Delia Bösch im Interview mit Marco Hortz
Das Werksschwimmbad auf der Kokerei Zollverein

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Im Jahr 2001 entstand, da wo früher Kohle zu Koks gebacken wurde, aus zwei zusammengeschweißten Überseecontainer im Essener Norden das innovative Werksschwimmbad der Zeche Zollverein. Im Rahmen eines Kunstprojektes fertigten die Frankfurter Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohnic das Projekt unter dem Namen „Zeitgenössische Kunst und Kritik”. Dirk Paschke und Daniel Milohnic, die zusammen an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main studierten, realisierten bereits 1996 mit dem Hafenbad am Frankfurter Hafen im Industriegebiet im urbanen Brachland, ein ähnliches Projekt. Die beeindruckende Industriearchitektur in Essen steht sinnbildlich für den Strukturwandel und das Lebensgefühl im Ruhrgebiet und fasst das 12 x 5 m große Schwimmbecken ein. Das Becken ist 2,40 m tief und fasst rund 130 m³ Wasser. Rund um das Schwimmbecken besteht die Möglichkeit die Liegefläche aus Holzdielen zu nutzen. Zwei integrierte Fenster in der Beckenwand bieten den Badegästen die Möglichkeit in Richtung des Kokerei Cafés schauen. Werksschwimmbäder haben im Ruhrgebiet bereits eine lange Tradition und wurden damals für die Familien der Belegschaft erbaut.
Was gab es 2019 besonderes im Werksschwimmbad?
„Den Arschbomben-Contest mit sechs Mitgliedern der Deutschen Splashdiving-Nationalmannschaft. Wir hatten drei Durchgänge für Gäste, die aus der ganzen Region an dem Tag auf das Welterbegelände gekommen sind. In den Pausen haben die Profis mit einem Trampolin gezeigt, was sie können. Gleichzeitig organisierten Traceure mit der AWO Essen auf der Parkour-Anlage nebenan Workshops und freie Trainings für die Trendsportart, deren Ziel es ist, mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers effizient von A nach B zu kommen. Des Weiteren haben wir wieder das Open-Air-Kino mit Filmabenden in einmaliger Atmosphäre, organisiert. In diesem Jahr verband alle Filme das Element Feuer.“
Was gab es beim Arschbomben-Contest zu gewinnen?
„Siegerpokale, Urkunden, Handtücher und kleine Geschenke.“
Was sind für 2020 für Events geplant?
„Wir hoffen, den dritten Arschbomben-Contest auf Zollverein zu haben. Das planen wir gerade.“
Was ist das Motto des Werkschwimmbades?
„Badespaß am coolsten Pool des Ruhrgebiets.“
Wann steht das Schwimmbad der Öffentlichkeit zur Verfügung?
„In den NRW-Sommerferien, immer von 12 bis 20 Uhr. Der Besuch ist kostenlos. Bei schlechtem Wetter bleibt das aber Werksschwimmbad geschlossen. Zu erwähnen ist, dass immer eine Badeaufsicht vor Ort ist.“
Wie viele Besucher hat das Werksschwimmbad im Jahr?
„Da Gäste keine Karten kaufen müssen, zählen wir die Gäste auch nicht. Es war aber eine gute Saison, es gab viele heiße Tage, an denen besonders die Jugendlichen aus der Nachbarschaft das Angebot genutzt haben“
Wie finanziert sich diese aufregende Bade-Location?
„Die Stiftung Zollverein, die zur Aufgabe hat das UNESCO-Welterbe zu bewahren und zu bespielen ist hier verantwortlich.“
Vielen Dank für das sympathische Interview in einer aufregendsten Bade-Locations der Republik und viel Erfolg für die kommenden Betriebsjahre.
Autor:Marco Hortz aus Mülheim an der Ruhr |
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