Bonjour, tout le monde! Hallo Zusammen!
Erste Station – Mit den Federgedichten nach Südfrankreich

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Nachdem alle schon so sehnsüchtig gewartet haben, stelle ich nun meinen zweiten Beitrag ein. Als ich in meiner Vorstellung schrieb: „Die Reise beginnt“, war mir noch nicht klar, dass es tatsächlich eine Reise wird. Aber ich habe mich heute für ein Gedicht entschieden, welches uns über unsere Landesgrenzen hinaus führt. Wir sitzen ja nun nach dem ersten Gedicht bereits im Auto. Also sollten wir dieses Mal vielleicht einfach etwas weiter fahren als gewöhnlich. Das Gedicht ist recht kurz – es besteht nur aus zwei Strophen, aber dafür hat es eine interessante Geschichte.

Es entstand nämlich zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Die erste Strophe kam mir in den Sinn, als ich an einem regnerischen Tag einen kleinen Spaziergang machte. Es war ein Abend im Spätherbst und bereits dunkel. Die Kälte kroch mir die Beine hoch. Ich hatte wohl einfach mal die „Schnauze voll“ – wie man hier so schön sagt. Um es kurz zu sagen: ich wollte weg. In dieser Situation erinnerte ich mich an die Urlaube aus meiner Kindheit in Südeuropa. Es waren die Arten von Urlauben bei denen man den Tag am Strand verbrachte um in der Sonne und im Meer zu baden. Abends begann das Leben erst. Für mich war es damals – vielleicht auch wie für viele von euch – sehr fremd, dass die Geschäfte so lange auf hatten, bzw. erst so spät öffneten. Und es waren so viele Menschen auf den Straßen. Man konnte Nüsse an den Ständen kaufen und Straßenkünstler säumten die gepflasterten Wege. Der eine malte ein Portrait, der nächste machte einen Scherenschnitt und wieder ein anderer bot seine Ölgemälde der schönen Urlaubslandschaft zum Verkauf an. Die Kleider, die man dort kaufen konnte, waren in meinen Kinderaugen viel schöner als jene, die es bei uns zu Hause gab. Die leuchtenden Farben der wallenden Stoffe spiegelten die Lebensfreude und Leichtigkeit der Menschen hier wieder, die sogar auf der Straße tanzten. Und was haben wir mit Ehrfurcht dieses fremde Geld in Händen gehalten; Haben jedes Mal gerechnet, um die Preise zu vergleichen… ja – das waren Zeiten!

So spazierte ich weiter und mir kam ein passendes Lied in den Sinn. Kennt ihr „Die Welt hinter Glas“ von Max Mutzke? Dieses Lied gehörte sehr lange zu meinen Lieblingsliedern. Es erzählt von einem Trip zweier Menschen mit dem Auto nach Südfrankreich - an das Meer. Ich hatte mich immer wieder in den Bildern verloren, die dieses Lied in meinem Kopf entstehen ließ. Und so nahm ich mein Handy und tippte die erste Strophe als Notiz ein.

Monate vergingen, und irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich meine Werke für das Büchlein zusammen sammelte. Ich kam auf diese Strophe und fragte mich ob es wohl schon fertig sei und ob man es so drucken könne. Eine kleine Runde am See hat dann zur zweiten Strophe geführt. Und ihr ahnt es bestimmt: das Gedicht heißt „Fernweh“.

Ich wünschte diese nasse Straße,
wäre an der Cote D’Azur,
eine Hafenpromenade,
im Hintergrund spielt ein Klavier.

Spielt nur für mich, verspricht mir leis‘,
dass die Wolken weiter ziehen,
und so schließt sich Kreis um Kreis,
wo Lavendelfelder blüh’n.

aus Federgedichte von Bine von Deckert ISBN 9783754342299

Ich bin mir nicht sicher, ob das Gedicht damit nun vollständig ist. Aber in dieser Version haben die acht Zeilen es ins Buch geschafft. Und wenn sich jemand von euch inspiriert fühlt, darf er es sehr gerne weiter schreiben. Es gibt ja offensichtlich auch einige Poeten hier.

Nun zur Challenge:
Wir wollen nun ein paar Wolken weiterschieben und Lichtstrahlen in die Welt senden. Denn das, was wir aussenden, das kehrt zu uns zurück.

Ich hole etwas weiter aus. Ich habe meinen Medienkonsum stark reduziert. Das betrifft Fernsehen generell – plötzlich stellt man dann fest wie viel Zeit man eigentlich hat – aber auch Nachrichten im speziellen. Im Auto schalte ich das Radio zur vollen und halben Stunde aus. Warum? Ich möchte mir nicht mehr von diesen ganzen negativen Meldungen meine gute Laune nehmen lassen. Egal wie freundlich der Nachrichtensprecher aussieht oder sich anhört – ich schalte ab. Die Nachrichtenagenturen haben mich als Konsumenten verloren. Die wichtigen Dinge, bekommt man meist trotzdem irgendwie mit, so zeigt es meine Erfahrung seit mehreren Jahren. 
Zugegeben: schlechte Meldungen verkaufen sich besser als gute und verbreiten sich leichter. Aber ist uns damit geholfen? Im Gegenteil! Bereits am frühen Morgen lassen wir zu, dass die Nachrichten unsere Stimmung drücken und uns der Start in den Tag gehörig vermiest wird. Und das zumeist aus purer Gewohnheit. Durch das Weitergeben dieser Nachrichten möchten wir uns die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl anderer Menschen sichern, aber dadurch ziehen wir auch ihre Stimmung herunter.

Ich möchte euch nun die Aufgabe geben, positive Nachrichten zu verbreiten. Wenn euch etwas Schönes passiert und ich wette das ist täglich der Fall – auch wenn es noch so unscheinbar wirkt -, dann redet darüber. Leider nehmen wir diese kleinen Lichblicke in unserem Alltag gar nicht mehr richtig wahr. Wir schenken ihnen kaum Beachtung, lassen sie zu schnell verflüchtigen und von negativen Dingen beschatten. Es geht nicht darum anzugeben. Sondern es geht darum diese Augenblicke des kleinen Glücks zu teilen, damit sie sich verdoppeln können - oder sogar vervielfachen. Es wird auch dazu führen, dass sich euer Gegenüber besser fühlt und ihr ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dadurch, dass ihr diesen Einfluss haben konntet, werdet ihr euch selbst wiederum auch besser fühlen. Wir Lächeln generell viel zu wenig.
Ich war neulich in einem Imbiss, denn ich habe eine Schwäche für Fritten. Als ich nun die ersehnte Mahlzeit bekam, sagte der nette Mensch hinterm Tresen zu mir: „Ich muss gestehen, da fehlen 6 Pommes. Ich halte Ihnen nur 2,50 € ab.“ Ich hatte eigentlich schon das Trinkgeld in der Hand, denn gerade diese Menschen wurden ja durch den Lockdown stark gebeutelt. Nun wurde aber umgekehrt ein Schuh draus und ich habe mich viel mehr über die menschliche Freundlichkeit gefreut als über das Ersparte.
Wie fühlt ihr euch jetzt nach dieser kleinen Geschichte? Sind es nicht diese kleinen Momente des Lichts, die das Leben lebenswert machen? Es müssen keine riesengroßen Dinge sein. Ich möchte euch mit diesem Text dazu ermutigen jeden noch so kleinen Lichtstrahl in die Welt hinaus zu schicken und die Wolken zu vertreiben. Lasst euch davon überraschen, was zu euch zurückkehrt.
Was war in den letzten Stunden/Tagen dein schönstes Erlebnis? Berichte darüber!
Es ist ja nun auch passend zur Weihnachtzeit: man hat wohl schon vor 2000 Jahren gewusst, dass die Menschen gute Nachrichten brauchen. Denn Evangelium heißt nichts anderes als: Frohe Botschaft!

Autor:

Bine von Deckert aus Essen

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