2. Planungstreffen der Arche Noah Essen
„Hier gehören wir alle zusammen!“
Die Tischreihen waren voll im großen Saal des KD 11/13 - man rückte zusammen, holte noch extra Stühle dazu: Rund 60 Leute, darunter Vertreter der Arche Noah Essen und des Initiativkreis Religionen in Essen (IRE), der Ruhr Volunteers sowie zahlreiche Mitwirkende der Zeltstadt und des Bühnenprogramms, trafen sich zum zweiten Planungstreffen für das Arche Noah Fest am 21. und 22. September auf dem Kennedyplatz.
„Es weht ein Wind in der Stadt, der gegen Vielfalt ist, gegen die Fremde“, sagte Willi Overbeck, Projektleiter der Arche Noah Essen und Sprecher des Initiativkreises Religionen in Essen, zur Begrüßung. „Genau darum ist es so wichtig, dieses Fest zu haben. Wir leben alle in dieser Stadt, wir sitzen alle in einem Boot. Es gibt nichts Wichtigeres, als dass alle voreinander Respekt haben. Beim Arche Noah Fest dürfen wir das Gefühl haben: Hier gehören wir alle zusammen.“
Initiativkreis Religionen in Essen wächst um zwei Mitglieder
Passend dazu verkündete Willi Overbeck, dass der Initiativkreis Religionen in Essen weiter wächst: Die Bahá’í-Gemeinde ist nach zwei Jahren nun erstmals als Vollmitglied dabei, die Sikh-Gemeinde ist jetzt kooperatives Mitglied. Grund genug, den Ruf der Arche Noah, der stündlich beim Fest auf dem Kennedyplatz abgespielt wird, zu erneuern: Die neu zusammen gemischten Klänge aus nunmehr sechs verschiedenen Religionsgemeinschaften ernteten von den Teilnehmern des Planungstreffens großes Lob.
„Ich freue mich, dass es zum siebten Mal heißt: Arche Noah auf dem Kennedyplatz“, sagte die künstlerische Leiterin der Arche Noah Essen, Benedikte Baumann, bevor sie schließlich die Themen des Abends vorstellte: Bühnenprogramm und Zeltverteilung auf dem Kennedyplatz, „Haus der Religionen auf Zeit“ und „Tafel der Arche Noah“, partizipative Formate wie Maskenspiel und Tanz der Kulturen sowie Respektmeile und geführte Touren über den Kennedyplatz.
Tafel der Arche Noah: 30 Meter und noch mehr
Die Anordnung der Zelte auf dem Kennedyplatz ist in diesem Jahr ein wenig anders. „Man muss immer wieder etwas verändern, damit die Menschen neugierig bleiben“, so Benedikte Baumann. Ebenso sei es jedes Jahr eine Herausforderung, ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm auf hohem Niveau zu planen und zugleich vielen Teilnehmern die Chance zu geben, sich mit ihrer Kultur zu präsentieren.
Das 30 Meter lange Tischtuch der Arche Noah, das beim Fest im vergangenen Jahr aus kleinen Stoffquadraten zusammengenäht wurde, soll dieses Jahr noch länger werden: Benedikte Baumann forderte die Mitwirkenden dazu auf, gesäumte Stoffe mit den Maßen 30 mal 30 Zentimeter im KD 11/13 oder während des Festes im Pressezelt abzugeben. Bei der Eröffnung am Samstag soll das Tischtuch ausgerollt werden, damit Oberbürgermeister Thomas Kufen und die Schüler der Partnerschulen an der langen Tafel Platz nehmen können. Zum Abschluss am Sonntag sollen dann noch mehr Menschen an den Tisch passen.
Neu: Geführte Touren durch die Zeltstadt
Das „Haus der Religionen auf Zeit“ wurde in diesem Jahr von Gesa Göring neu gestaltet. Anders als im vergangenen Jahr bringen die einzelnen Religionsgemeinschaften diesmal keine Requisiten mit, sondern präsentieren ihre Glaubenssätze in wenigen Sätzen, in einheitlichem Layout und mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet. Besucher sollen dadurch miteinander und mit den Mitgliedern der verschiedenen Religionsgemeinschaften ins Gespräch kommen.
Für eher zurückhaltende Menschen, die sich das nicht so recht trauen, gibt es dieses Jahr etwas Neues auf dem Arche Noah Fest: Schauspieler Carsten Keller trifft sich zu bestimmten Zeitpunkten an der Bühne mit interessierten Besuchern und nimmt sie mit auf eine geführte Tour über den Kennedyplatz. Wie eine kleine Reisegruppe können sich die Menschen die Zeltstadt anschauen und Menschen anderer Kulturen so ohne Scheu begegnen.
Respektmeile und Konzert
Zur Respektmeile, deren Abschlusskonzert mit dem Markus Reinhardt Ensemble am Vorabend des Arche Noah Festes stattfindet, sagte Ali Can vom VielRespektZentrum (VRZ) ein paar Worte. Das Konzert beginnt um 20 Uhr in der Kreuzeskirche und der Eintritt ist frei.
Ein Anliegen hatte auch Erika Römer vom Zentrum für inklusive Kunst, die im Vorfeld des Festes mit freiwilligen Teilnehmern ein Maskenspiel einstudiert: Der erste Kennenlerntermin ist nicht etwa diesen Freitag, sondern am Sonntag, 15. September, von 12 bis 15 Uhr. Der Termin wurde teilweise falsch angegeben. Die Generalprobe hat ebenfalls einen anderen Termin: Statt Freitagabend vor dem Fest ist sie nun für Donnerstag, 19. September, von 18-20 Uhr auf dem Kennedyplatz angesetzt.
Infos zur Arche Noah Essen gibt es unter www.archenoah-essen.de.
Autor:Sonja Mersch aus Essen |
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