"Nicht kürzen bei den Kurzen": Demo gegen Kindergartenschließung
Irina Danel kann es nicht glauben. Der Kindergarten, den ihr Sohn Jonas derzeit besucht, soll im kommenden Jahr seine Pforten schließen. So wie unzählige andere katholische Einrichtungen auch, soll Herz-Jesu dem Rotstift zum Opfer fallen. Doch das wollen sich die Eltern nicht gefallen lassen.
Samstagmorgen in Walsum: Auf dem Franz-Lenze-Platz ist Wochenmarkt, die Sonne scheint. Mitten im regen Treiben marschieren rund 100 Kinder und Erwachsene mit Transparenten durch die Menge. Mit der Parole „Nicht kürzen bei den Kurzen“ wehren sie sich gegen die drohende Schließung ihres Kindergartens Herz-Jesu in der Hezogstraße.
Auch Irina Danel ist unter ihnen. „Wir haben immer noch Hoffnung, den Kindergarten erhalten zu können, obwohl es schlecht aussieht“, so die 35-Jährige. Sie ist fest im Gemeindeleben verwurzelt und legt Wert darauf, dass ihre Kinder eine katholische Erziehung genießen können.
Die Chancen hierfür schwinden. Nach der Gemeindefusion bilden nun St. Dionysius, St. Elisabeth und Herz-Jesu die Gemeinde St. Dionysius. Noch gehört zu jeder Kirche ein eigener Kindergarten. Werden jedoch die vom Bistum Münster als Träger beschlossenen Pläne in die Tat umgesetzt, schließen im kommenden Jahr erst Herz-Jesu, in drei Jahren dann St. Dionysius ihre Pforten. Allein der Kindergarten St. Elisabeth bleibt bestehen, wird aber nicht alle Kinder aufnehmen können.
Irina Danel erwartet in wenigen Tagen ihr zweites Kind. Ihr größter Wunsch ist es, dass es ebenfalls in Herz-Jesu erzogen werden kann. In diesen Zeiten an Bildung zu sparen, sei kein gutes Signal. „Ich schätze die Arbeit der Erzieher und deren Konzept sehr. Darauf verzichten zu müssen, wäre für alle betroffenenen Eltern und Kinder ein herber Verlust.“
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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