"Wir, Kinder der Sonne" nach Maxim Gorki am Freitag, 19. November, im Rottstr5-Theater
Jenseits bequemer Gewissheiten
Alexander Ritter, mit Oliver Paolo Thomas Leiter des Rottstr5-Theaters, hat sich in seiner Regiearbeit "Wir, Kinder der Sonne" des Stücks von Maxim Gorki angenommen und befragt es auf seine Bedeutung für die Bundesrepublik, in der die Fronten in der Debatte um einen angemessenen Umgang mit der Corona-Pandemie mehr und mehr verhärten.
Die Inszenierung ist am Freitag, 19. November, erneut im Theater unter den Gleisen zu sehen.
Die drei Protagonistinnen - wunderbar gespielt von Monika Bujinski, Hella Birgit Mascus und Yvonne Forster - verhandeln vor dem Hintergrund einer sich ausbreitenden Cholera-Epidemie die Frage, wie der Mensch sein sollte und nach welchen Maßstäben das Zusammenleben zu ordnen sei. Ihre gesicherte materielle Existenz verstellt ihnen den Blick für die Nöte derjenigen, die um ihre Existenz bangen oder sich von den Anforderungen einer verordneten Solidarität schlicht überfordert fühlen und nicht selten mit Hass reagieren.
Gorkis über 100 Jahre altes Drama wird mit Fremdtexten von Carolin Emcke und Kae Tempest konfrontiert, so dass zumindest angedeutet wird, was helfen könnte, in der derzeitigen Situation die eigene Integrität zu wahren und Andersdenkenden mit Respekt zu begegnen: dem Mitmenschen das Recht zuzugestehen, zu irren und sich zu korrigieren - und einzuräumen, dass man selbst in dem einen oder anderen Punkt falschliegen könnte.
Termine
- Freitag, 19. November, und Sonntag, 5. Dezember, jeweils 19.30 Uhr.
- Karten können per E-Mail an: karten@rottstr.de oder unter Tel.: 0163 761 50 71 reserviert werden.
Autor:Nathalie Memmer aus Bochum |
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