Madame Bertin, Lokalkompass Rezension
Detektivin mit Pariser Chic

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Rezension zu Madame Bertin :

Madame Bertin ist ein Cosy-Krimi aus der Stadt Paris, sie ist eine ältere sehr gepflegte Dame, mit Pariser Eleganz und Inhaberin einer Bäckereikette in Paris, die schon viele Preise und Goldmedaillen für ihre guten Produkte erhalten hat, darf sie als Ehre den Präsidenten 2x am Tag mit ihrem Baguette beliefern. ………
Aus Altersgründen hat sie die Bäckerei schon lange an ihren Neffen übergeben, nur noch die Baguette für den Präsidentenpalast backt sie und steht dafür sehr sehr früh auf , was ihr aber auch immer schwerer fällt.
Morgens fährt sie dann höchstpersönlich mit ihrer himmelblauen Ente in den Präsidentenpalast und beliefert den Präsidenten mit diesen köstlichen Baguette aber ausgerechnet am ersten Tag des neuen Präsidenten im Amt, beobachtet sie wie im Hause gegenüber eine blutige Hand im Treppenhaus am Fenster blutig über das glatte Fensterglas hinab rutscht.

Sie verständigt die Gendarmerie, die aber nahmen ihre Hinweise als von einer spinnerten senilen alten Dame nicht ernst und schauten nur oberflächlich nach und fanden so nichts verdächtiges. Derart enttäuscht verschafft sie sich nun selbst zutritt zum Tatort um dort gründlich nachzuschauen und als sie als (Tatort)Reinigungskraft verkleidet da auch tatsächlich Spuren entdeckt ist ihr kriminalistischer Spürsinn geweckt, läßt nicht locker und geht den Dingen dann erst mal selber auf den Grund ……

Kreuzworträtsel löst sie mit hingabe und in ihrer Handtasche hält sie immer eins parat. Ein Rätsel bringt sie durch die Frage: Chemikalie zur Sichtbarmachung von Blut auf Luminol und auf eine Idee.
Sie besorgt es sich schnellstens in der Apotheke ihres Freundes Olivier , zwar ist er verheiratet aber immer für ein Flirt mit Madame bereit ,sie genießt diese Flirts und es hält sie auch wohl noch etwas jung. Ihm erzählt sie auch als erstes von ihren Beobachtungen im gegenüberliegendem Hausflur und er besorgte ihr die passenden Mittel um das Blut im Treppenhaus sichtbar zu machen, wenn es welches sein sollte.

Mir gefällt diese „Hobby Schnüfflerin“ aus Paris , es liest sich leicht und flüssig obwohl die Schreibweise oft zu weit von Bismarck in de Blaubeeren abschweift, die Autorin verliert sich sehr in den klitzekleinsten Beschreibungen bis in das hinterletzte Detail und sie wiederholt auch einiges immer wieder, was etwas ermüdend ist. Manchmal empfinde ich diese extrem Beschreibungen nur als Seitenfüller….. und der Lokalkolorit begrenzt sich auf die Wege die Madame Bertin mit ihrer himmelblauen Ente zum Präsidenten Palast zurücklegt, sonst könnte diese Geschichte in jeder Stadt spielen.
Madame ist den Gendarmen immer mindestens eine Nasenlänge voraus. Auch „fällt“ sie mir fast zu oft über die nächsten Hinweise bzw. Beweise. Das ist nicht gerade so realistisch und ebenso abwegig dass der ermittelnde Gendarm sie auch noch mit an den Tatort lässt wo gerade eine Leiche aufgefunden wurde und sie sogar mit Täterinformationen versorgt . Sie stibitzt ihm mehrfach seine Notizen, auch sehr unglaubwürdig .
Aber davon abgesehen finde ich das Buch sehr unterhaltsam und Madame ist eine sehr reizende, liebenswerte und clevere Schnüfflerin mit einer sehr guten Beobachtungsgabe, die sich auch sehr zu wehren weiß und bei Gefahr auch schon mal mit ihren Handtäschchen zur Not jemanden ko schlagen kann. Nicht gerade Damenhaft aber wirksam .

Madame Bertin bekommt von mir 3,5 von 5 Sternen

Autor:

Silke schuepp aus Essen

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