Tierrettung Essen e.V.
Hundesuche mit Happy-End: Vermisster Quintus (8) gefunden

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+++Rüde Quintus nach aufwendigem Sucheinsatz nach drei Tagen gesichert/größter Sucheinsatz in 13 Jahren Tierrettung+++

Bereits vor drei Tagen kontaktierte uns der verzweifelte Besitzer eines Jagdhundes. Sein Deutsch Drahthaar-Rüde Quintus wurde am vergangenen Dienstag von zwei Amerikanischen Bulldoggen massiv angegriffen, verletzt und gejagt. Seit dem Vorfall war der 8-jährige Rüde in Essen-Werden spurlos verschwunden – wir berichteten.
Hier startete nun eine große Suchaktion, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Bereits am frühen Mittwochmorgen machte sich ein Team von uns auf den Weg nach Werden, um sich ein genaueres Bild von den Geschehnissen und der Situation zu machen. Es wurde mit Augenzeugen, Beteiligten und zur Verfügung stehenden Helfern gesprochen. So ergab sich ein Bild des Vorfalls und die Organisation der Suche nach „Quintus“ begann. Mitglieder des Hegering Essen Werden organisierten sich zeitgleich initiativ, um ihrem Kollegen und uns bei der Suche zu unterstützen. Am Mittwochnachmittag trafen sich unser Team, der Hundebesitzer mit Familienangehörigen, Mitglieder Mitglieder des Hegering Essen Werden inklusive ihren Hunden, sowie viele weitere freiwillige Helfer, die auf die Suche aufmerksam geworden sind, an einem vereinbarten Treffpunkt in Essen-Werden. Unser Team war mit unserem technischem Hilfeleistungsfahrzeug und dem ATV für schwer zugängliches Gelände vor Ort.
Nachdem alle Helfer eingewiesen und aufgeteilt waren, startete die Suche. Am späten Abend ein erster Hoffnungsschimmer. In einem Waldstück konnten zwei HelferInnen reflektierende Augen ausfindig machen. Unser Team und Mitglieder Mitglieder des Hegering Essen Werden näherten sich vorsichtig dem Fundort und konnten mittels zweier Wärmebildkameras etwas im Wald ausfindig machen. Der Besitzer wurde zu der Stelle herangeführt. Leider blieb es dabei. Die Suche ging bis in die späten Nachtstunden weiter.
Aufgrund des großen Areals, in dem der Rüde sich eventuell schwer verletzt aufhalten konnte, wurde für den nächsten Tag (Donnerstag) der Pet-Trailer Frank Weisskirchen mit seinem Bloodhound „Yuma“ zur Suche hinzugezogen. Unser Team, das Team um Frank Weisskirchen und die Besitzer des gesuchten Hundes trafen sich am Donnerstag Vormittag am Ort des Zwischenfalls, um hier „Yuma“ auf die Spur von „Quintus“ anzusetzen. Mit Hilfe des Trailers konnte ein Bereich an der Ruhr in der Gegend der Brehminsel eingekesselt werden. Doch auch hier noch kein Positivfund von Quintus. „Yuma“ zeigete aber deutlich an, dass „Quintus“ an diesem Punkt sich am Wasser/Uferkante bewegte. An dieser Stelle möchten wir ein persönliches Lob an Frank Weisskirchen und sein Team aussprechen. Vielen Dank für die großartige, geduldige Zusammenarbeit.
Quintus war bereits seit fast 48 Stunden vermisst und es gab keine Sichtung. Doch aufgeben war weder für unser Team Stephan und Yvonne, noch für die Mitglieder des Hegering Essen Werden eine Option. Wie berichtet, kam der Einsatz auf der A44 dazwischen. Leider entpuppte sich der dort gesicherte Hund nicht als Quintus.
So verabredeten wir uns mit allen Helfern/Helferinnen für den Abend am Werdener Ruhrwehr. Auch hier boten wieder zahlreiche freiwillige ihre Hilfe an.
Am Stauwehr starteten Mitglieder des Hegering Essen Werden ihre Wärmebilddrohne erneut und überflogen das Areal, das der Suchhund zuvor angezeigt hatte. Leider konnte der Rüde zu diesem Zeitpunkt dort nicht lokalisiert werden. Zeitgleich erreichte unsere Leitstelle ein Anruf einer Verkehrsteilnehmerin, die den entlaufenen Rüden in Essen-Kettwig auf der August-Thyssen-Straße erkannt hat. Endliche eine Sichtung! Der Deutsch Drahthaar sei auf der Straße entgegen der Fahrtrichtung in Richtung Kettwig gelaufen. Umgehend fuhr unser Team mit den beiden Helfern der Mitglieder des Hegering Essen Werden und der Drohne zum letzten Sichtungsort. Hier wurde noch spät bis in die Nacht hinein nach Quintus gesucht. In der Nacht konnten wir in den Feldern mit unserer Wärmebildkamera eine hundekörperähnliche Silhouette sichten. Leider machte der durch den starken Regen aufgekommene Nebel eine Weitersuche unmöglich.
Am frühen Freitagmorgen überschlugen sich dann die Ereignisse. „Quintus“ wurde in Essen-Kettwig auf dem Gelände von Jaguar gesichtet. Umgehend fuhr unser Team mit unserem Sicherungsfahrzeug zur angegebenen Adresse und konnte den seit Dienstag vermissten Rüden sichern! Endlich! „Quintus“ war sichtlich erschöpft und wies eine schwere Bissverletzung seitlich der Rippen auf, die sich stark entzündet hatte.
Umgehend wurde der Rüde zu seinem Besitzer gebracht, der seinen Augen kaum trauen konnte und seinen geliebten Rüden in die Arme nahm.
Am Abend zuvor hatte der verzweifelte Halter sich in Kettwig während der Suche zum ausruhen auf die Treppen der Firma Jaguar gesetzt. Genau dort wurde „Quintus“ am nächsten Morgen aufgefunden. Er saß auf den Stufen, auf denen Stunden zuvor sein Herrchen saß und wartete.
Zum Zeitpunkt der Sicherung des Hundes hielt sich der Besitzer in einer Kirche auf und zündete für seinen geliebten Gefährten eine Kerze an, mit der Bitte, dass sein Hund wieder nach Hause kommt, denn alle Hoffnung war fast verschwunden. Er setzte sich dann in sein Fahrzeug, um in Kettwig weiter nach seinem Rüden zu suchen....in dieser Sekunde erreichte ihn der Anruf unseres Teams, dass sein treuer Freund sich sicher in unserem Fahrzeug befindet.
Nachdem „Quintus“ wieder mit seinem Herrchen vereint war, fuhr unser Team mit dem verletzten Rüden und seinem Halter in die Tierklinik nach Duisburg-Asterlagen. „Quintus“ geht es den Umständen entsprechend gut. Die schwere Bissverletzung muss allerdings operativ behandelt werden.
Es ist uns ein besonderes anliegen von ganzem Herzen Dank die Mitglieder des Hegering Essen Werden zu richten, die sich so stark engagiert und in die Suche eingebracht haben. An alle freiwilligen HelferInnen, die mit uns bis spät in die Nächte hinein gesucht und gebangt haben. Wir danken der Autobahnpolizei Düsseldorf für ihren großartigen Unterstützungseinsatz und natürlich nochmals großer Dank an Frank Weisskirchen, seinem Team und vor allem „Yuma“.
Noch nie haben wir in unserer Geschichte einen solchen Einsatz erlebt.
Unsere letzten Worte möchten wir an dich Max und deine Familie (Hundehalter) richten: du hast, auch als die Hoffnung langsam schwand, deinen Hund und die Suche nicht aufgegeben. Vor allem aber hast du nicht aufgegeben an uns zu glauben und uns zu vertrauen. Du hast trotz aller Höhen und Tiefen gezeigt, wie wichtig Tiere in unserer Gesellschaft sind und dass es hier keinen Unterschied zu einem geliebten Menschen gibt. Wir wünschen dir, deiner Familie und deinem/eurem geliebten Freund und Begleiter Quintus eine erholsame und wunderschöne Zeit. Dich nach vier Tagen strahlen und überglücklich zu sehen, ist unser größter Lohn. Danke für dein Vertrauen in uns!
Ohne unsere Sponsoren wären solche aufwendigen Einsätze nicht möglich. Vielen Dank

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