Die Ausstellung „Orte der Erinnerung“ von Olaf Eybe ist eröffnet
Bilder des Grauens - gegen menschenverachtende Ideologien

Foto: Stefan Dolge
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Ein mit Blei zugegossenes Guckloch an einer Zellentür: Was hieß es für Häftlinge, in einer Dunkelzelle eingesperrt zu sein? Ein unscheinbarer rostiger Haken: Teil einer perfiden Folterinstruments. Fußspuren im Sand, im erstarrten Schlamm, kleine Füße und große: Hier waren viele Menschen und haben gewartet, um ihrem Tode entgegen zu laufen.

Die Bilder, die Olaf Eybe in Auschwitz und Babyn Jar gemacht hat, zeigen unvorstellbares Grauen. In der Kirche St. Laurentius, so der Essener Fotograf und Autor, haben seine „Orte der Erinnerung“ einen würdigen Platz gefunden. Präsentiert wird die Ausstellung, die noch bis zum 9. Oktober zu sehen ist, vom RAA Verein NRW e.V. und der Arche Noah Essen.

Besondere Ausstrahlung des Kirchenraumes

„Nach Präsentationen in Bilderrahmen und auf Planen sind die Bilder erstmals auf so genannten Roll-Ups zu sehen“, erklärte der Künstler. „So wirkt die Ausstellung wieder ganz anders als in vorherigen Präsentationen.“ Natürlich sei auch die besondere Ausstrahlung des Kirchenraumes wichtig. „Die Orte der Erinnerung werden fast begehbar und können so ganz anders als in ,normalen‘ Galerieausstellungen erfahren werden.“

Für einen berührenden Auftakt sorgte bei der Vernissage die Sängerin Iwona Bialek mit Liedern in Polnisch, Jiddisch und Hebräisch. „Richtig Klasse finde ich es, dass Schülerinnen und Schüler des Leibniz Gymnasiums sich von Altenessen auch den Weg nach Steele gemacht haben“, sagte Olaf Eybe in seiner Begrüßungsrede.

"Wir dürfen nicht vergessen."

Ermutigend sei, dass sich im Vorfeld alle einig gewesen seien: „Wir dürfen nicht vergessen. Wir müssen allen neuen Anfängen rechter Tendenzen entgegentreten.“ Damit spielte der Künstler darauf an, dass sich wenige Meter vom Ausstellungsort entfernt regelmäßig die Steeler Jungs treffen. „Wer, wenn nicht wir, sollten daran mitwirken, dass unsere Gesellschaft eine offene und tolerante bleibt. Wir sind viele!“

Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Oktober 2020 in der Kirche St. Laurentius, Laurentiusweg 18, in Essen-Steele. Der Eintritt ist frei. Begleitend gibt es ein Angebot für Schulen.

Infos: www.archenoah-essen.de.

Autor:

Sonja Mersch aus Essen

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