Neuland betreten
Dritte Station der Federgedichte – Wellenreiten in Portugal

Eigentlich sollte die nächste Station in Großbritannien sein, aber wahrscheinlich war die Entfernung für unsere neuen grauen Freunde zu weit und so legen wir nun einen kleinen Zwischenstopp in Portugal ein. Portugal ist ein Geheimtipp für Surfer. Egal ob Anfänger oder Profi es soll hier für jeden zu jeder Jahreszeit passende Spots geben. Allerdings ist es wohl recht kühl und ohne Anzug sollte man es nicht wagen. Würde ich auch niemals tun, denn mein zweiter Vorname ist „Frostbeule“. Trotzdem ist das Wetter hier zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich noch viel angenehmer als im Land von Queen Elizabeth, weswegen sich die kleine Rast alleine schon lohnen sollte.

Gleich zu Anfang muss ich euch etwas gestehen: Ich bin noch nie surfen gewesen. Jedenfalls nicht in diesem Leben. Ich weiß nicht wie schwer ein Surfbrett ist oder wie es sich anfühlt. Trotzdem habe ich ein Gedicht dazu geschrieben. Ich versuche mich schon die ganze Zeit daran zu erinnern, was mir die Inspiration dazu gegeben hat. War es ein Traum? Oder ein Song im Radio (Die perfekte Welle)? Ich weiß es nicht mehr. Es ist auch wieder ein recht kurzes Gedicht, aber ich finde es ganz passend zum Jahresanfang. Denn es erzählt von Mut. Vom dem Mut etwas Neues auszuprobieren. Von dem Mut, den man am Anfang eines neuen Jahres braucht um aufzubrechen und es erzählt von der dazu gehörigen Zuversicht, dass die Dinge, die man sich vornimmt auch klappen. Deswegen rede ich jetzt nicht mehr lange drum herum:

Welle

Eine Welle
kommt selten allein,
eine Strömung
zieht uns hinein,
Tropfen
an den Fingerspitzen,
salzig, wirres, lustig Spritzen,
die Luft
gespannt und Freiheit pur,
es kommt die Zeit,
ja, warte nur,
da kannst du Wellen mühelos reiten,
mit ihrer Macht zu neuen Ufern gleiten.

Aus „Federgedichte“ von Bine von Deckert, ISBN: 978-3754342299

So komme ich nun zur ersten Challenge in diesem Jahr. Einfach mal etwas Neues ausprobieren! Man muss sich ja nicht gleich den Hals dabei brechen (jetzt könnte ich erzählen wie ich 2021 zum ersten Mal Motorcross gefahren bin – lasse ich aber lieber sein). Ich habe kürzlich ein Interview von Sebastian Fitzek gelesen in dem er sagt, dass er immer mal wieder etwas Neues probiert. Zum Beispiel ein Buch von einem Schriftsteller kauft, den er nicht kennt. Er nennt es die 80-20-Regel: 80% Ritual, 20% neue Erfahrungen. Aber die Anteile sind variabel und jeder kann es so versuchen, wie es sich für ihn am besten anfühlt. Denkbar wäre auch in einem Geschäft einzukaufen, das man noch nie betreten hat. Einen anderen Weg zur Arbeit zu fahren. Beim Kinobesuch ein neues Filmgenre zu probieren oder etwas Unbekanntes zu essen. Vielleicht schreibt ihr auch einen Beitrag hier über ein Thema, das euch völlig fremd ist. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ja – der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Eingefahrene Muster haben bereits zum Erfolg geführt und deswegen werden sie ständig automatisch wiederholt ohne sie zu hinterfragen. Das ist die Weise, auf die unser Gehirn funktioniert und unser Organismus sich am wohlsten fühlt. Eigentlich ist das auch kein schlechtes System, denn es erleichtert den Alltag und sorgt dafür, dass wir nicht ständig alles neu erfahren und erlernen müssen. Aber wenn wir irgendwann kaum noch neue Erfahrungen machen, rosten wir ein. Wir laufen mit Scheuklappen durchs Leben und setzen uns selbst enge Grenzen. Wer weiß welche Gelegenheiten uns durch die Lappen gehen. Auch wenn da ein gewisser Nervenkitzel mitspielt und ein kleines Risiko. Es macht das Leben spannend und am Ende könnte tatsächlich etwas Gutes dabei rauskommen!

Darum fragt euch mal – wie könnte ich heute meine Komfortzone verlassen und über meinen Tellerrand hinausschauen? Welche neue Erfahrung möchte ich gerne machen – auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist? Und dann heißt es: Runter vom Surfbrett und ab ins kalte Wasser! Schauen wir was passiert. Vielleicht begrüßt uns wieder ein Delfin… ;) – jetzt geht es dann aber wirklich nach Großbritannien.

Bis bald, Eure Bine!

Autor:

Bine von Deckert aus Essen

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