Wittener Werkstadt
Es wird eng!

Seit über 40 Jahren öffnet die Werkstadt ihre Pforten für Kulturbegeisterte. | Foto: Wa-archiv
  • Seit über 40 Jahren öffnet die Werkstadt ihre Pforten für Kulturbegeisterte.
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Werkstadt leidet unter Absagen "Seit fast genau 43 Jahren ist die Werkstadt fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Witten. Doch jetzt sind wir in einer Situation, die mit nichts Bisherigem zu vergleichen ist. Uns ist bewusst, dass es derzeit keine Alternative zu den radikalen Maßnahmen gibt. Doch sind die Coronavirus-bedingten Schließungen für alle Kulturschaffenden ein Desaster und absolut existenzbedrohend. Denn finanzielle Reserven, die kommenden Wochen ohne Einnahmen zu überstehen, gibt es in soziokulturellen Zentren wie der Werkstadt mit vielen Non-Profit-Angeboten nicht." lässt die Werkstadt in einem Brandbrief, der unsere Redaktion erreicht hat, verlauten.

Allein durch die Absage aller Veranstaltungen und Vermietungen bis zum 19. April ergäbe sich für die Werkstadt eine Umsatzeinbuße von circa 70.000 Euro.

Ein Verlust, der aus eigener Kraft nicht zu stemmen ist, denn über 60 Prozent des Umsatzes muss die Werkstadt selbst erwirtschaften, der Rest wird aus Fördermitteln gedeckt. "Insbesondere mit unseren vielfältigen Angeboten für Kinder und Jugendliche erzielen wir jedoch keine Gewinne (...) Diese Angebote werden durch kommerziell erfolgreiche Veranstaltungen querfinanziert. Nun ist alles abgesagt oder storniert, und dies teilweise schon weit über den 19. April hinaus.", klagt die Werkstadt im Brandbrief.

Insgesamt 15 hauptamtliche Mitarbeiter hat die Werkstadt. Weiter heißt es: "Kurzarbeitergeld hilft ihnen ebenfalls nur begrenzt weiter: Bekanntermaßen sind die Löhne und Gehälter im Bereich Soziokultur nicht dazu geeignet, finanzielle Polster anzusparen. Selbst wenn Kollegen nur zu 50 Prozent in Kurzarbeit gehen, kann dies das Einkommen schnell unter das Existenzminimum drücken.

Nicht zuletzt ist die Lage für über 30 Kollegen, die als Aushilfen, freiberufliche Dozenten oder DJs beschäftigt werden, teils katastrophal. Die meisten Aushilfen haben wir umgehend in eine unbezahlte Zwangspause schicken müssen, einigen sogar kündigen. Wenn ihnen das fest eingeplante Geld jedoch plötzlich fehlt, reicht es unter Umständen nicht einmal mehr für die Miete. Denn Kurzarbeitergeld greift in diesen Fällen nicht.

Wir hoffen daher inständig, dass sie alle von dem angekündigten Rettungsschirm aufgefangen werden und nicht ins Bodenlose fallen. Fest steht: Ohne massive finanzielle Unterstützung wird die Werkstadt diese Krise nicht überstehen."

Autor:

Florian Peters aus Witten

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