Jubiläumsausstellungen im Haus der Geschichte eröffnet
"Heute ist morgen schon Vergangenheit"
Wo früher ein Gymnasium war, steht nun seit 10 Jahren das Haus der Essener Geschichte. Ein Jubiläum, das gefeiert werden sollte und so traf es sich gut, dass auch der Historische Verein für Stadt und Stift Essen e. V. in diesem Jahr rundet.
Bei der gemeinsamen “Geburtstagsfeier” kamen so stolze 150 Jahre zusammen. Gleichzeitig wurden in diesem Zuge die beiden Jubiläumsausstellungen „Aufruf! 140 Jahre Netzwerker für die Kultur. Der Historische Verein für Stadt und Stift Essen e. V.“ und „Stadtgeschichte(n) aus 9 Jahrhunderten. Ausgewählte Quellen aus dem Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv“ eröffnet. Zwar können diese derzeit aufgrund des Wellenbrecher-Lockdowns nicht besucht werden, doch die zeitlosen Ausstellungsstücke werden auch in den Folgemonaten noch ihren Reiz haben. Gemeinsam erinnert man sich an diesem Eröffnungsfreitag an den Baubeschluss für das Haus der Geschichte, welcher 2007 erging, und die vielen Diskussionen über die außergewöhnliche, rostfarbene Fassadengestaltung des Neubaus. Auch der Historische Verein hat schon Spuren in Essen hinterlassen. So sind seine Mitglieder dafür verantwortlich, dass das Stadtwappen heute wieder in seiner ursprünglichen Form mit dem schwarzen Reichsadler besteht. Zwischendurch war dessen Farbe fälschlicherweise in Blau geändert worden. “Wir freuen uns, dass wir weiterhin einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Essen haben”, so Michael Imberg, zweiter Vorsitzender des Historischen Vereins. Kulturdezernent Muchtar Al Ghusain zeigt sich dankbar angesichts des großen Einsatzes des Vereins für die Stadt und wünscht “Glück auf” für die Zukunft: “Der Historische Verein ist ein Geschenk für diese Stadt”. Dr. Claudia Kauertz, Institutsleiterin des Haus der Geschichte, ist stolz auf die Exponate, die sie der Öffentlichkeit zugänglich machen kann. Von topaktuellen Mund-Nase-Bedeckungen mit dem Stadtemblem über Plakate vergangener Kulturevents bis hin zu einigen der ältesten Urkunden der Stadtgeschichte ist nahezu alles dabei und bietet den Besuchern einen umfassenden Einblick in die Stadtgeschichte. “Es ist etwas besonderes, dass Essen eine so lange Stadtgeschichte hat und nicht, wie andere Ruhrgebietsstädte, aus der Industrialisierung entstanden ist”, so Dr. Kauertz. Grundsätzlich sieht sie bei den Besucherzahlen des Historischen Hauses noch Luft nach oben: “Seit Sommer haben etwa 135 Personen die Dauerausstellung besucht.” Sie hofft jedoch, dass sich diese Zahlen in der Zukunft nach oben entwickeln und auch wieder häufiger Schulklassen zu Besuch kommen. Deren Optionen sind aufgrund der Corona-Beschränkungen aktuell sehr begrenzt, denn Kleingruppenführungen im Haus der Geschichte sind allein aus personellen Gründen nur selten möglich.
“Die Stadt ist gut aufgestellt für Geschichtsarbeit”, freut sich Al Ghusain, der darin auch eine Aufgabe der Stadt selbst sieht.
Die aktuellen Öffnungszeiten der Ausstellungen sind auf der Homepage der Stadt Essen ersichtlich und werden regelmäßig und bei Bedarf aktualisiert.
Autor:Meike Coenders aus Essen |
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