EssBO! Ernährungsrat Bochum gegründet
Ernährungswende als Ziel
"Lauch und Möhre, Gabel und Förderturm kommen zusammen." - In einer hybriden Präsenz- und Onlineveranstaltung ist jüngst aus vielen ehrenamtlichen Bochumer Initiativen ein großes Ganzes geworden: die Netzwerke Ernährungsrat Bochum und EssBO! (die Essbare Stadt-Initiative) bilden nun den gemeinsamen Verein EssBO! Ernährungsrat Bochum.
Mit gebündelter Kraft
Hinter dem Initiativen-Netzwerk verbirgt sich ein Bündnis von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Gemeinschafts- und Viertelgärten, Stadtteilbüros und Wohnprojekten, der Slow Food-Bewegung, Bildungseinrichtungen, Kunst, Kultur und Wissenschaft. Alle Beteiligten eint das gemeinsame Ziel der Ernährungssouveränität und einer zukunftsfähigen, klimagerechten, gesunden, wie auch lebenswerten Ausgestaltung von Bochum und Umgebung. Mit dem neuen Verein wollen die Engagierten ihre Kräfte bündeln, noch handlungsfähiger werden und ihrer gemeinsamen Arbeit einen einheitlichen Rahmen geben.
Eine essbare Stadt
Der Verein setzt sich für eine Ernährungswende ein. Die industrielle Landwirtschaft und globalisierte Lebensmittelproduktion befördern den Klimawandel. Die Art und Weise, wie Nahrungsmittel erzeugt, gehandelt, verteilt und verbraucht werden, blendet die wahren Kosten aus, die für Menschen, Tiere und Umwelt entstehen.
EssBO! Ernährungsrat Bochum will für ernährungspolitische Fragestellungen sensibilisieren. Dabei sollen Ernährungskompetenzen vom bewussten Einkauf bis zur gesunden Zubereitung gefördert werden. Es geht darum, eine gesunde Esskultur zu pflegen wie auch den Genuss und die Freude am Essen. Es soll Fachwissen zu regionalen und globalen Ernährungssystemen und ihren Auswirkungen gesammelt und weitergegeben werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Ernährungsräten und Essbaren Städten. Dabei ist den Initiative ein wertebasierter demokratischer Austausch besonders wichtig.
Klimafreundlich und lebenwert
"Unsere Stadt soll essbar und grün werden – klimafreundlich mit einer hohen Biodiversität. Zukunftsfähig und lebenswert. Wir wünschen uns ein ökologisches Bochum!" sagt Julie Henkel vom frisch gegründeten Verein. Dazu gehören in der Vision von EssBO! Ernährungsrat Bochum eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, Solidarische Landwirtschaften, Streuobstwiesen, Quartiersgärten, Schul- und Seniorengärten, Wildblumenstreifen für Insekten, Dachgärten, Hochbeete, vertikale Beete und mobile Beete statt Hitzeinseln.
Einladung zum Mitmachen
Wer bei "EssBO! Ernährungsrat Bochum" mitmachen möchte, kann dies auf verschiedene Weisen tun. Der Verein organisiert Bildungsveranstaltungen in Schulen, Kitas und der VHS. Es gibt Besuche und Gespräche mit Lebensmittelproduzenten und Höfetouren. Man kann in den Quartieren Gemeinschafts- oder Viertelgärten gründen und pflegen oder gemeinsame Pflanzprojekte auf öffentlichen Grünflächen organisieren. Auf dem Plan stehen Pflanzen- und Saatguttauschbörsen, Aktionen zur Stadtnatur, Gartenworkshops. Zu dem existieren lokale, aber auch regionale Vernetzungskooperationen wie das "Schlaraffenband Ruhr". EssBO! Ernährungsrat Bochum" bringt Menschen und Initiativen zusammen, die einander durch Austausch von Wissen, Erfahrung und Ideen unterstützen. Vieles ist schon auf dem Weg und noch viel mehr soll geschehen.
Erweiterter Handlungsspielraum
Die neu gewählte Vorsitzende Veronika Nickl strahlt: "Wie großartig, dass wir die Vereinsgründung in großer Übereinstimmung zusammen geschafft haben. Das erhöht unsere Handlungsfähigkeit enorm! Jetzt freuen wir uns darauf, Bochum wirklich zu verändern!" Der Verein "EssBO! Ernährungsrat Bochum" lädt alle Bochumerinnen und Bochumer herzlich ein, sich zu beteiligen, damit eine neue Stadt-Kultur entsteht - ein neues Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln, eine moderne Allmende und Oasen der Biodiversität in einer klimafreundlicheren Stadt. Die Kontaktaufnahme ist per Mail an: essbo@ernaehrungsrat-bochum.de oder via
Instagram/Facebook: @ernaehrungsrat_bochum || @ess.bo_ möglich.
Autor:Patricia Porwol aus Bochum |
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