Exklusiv-Interview
Höhner-Frontmann Henning Krautmacher stellt neues Bühnen-Programm vor

Die Höhner stellten am heutigen Mittwoch im neuen Funke Media Office ihre neue Tour vor. | Foto: Christian Schaffeld
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Am heutigen Mittwoch war die Kölsche Band "Die Höhner" zu Gast im neuen Funke Media Office in Essen. Dort stellte die Band ihr neues Live-Programm "Funambola - Capriolen des Lebens" vor. Im Gespräch mit dem Lokalkompass erzählt Frontmann Henning Krautmacher , warum die Tour nicht wie jede Andere wird. Außerdem erklärt er, warum der Höhner-Megahit "Viva Colonia" eigentlich nicht zum Programm gehört.

Lokalkompass (Christian Schaffeld): Herr Krautmacher, die gemeinsame Show mit dem Roncalli-Circus gibt es bereits seit dem Jahr 2000. Was hat sich seitdem geändert?

Henning Krautmacher: Der Urgedanke hat sich nicht verändert, allerdings haben sich die Shows im Laufe der Jahre entwickelt. Es ist die sechste Show - sie heißt Funambola. Das ist ein musikalisches Revue geworden. Es ist sicherlich auch ein Großteil der Entwicklung die das Ganze genommen hat, dass wir herausgefunden haben, dass es auch Sinn macht inhaltlich einen roten Faden einzusetzen. Das ist bei Funambola der Fall. 

Was bedeutet der Titel?

Funambola ist das italienische Wort für Seiltanz. Das ist als Metapher zu verstehen, weil ich glaube das ganze Leben ist eine einzige Gradwanderung und mann muss immer schauen, dass man nicht links oder rechts abstürzt. Man hat immer ein Ziel vor Augen, ein Ende des Seils. So ist es auch in dieser Show und das große Ziel ist im vorliegenden Fall, dass ein Fremder in die Gemeinschaft aufgenommen wird, mehr noch - seine große Liebe findet.

Worin liegen denn die Hauptunterschiede zu einem regulären Konzert?

Bei so einer Circus-Show haben wir ganz andere Möglichkeiten uns selber darzustellen. Wir müssen nicht immer Stimmungsband sein, für die wir bekannt sind. Wir haben auch die Möglichkeit leise Töne einzuschlagen. Die Aufmerksamkeit ist eine völlig andere und die gilt eben nicht nur der Band, nicht nur den Höhnern, sondern auch dem, was drumherum passiert, für das wir die ganze Show ja konzipiert haben. Die Aufmerksamkeit gilt also auch den Artistinnen und Artisten. Das Umfeld ist auch ein ganz anderes, weil ein Circus rund ist. Man ist wirklich Teil des Geschehens. Das Publikum ist mittendrin und es mit einzubeziehen war immer schon unsere Aufgabe und das funktioniert im Circus natürlich viel besser, als in einem Saal mit einer Bühne vor Kopf. 

Ist die Atmosphäre dadurch auch eine andere?

Natürlich, das kommt auch noch hinzu. Ein Circus ist glaube ich bei jedem Menschen mit den Kindheitserinnerungen verknüpft. Das sin solche Dinge, die kann man nicht erklären. Die gehören aber einfach mit dazu und das macht das große Ganze.

Das heißt, eine solche Circusshow ist für euch schon etwas Besonderes?

Einmal im Jahr erfüllen wir uns selber den Wunsch diesem alten Schild: "Junge Menschen zum Mitreißen gesucht" zu folgen. Jetzt sind wir keine jungen Leute mehr. Jetzt können wir es uns leisten diese Circusfamilie, der wir gerne angehören würden, selber mit zu konzipieren. Das ist sehr, sehr schön.

Sie haben in Ihrer Ansprache gesagt, dass Viva Colonia nicht gespielt wird und kein Teil der Show ist. Auf welche Musik können die Besucher sich denn freuen?

Also ich muss mich da jetzt etwas zurücknehmen. Viva Colonia ist nicht unbedingt im Programm, aber wenn es plötzlich vom Publikum angestimmt wird, spielen wir es. Das ist das, was wir von Willy Millowitsch gelernt haben. Wenn das Publikum, seine Majestät, es verlangt, wären wir schlecht beraten, wenn wir dem Wunsch nicht nachkommen würden. Aber es ist in der Tat nicht wirklich vorgesehen. Es sind Songs, die dem Thema der Show dienlich sind. Das sind nachdenkliche Songs, das sind Songs und das sind Songs, die extra für die Show kreiert worden sind.

Das heißt, es sind auch neue Songs dabei?

Ja, es sind auch neue Songs dabei, aber auch sehr, sehr alte Songs, weil sie eben im Repertoire vorhanden sind und jetzt plötzlich thematisch reinpassen, aber mitunter auch in ein neues Gewand gesteckt werden. Teilweise müssen wir ja auch für eine Darbietung zwölf Minuten mit Inhalt füllen. Da können wir ja nicht nur einen Song spielen.

Wie lösen Sie die Schwierigkeit?

Da müssen wir dann ein Medley zusammenstellen. Aber das muss natürlich auch wieder thematisch, musikalisch und vom Text her zusammen passen. Das sind alles Aufgaben, denen wir uns gestellt haben und die wir erstmal erfüllen müssen. Und wir müssen hoffen, dass dann aus diesem ganzen Sammelsurium ein großes Ganzes wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

Sehr gerne!

Tickets für die Show, die vom 22. Mai bis 2. Juni in Leverkusen und vom 7. Juni bis 16. Juni in Oberhausen gastiert, gibt es ab 31,90 Euro hier!

Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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