Frohnhausen
Ausstellung zeigt jüdische Schicksale im deutschen Fußball

Die Ausstellung „Im Abseits. Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ ist vom 3. bis 30. September im Kunstraum Notkirche in Frohnhausen zu sehen. Bei Bedarf stehen Schülerinnen und Schüler der Helmut-Rahn-Realschule für Führungen bereit. | Foto: Deutsches Fußballmuseum
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  • Die Ausstellung „Im Abseits. Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ ist vom 3. bis 30. September im Kunstraum Notkirche in Frohnhausen zu sehen. Bei Bedarf stehen Schülerinnen und Schüler der Helmut-Rahn-Realschule für Führungen bereit.
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Die Wanderausstellung „Im Abseits – jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ des Deutschen Fußballmuseums Dortmund zeigt die Evangelische Kirchengemeinde Frohnhausen in Kooperation mit der Helmut-Rahn-Realschule vom 3. bis 30. September in ihrem Kunstraum Notkirche an der Mülheimer Straße 72. Schülerinnen und Schüler bieten Führungen an.

Die Ausstellung wurde vom Deutschen Fußballmuseum als Beitrag für das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ konzipiert und stellt die Lebensgeschichten von elf jüdischen Fußballspielern und -pionieren vor, die in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur dramatische Brüche erlebten. „Noch heute ist Antisemitismus – auch im Fußball – weit verbreitet. Dagegen gilt es ein klares Zeichen zu setzen. Das Deutsche Fußballmuseum möchte hierzu einen Beitrag leisten“, heißt es dazu. Denn ohne den Beitrag jüdischer Clubfunktionäre und Spieler sei die Geschichte des deutschen Fußballs nicht denkbar: „Auf ihrer Pionierleistung basierten etliche Vereinsgründungen und viele jüdische Fußballer spielten in ihren Mannschaften auf wichtigen Positionen.“

Bis zur sogenannten „Machtergreifung“ durch Adolf Hitler am 30. Januar 1933 waren Juden fest in die nationale Fußballkultur integriert. Doch bereits im April 1933 erklärte der DFB im vorauseilenden Gehorsam „Angehörige der jüdischen Rasse (…) in führenden Stellungen der Verbandsinstanzen und der Vereine für nicht tragbar“. In der Folgezeit wurden jüdische Mitglieder rigoros aus zahlreichen Fußballvereinen ausgeschlossen: „Viele Spieler wechselten in die Clubs der Schild- und Makkabi-Verbände und bestritten mit ihnen eigene Meisterschaften und Pokalwettbewerbe.“

Parallel dazu verschärften sich Entrechtung und Ausgrenzung. Mit der Pogromnacht 1938 eskalierte die antisemitische Gewalt im „Dritten Reich“. Widerstand und Solidarität mit den Verfolgten waren selten. Die einzige Rettung vor dem NS-Terrorsystem war die Flucht. Hunderttausende in der deutschen Heimat verbleibende Juden aber wurden deportiert und in Vernichtungslagern ermordet.

„Mit dem fast völligen Auslöschen jüdischen Lebens gerieten jüdische Fußballspieler – wie jüdische Sportlerinnen und Sportler allgemein – nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Vergessenheit. Erst seit der Jahrtausendwende entstehen Initiativen, die ihre Verdienste würdigen, ihre Biografien erforschen und ihrer auch öffentlich gedenken.“ In diese Initiativen reihe sich die Ausstellung ein.

Öffnungszeiten und Führungen

Die Ausstellung „Im Abseits – Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ kann montags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr sowie freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr besichtigt werden; der Eintritt ist frei. Außerdem bieten besonders ausgebildete Schülerinnen und Schüler der Helmut-Rahn-Realschule im Zeitraum vom 12. bis 29. September an allen Öffnungstagen außer samstags in der Zeit von 10 bis 13.30 Uhr individuelle Führungen an. Anmeldungen nimmt das Schulsekretariat per Mail an die Anschrift helmut-rahn-realschule.info(at)schule.essen.de entgegen.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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