Das kann sich durchaus sehen lassen
Essenerin gewinnt gleich drei Preise für ihr aktuelles Album

Nima Lindner in ihrem Proberaum, welcher mitten in einem Industriegebiet in Frohnhausen liegt. Das Gitarrespielen hat sie sich selbst beigebracht. | Foto: Fischer
  • Nima Lindner in ihrem Proberaum, welcher mitten in einem Industriegebiet in Frohnhausen liegt. Das Gitarrespielen hat sie sich selbst beigebracht.
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Im April letzten Jahres war es endlich so weit: Die Essener Sängerin Nima Lindner brachte ihr Album auf den Markt - mitten in der Corona-Krise. Doch das sollte dem Erfolg keinen Abbruch tun: Die 40-Jährige wurde für ihre Musik jetzt sogar gleich dreifach ausgezeichnet.

Von Charmaine Fischer 

Das Werk mit dem Titel "The Truth Behind" belegte beim Deutschen Rock-Pop-Preis den zweiten Platz als "Bestes Alternativ Album 2020". Zusätzlich sahnte Nima die dritte Platzierung in der Kategorie "Bester Alternativ Song 2020" und den zweiten Rang als "Beste Alternativ Sängerin 2020" ab. "Ich habe mich einfach unfassbar darüber gefreut", berichtet die quirlige Musikerin, die bereits 2015 und 2016 ausgezeichnet wurde.

Dunkle Zeiten

So Groß die Freude über den Erfolg der CD auch ist - der Anlass für die Entstehung ist eher ein trauriger. In dem Album verarbeitet Nima ihre psychischen Probleme. Was man sich bei der fröhlichen und gut gelaunt wirkenden Frau kaum vorstellen kann: Lange Zeit litt sie unter Depressionen und einem Burnout. Bevor sie als Musikerin durchstartete war sie beruflich als Krankenschwester und Pädagogin aktiv. "2016 kam dann der Bruch, wo ich aus allem raus war. Früher durfte niemand wissen, wie es mir geht. Aber jetzt sehe ich das anders. Man darf auch Schwäche zeigen. Mit meinem Album will ich die Menschen erreichen und berühren", betont Nima.

Heute geht es der Künstlerin dafür umso besser: Erst im November vergangenen Jahres bezog sie mit ihrer Partnerin und ihrem kleinen Hund eine Wohnung in Holsterhausen. Ihren Proberaum hat sie mitten im Industriegebiet in Frohnhausen. 

2013 kam das erste Projekt

Ihre Depressionen und der Burnout waren zwar der Anlass für die Entstehung ihres aktuellen Albums, aber Nima macht schon viel länger Musik: Vor 24 Jahren begann sie das Gitarrespielen und 2013 folgte das erste semiprofessionelle Projekt im musikalischen Bereich. Auch mit dem Schlagzeugspielen begann sie im selben Jahr. Dabei hatte Nima nie einen Lehrer, hat sich alles selbst beigebracht. Als Sängerinnen und Songwriterin ist sie sowohl solo als auch als Band unterwegs. Ihre größten Idole? "Kurt Cobain und Korn", kommt es wie aus der Pistole geschossen.

Ein bestimmtes Genre kann man der Musik von Nima nicht zuordnen - aber das will sie auch gar nicht, wie sie betont: "Meine Songs sind für alle da und meine Intention dahinter ist, dass sich die Menschen in meiner Musik wiederfinden. Es ist unglaublich schön für mich, wenn die Menschen nach meinen Konzerten zu mir kommen mit den Worten 'Nima, du hast mir mit deiner Musik geholfen'. Genau das möchte ich."

Nima vermisst die Bühne

Und genau das ist es, was Nima in Zeiten der Corona-Pandemie auch gleichzeitig so sehr vermisst. "Ein Künstler lebt doch davon auf der Bühne zu stehen und seine Songs zu performen. Es ist einfach unfassbar traurig für die gesamte Branche der Kreativschaffenden", erzählt sie mit ernster Miene.

Doch Nima lässt die Pandemie-Zeit und die Zeit des Stillstandes nicht ungenutzt. Aktuell macht sie eine Ausbildung zur Audiodesignerin an der Akademie Deutsche Pop in Bochum. "Mein Plan ist es so viel mit Musik zu machen wie nur möglich", sagt sie. Und vielleicht sieht man Nima schon bald wieder auf einer Bühne leidenschaftlich ihre Songs performen.

Autor:

Charmaine Fischer aus Essen

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