Deutsche Fußball Meisterschaft der Werkstätten startet in Duisburg
Dr. Klaus Kinkel und Otto Rehhagel kamen zur Eröffnung
Am Montag war es soweit – bereits zum 10. Mal begann in der Sportschule Wedau mit der Deutschen Fußball Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen die größte Sportveranstaltung für geistig behinderte und psychisch kranke Werkstatt Fußballer.
Zur Eröffnungsfeier am 20.09.10 hatten sich prominente Besucher angesagt: die Stiftungskuratoren Dr. Klaus Kinkel und Otto Rehhagel waren im Duisburger Rathaus mit dabei.
Zunächst stellten Karl Herold – Vizepräsident Special Olympics Deutschland, Friedhelm Julius Beucher – Präsident Deutscher Behindertensportverband e.V., Martin Berg – Stellv. Vors. Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten und Wolfgang Watzke – Geschäftsführer DFB Stiftung Sepp Herberger das Programm und die Ziele der Veranstaltung vor.
Mit einer Feierstunde im Historischen Ratssaal der Stadt Duisburg begann am Montag die Jubiläumsauflage der Deutschen Fußball Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Manfred Osenger, der auf das wunderbare und verbindende Element zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen durch den Sport hinwies, kamen die beiden Kuratoren der Stiftung, Außenminister a. D. Dr. Klaus Kinkel und Fußball Urgestein Otto Rehagel zu Wort, die ebenfalls auf die langjährige Arbeit und die Verdienste der Stiftung hinwiesen. Beide nahmen gemeinsam auch die Mannschaftsauslosung für die vier Gruppen vor. Wunderbar die Showeinlagen der Cheerleader der Werkstatt für Behinderte am Kalkweg. Den musikalischen Rahmen gab die Gruppe "The Speedos" in den Gängen des Rathauses.
Vier Tage rollt nun auf den Plätzen der Sportschule der Ball und folgende Mannschaften stehen auf dem Rasen in der Wedau:
Johannes-Diakonie – Mosbach / Baden-Württemberg, Werkstatt für Behinderte der Stadt Nürnberg – Bayern, LWB - Lichtenberger Werkstatt für Behinderte – Berlin, Integrationswerkstätten Niederlausitz – Brandenburg, Werkstatt Martinshof – Bremen, alsterarbeit – Hamburg, Reha-Werkstatt - Oberrad / Hessen, Werkstatt für behinderte Menschen – Stralsund / Meck. Pomm. Haus der Lebenshilfe – Niedersachsen, Diakonische Stiftung Wittekindshof – NRW, Südpfalzwerkstatt – Rheinland Pfalz, Bübinger Werkstätten – Saarland, Behindertenzentrum Landkreis – Delitzsch / Sachsen, Lebenshilfe Bördeland – Sachsen-Anhalt, Kappelner Werkstätten – Schleswig Holstein sowie das Rehabilitations-Zentrum Stadtroda - Thüringen
Diese steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Bereits seit dem Jahr 2000 veranstaltet die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen, dem Deutschen Behindertensportverband sowie Special Olympics Deutschland das Turnier.
Was einst als Bundeswettbewerb Fußball begann, wird seit dem Jahr 2008 als Deutsche Fußball-Meisterschaft weitergeführt. Nach dem Motto „Neuer Name – alte Ziele“ geht es aber auch nach der Umbenennung der Veranstaltung nicht allein um den sportlichen Sieg.
Vielmehr sollen den 16 teilnehmenden Mannschaften, die sich zuvor auf Länderebene für ihre Teilnahme qualifiziert haben, vier unvergessliche Tage in der Sportschule Wedau ermöglicht werden. Die Wichtigkeit der Veranstaltung für die Sepp Herberger-Stiftung betont auch der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger:
„Für die Sepp Herberger-Stiftung hat das Turnier einen besonderen Stellenwert. Es ist das Projekt, für das im Stiftungshaushalt die meisten Mittel vorgesehen sind. Die vier September-Tage in der Sportschule Wedau sind für die mehr als 250 Beteiligten alljährlich unvergessliche Momente.“
Ein attraktives Rahmenprogramm ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Turnierplans. Dazu gehört in diesem Jahr unter anderem das Einlagespiel einer Turnierauswahl gegen eine Gastmannschaft von Special Olympics Frankreich. Außerdem ein gemeinsames Grillfest mit allen Beteiligten. Die Aktiven haben zudem die Möglichkeit, das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen abzulegen.
Besuch des MSV-Spiels als Highlight im Rahmenprogramm
Ein besonderes Highlight: die Turnier-Teilnehmer besuchen das Meisterschaftsspiel MSV Duisburg gegen den FC Augsburg. Am nächsten Tag werden dann Vertreter der beiden Zweitliga Clubs die Siegerehrung begleiten.
Augsburgs Manager Andreas Rettig und sein Duisburger Pendant Tobias Willi werden gemeinsam mit Vertretern der Ausrichter die Siegerehrung vornehmen.
„Wir wollen den Aktiven gerade auch mit einem interessanten Rahmenprogramm eine Abwechslung zu ihrem individuellen Lebensalltag bieten“, betont Karl Rothmund, der als DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik gleichzeitig auch Vorsitzender des Vorstands der Sepp Herberger-Stiftung ist.
Die Meisterschaft soll vor allen Dingen Plattform sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich gemeinsam zu freuen, Anerkennung für hervorragende sportliche Leistungen zu erfahren und zusammen unvergessliche Momente zu erleben. Außerdem soll durch die Meisterschaft für das aktive Sporttreiben in den Werkstätten geworben werden. Aus dem Turnier heraus haben sich über die Jahre tolle Freundschaften zwischen den Sportlern entwickelt. Alljährlich ist es eine große Freude, sich in Duisburg wieder zu sehen.
Nach dem Motto „Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft“ weist Dr. Theo Zwanziger auch auf die integrative Bedeutung der Veranstaltung hin: „Gerade der Fußball kann mit seiner integrativen Kraft entscheidend dazu beitragen, behinderte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Im Fußball darf es keine Barriere geben. Er ist, um es mit DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun zu sagen, „Mehr als 1:0“.“
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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