Bericht über den Auftritt vom 30. August 2020 in Essen
„Haha... Moment, was?“ – Markus Barth in der Zeche Carl

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Kulturveranstaltungen in Zeiten von Corona sind schwierig, aber nicht unmöglich. Zumindest konnte das überwiegend trockene Wetter in den letzten Monaten dazu beitragen, dass man nicht völlig auf ein wenig anspruchsvolle Live-Unterhaltung verzichten musste. Veranstaltungen unter freiem Himmel halfen auch der Kultur- und Eventbranche dabei, die ausgefallenen Einnahmen ein wenig zu kompensieren.

Im Rahmen der Reihe „CARLs Draußensommer“ trat am 30. August 2020 der aus Bamberg stammende Autor und Kaberettist Markus Barth mit seinem aktuellen Programm „Haha... Moment, was?“ auf. Während sich auch vor der Bühne, die Auswirkungen der gegenwärtigen und äußerst lästigen Pandemie, durch die im ausreichenden Abstand paarweise aufgestellten Stühle bemerkbar machten, wusste der Künstler das Publikum für gute zwei Stunden, mit Themen zu unterhalten, die dem Virus nicht erlaubten, sich in den Vordergrund zu drängen.

Gelacht werden durfte – und vor allem sollte auch – über den offensichtlichen Witz hinter vermeintlich seriösen Äußerungen und Erscheinungen. Wenn es nach einer Redewendung heißt: „der Name ist Programm“, dann ist bei dem Wahl-Kölner tatsächlich der Programmname das Programm. „Haha... Moment, was?“ ließe sich in umgekehrter Reihenfolge auch übersetzen mit „das ist ja jetzt wirklich blöd – aber irgendwie total witzig“. Plausibel wurde zum Beispiel erörtert, wie lange man eine Autobahn wegen der Suche nach einem Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg absperren sollte, bevor man sich mit der Überlegung befassen darf, ob es nicht aus ökonomischer Sicht wirtschaftlicher Wäre, einfach eine neue Bombe zu kaufen. Nicht weniger Lacher erzielte Barth mit Erzählungen von krankheitsbedingt abgesagten Vorträgen zur Verbesserung der Gesundheit, Abenteuern auf latent homophoben Campingplätzen, Durchsagen von kapitulierenden Zugbegleitern und realen Schlaganfällen im Krankenhaus beim Kölner Karneval in seinem engsten Umfeld.

Die Erkenntnisse, mit denen Markus Barth seine Gäste an diesem Abend nach Hause geschickt hat, sind nicht sonderlich neu. Aber gerade zur Zeit einer andauernden Pandemie schadet es nicht, wenn man gelegentlich wieder daran erinnert wird. Egal wie ernst etwas ist, es schadet nicht auch mal darüber zu lachen.

Autor:

Sebastian Cappellacci aus Essen-Süd

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