Siebtes Arche Noah Fest auf dem Kennedyplatz
Ein friedlich-fröhliches Miteinander der Religionen
Ein blauer Himmel strahlte über dem Kennedyplatz, als um 12 Uhr zum ersten Mal der neue Ruf der Arche Noah erklang – ein Zusammenspiel aus Klängen verschiedener Religionen: Zum siebten Mal lud das Arche Noah Fest alle Menschen ein, miteinander zu feiern. Christen und Muslime, Juden und Sikh und Bahá’í, Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit unterschiedlichem Glauben – sie alle zeigten: Wir respektieren einander, sprechen miteinander und vor allem: feiern zusammen.
Passend zum Thema „zusammen wachsen – gemeinsam gestalten“ hatten Vereine und Gruppen aus ganz Essen ein buntes Bühnenprogramm auf die Beine gestellt. Wer dabei nur an Folklore denkt, hat die Arche Noah noch nicht live erlebt: Natürlich zeigten die Menschen sich auch diesmal in landestypischer Tracht, mit traditionellen Tänzen und passender Musik.
Gänsehautmomente
Aber es gab auch Darbietungen, die aus Gemeinschaftsprojekten entstanden sind. So sorgte das Maskentheater „anders eben“ gleich zu Beginn des Festes in der „Stunde der Zukunft“ für Gänsehautmomente. Fast schon Volksfeststimmung verbreiteten die singenden Wolgamöwen, die Tanzmoto-Gruppe von Mohan C. Thomas überzeugte mit einer anspruchsvollen Performance, ebenso die Gruppe von Sinan Kocak mit ihrem Tanz der Kulturen. Das Akkordeon Orchester Altenessen brachte mit Interpretationen beliebter Pop- und Rock-Songs ordentlich Schwung auf den Platz.
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Schirmherr der Arche Noah Essen, eröffnete das Fest in der „Stunde der Gemeinschaft“ mit Vertretern der Arche Noah Essen, des Initiativkreises Religionen in Essen (IRE) und Schülern der drei Partnerschulen der Arche Noah. Arche Noah Projektleiter Willi Overbeck betonte, dass das Arche Noah Fest ein Fest des Miteinanders und des Respekts voreinander sei, und dankte der Stadt Essen für die große Unterstützung.
Respektvoll zueinander stehen
„Das ist ein so tolles, buntes Bild“, sagte Thomas Kufen mit Blick über den Kennedyplatz mit Zeltstadt, Haus der Religionen auf Zeit und vielen Menschen vor der Bühne. „Ich bin wieder sehr stolz auf meine Heimatstadt und darauf, wie wir es schaffen, mit Respekt zueinander zu stehen. Das ist wirklich etwas Besonderes. Die Arche Noah zeigt, wie vielfältig unsere Stadt ist, aber auch, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Es gibt immer wieder Menschen, die unsere Gesellschaft spalten wollen. Aber wir sind bunt, wie sind vielfältig.“
Dafür stand symbolisch das Tischtuch der Arche Noah, das im vergangenen Jahr aus unzähligen kleinen Stoffquadraten zusammengenäht wurde. Die bunte Stoffbahn spannte sich über eine lange Tafel, an der zahlreiche Menschen Platz fanden – Vertreter von Stadt und Arche Noah, Schüler und Mitglieder des Initiativkreis Religionen in Essen.
Lauschige Klänge, pure Lebensfreude
Besonders ausgelassene Stimmung verbreitete am späten Samstagnachmittag der Verein AmiLatino mit Tänzen aus Chile, Bolivien, Mexiko, Kolumbien, Venezuela und Brasilien: Lebensfreude pur in der „Stunde der Leidenschaft“. Zu den Höhepunkten am Samstag gehörte zweifellos der Auftritt von Lovely & Monty, den singenden Taxifahrern aus Bollywood. Von vielen Fans schon sehnsüchtig erwartet, zauberte das Duo in der „Stunde des Lachens“ tatsächlich vielen Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht und brachte die Leute vor und sogar auf der Bühne zum Tanzen.
Den Abschluss bildete die Musik von Sina Nossa: Die Portugiesen vermischten melancholischen Fado mit heiteren Klängen von Jazz und Klassik, Pop und Folklore und erzeugten eine stimmungsvolle Atmosphäre an diesem lauschigen Spätsommerabend auf dem Kennedyplatz.
Ballons als Friedenszeichen
Der Sonntag fand seine Höhepunkte in der „Stunde des Friedens“ mit gefühlvollen Liedern der Singer/Songwriterin Hülya Friebe, und wie jedes Jahr stiegen zum Schluss Hunderte blauer, grüner und türkisfarbener Luftballons als Zeichen des Friedens in den Himmel über dem Kennedyplatz, bevor die Gruppe „African Ivory“ dieses siebte Arche Noah Fest mit mitreißendem afrikanischen Tanz und Gesang ausklingen ließ.
Das Bühnenprogramm war diesmal so vielfältig wie nie, aber auch die Atmosphäre auf dem Platz hatte etwas Besonderes: Die Zelte wirkten offen und einladend, überall sah man Menschen miteinander essend und im Gespräch miteinander, Kinder, die gemeinsam malten und auch staunende Passanten, die nur zufällig auf den Kennedyplatz gekommen waren, sich neugierig umsahen und von der fröhlichen, friedlichen Stimmung anstecken ließen.
Mehr unter www.archenoah-essen.de.
Autor:Sonja Mersch aus Essen |
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