Songtexter Sutter gab sogar Udo Jürgens einen Korb
Er ist Promi-Manager, Song-Texter, Buchautor und hat ungezählte Ideen!
Er hat es einfach drauf! Sogar der große Udo Jürgens wollte Andreas A. Sutter einen seiner Song-Texte exklusiv abkaufen. Doch der gebürtige Essener sagte „No“.
Aber der Reihe nach. Mit zehn Jahren schrieb er sein erstes Gedicht:
DIE NACHT
Die Nacht ist klar, die Nacht ist schön
es macht mir Spaß, es anzusehen,
wie die Sterne am Himmel stehen.
Sie leuchten so hell.
sie leuchten so grell,
doch sie blenden mich nicht,
sie leuchten mir nur in mein Angesicht.
Für diese schönen Zeilen kassierte er immerhin ein Honorar in Höhe von 5 DM.
Das verdankte er allerdings in erster Linie seiner Oma. Die hatte das kreative Werk ihres Enkels an die Zeitung „Die Glocke“ in Oelde geschickt und diese veröffentlichte es dann in ihrem Blatt. Und damit gehörte klein Andy über Nacht zu den Dichtern und Denkern im Land.
Andreas A. Sutter erlernte auf Rat seines Vaters zunächst einen „vernünftigen Beruf“. Er absolvierte eine Ausbildung zum Verlagskaufmann. Sicher ist sicher. Er arbeitete auch eine Zeit lang treu und brav im Verlag seines Vaters. Doch er hatte ganz andere Pläne.
Schließlich gründete er seine eigene Agentur „WAS“. Er war damals schon das, was man heute einen Strippenzieher oder Networker nennt. Der kontaktfreudige, aufgeschlossene Andreas A. Sutter lernte Prominente verschiedener Genres kennen, die dann von Unternehmen für diverse Veranstaltungen gebucht wurden.
Schauspieler Klaus Wennemann („Das Boot“ – „Tatort“- „Der Fahnder“), der am 07.01.2000 im Alter von nur 59 Jahren starb, vermittelte er mehrere lukrative Auftritte. Claus-Theo Gärtner, der als Detektiv „Matula“ in der ZDF-Erfolgs-Serie (Ein Fall für zwei) in 300 Folgen Verbrecher aufmischte, erkannten sein großes Potential und engagierten Andreas A. Sutter sogar als persönlichen Manager.
Mit Claus-Theo Gärtner arbeitet der Agentur-Chef, der inzwischen in Velbert-Langenberg wohnt und Ideen schmiedet, immer noch zusammen. Obwohl der TV-Star inzwischen auch als „Matula“ in Rente gegangen ist und nur noch Theater spielt.
Regelmässig verbringen Andreas A. Sutter (64) und Claus-Theo Gärtner (79), die längst dicke Freunde sind, feuchtfröhliche Urlaubstage in Andreas Sutters Finca in Calpe an der Costa Brava (Spanien).
Der Tausendsassa fand immer auch genug Zeit für seine eigenen Projekte. Mehrfach wurde er mit „Deutschen Rock & Pop-Preis“ in der Kategorie „Bester Song-Text“ dekoriert.
„Ich hatte schon früh Interesse an der Sprache. Ich habe sie benutzt, um meine Emotionen auszudrücken und meine Sicht der Dinge zu artikulieren“, erklärt er.
Ob für Schlager, Chanson, Rock oder Pop – für Andreas A. Sutter spielt das Genre keine Geige. „Man braucht das nötige Sprachgefühl und muss die Texte so aufbauen, dass der Komponist darauf seine Musik schreiben kann. Das wird natürlich im Vorfeld genau abgesprochen“, beschreibt er seine Erfolgsformel.
Aprospros Erfolg! Nicht alles, was er sich in den Kopf setzte, konnte er auch realisieren. Eine total verrückte Idee: Er wollte die Mega-Band „The Beatles“ wieder vereinen. Andreas A. Sutter: „John Lennon war damals bereits tot. Aber George Harrison lebte noch. Mit ihm Paul McCartney, Ringo Starr und Julian Lennon als Ersatz für seinen ermordeten Vater wollte ich die ‚Fab Four‘ wieder aufleben lassen.“ Heute weiss jeder: Es war ein Schuss in den Ofen.
Aber der rührige Texter und Manager hatte auch kein Problem damit, Rückschläge weg zu stecken. Das nächste Projekt, bitte!
Ein weiteres Highlight in seiner Karriere: Das ZDF hat Andreas A. Sutters Gedicht „Der Hände Macht“ 2004 auf einer CD in der jährlich aufgelegten Reihe „Aus vollem Herzen – Teil 2“ veröffentlicht. Gesprochen wurden es von seinem Freund Claus Theo Gärtner.
Jetzt hat er sich sogar erfolgreich an ein Kinderbuch mit pädagogischem Anspruch herangetraut. In „Tim ist unzufrieden“ geht es um einen 8jährigen Jungen, der mit seinem Leben unzufrieden ist und nachts auf eine wundersame Reise geht, bei der ihm die Augen geöffnet werden.
Weitere Ideen hat der Lockenkopf längst im Hinterkopf! Freunde und Bekannte sind schon gespannt.
Und jetzt fehlt nur noch die Aufklärung, warum der Text-Deal Udo Jürgens nicht zustande kam. Andreas Sutter wollte seinen sozialkritischen Text „Tausend Kriege“ von acht deutschsprachigen Sängerinnen und Sängern unterschiedlichster Musik-Richtungen interpretieren lassen. Eine geniale wie naive Idee.
„Aus dem Dunstkreis von Ralph Siegel hörte ich, das würde nie funktionieren, weil sich die Interpreten untereinander nicht grün seien“, musste Andreas Sutter einsehen.
So wurde das Projekt auch nie realisiert. Aber er hatte den besagten Text auch Udo Jürgens zugeschickt. Und der deutsche Super-Star sprach Andreas A. Sutter bei einem persönlichen Treffen auch darauf an und bot ihm für den Text „Tausend Kriege“10.000 DM.
Allerdings wollte er das Werk exklusiv für sich haben und hatte kein Interesse daran, es mit anderen Künstlern zu teilen. Andreas A. Sutter schob dem einen Riegel vor und sagte „NEIN“. Und das bereut er heute: „Wenn Udo Jürgens meinen Text in einem seiner tollen Songs verarbeitet hätte, wäre ich heute um eine Super-Referenz reicher.“
Aber braucht Text-Profi Andreas A. Sutter einen solchen Ritterschlag eigentlich heute noch?!
Text Peter Pionke
Autor:Herbert Hoepfner aus Essen |
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