Aalto Musiktheater Essen
Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart
Diese Oper ist ein Theater aus dem Leben.
Sie erzählt vom Älterwerden, Prüfungen bestehen. Der Eine strebt nach Individualität, der Andere nach Homogenität. Es wird geliebt und geträumt, getäuscht und vertraut. Mit dem Streben in der Gemeinschaft Aesculab nach Gleichheit und Einförmigkeit wird eine gefährliche Welt erschaffen, die letztendlich an der Realität der Einzigartigkeit eines jeden Menschen scheitert.
Die Kostümbildnerin Irina Spreckelmayer hat ganz hervorragend die Binarität von Weiblich und Männlich durch das Angleichen der Pullunder, der Frisuren in Schnitt und Farbe verdeutlicht.
Die Kleidung der Königin der Nacht ist sehr raumgreifend Weiblich währenddessen der männliche Gegenspieler Sarastro, von den Anthroposophen Rudolf Steiner inspiriert, mit seinen Gefolgsleuten an Uniformität nicht zu übertreffen ist.
Das Orchester unter dem Dirigenten Christopher Moulds hört sich flüssig und punktgenau an,
die Königin der Nacht Judith Spiesser ist für mich eine Stimmgigantin
und die Stimmen der drei Damen ergänzen sich hervorragend.
Ebenso Aljoscha Lennert der die Rolle des Tamino (hier in Rosé) mit einem lyrischen Tenor als Ohrenschmaus empfunden wird.
Allerdings konnte ich dem Geschichtsverlauf nicht im Ganzen folgen. Die Auswahl der Prüfungsthemen, auch die Anstiftung zum Mord welches dann doch eher in einem Suizidversuch der Pamina (Lisa Wittig eine fantastische Sängerin) endet, erschien mir dann doch etwas skurril.
Die Regisseurin Magdalena Fuchsberger versucht Ihr Werk nicht nur analytisch zu betrachten sondern auch sinnlich mit viel Empathie zu empfinden. Sie ist keine Regisseurin die klare Antworten gibt sondern zum Nachdenken anregt und Offenheit vermittelt. Dies hat mich sehr beeindruckt.
Autor:Katrin Fischbach aus Essen |
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