Carl und freut sich, dass die Revue seinem Haus seit elf Jahren die Treue hält. Ein wenig augenzwinkernd beschreibt er die manchmal anarchische Truppe: „Es ist ein Traum. Sie sind superflexibel und nutzen jeden Raum, der nicht schnell genug abgeschlossen wurde.“ Kalbitzer ist heilfroh, dass das Soziokulturelle Zentrum wieder Auftritte ermöglichen kann: „Endlich ist die Zeche wieder ein Ort der Begegnung.“

Lustige Sozialkritik

Am Sonntag, 12. Dezember, wird um 17 Uhr das Jesuskindlein mit dem Bollerwagen auf die Bühne gezogen. Auf die Zuschauer warten renitente Engeln und außergewöhnliche Tannenbäume. Die liebgewonnene Weihnachtsshow steht auf dem Spielplan, bekannte Versatzstücken werden neu interpretiert, dazu brandneue Szenen, die aktuellen Bezug suchen. Das ist Sozialkritik, lustig verpackt. Kräftiges Mitsingen erwünscht. Tickets im Vorverkauf sind über die Hotlines T 8344410 und T 8309161 erhältlich. Der Eintritt beträgt 15 Euro, für Schüler, Studenten, Erwerbslose, Behinderte 10 Euro. Gruppen ab zehn Personen zahlen 10 Euro pro Person. Für den Einlass gelten die 2G-Regeln. Ausnahmen sind Schwangere und chronisch Kranke mit negativem PCR-Test, nicht älter als 12 Stunden. Weitere Infos sind unter www.ruhrpott-revue.de und www.zechecarl.de erhältlich.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.