Diskussion über Autobahnkreuz-Ausbau
Um den geplanten Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen ging es am Dienstagabend auf einer öffentlichen Bürgerversammlung im Haus Pargmann. Eingeladen hatte hierzu der SPD Ortsverein Sterkrade-Nord. Die Referentin, Sabine Janclas, stellvertretende Leiterin des Bereiches Tiefbau bei der Stadt Oberhausen erläuterte im vollbesetzten Saal den momentanen Stand der Planungen.
Zum Hintergrund: Der Verkehrsstrom aus Richtung Köln soll hier künftig flüssiger und zweispurig auf die A 3 in Richtung Arnheim fließen. Dafür soll eine kombinierte Brücken- und Tunnellösung gebaut werden.
Im Vorfeld waren dazu gleich fünf Varianten untersucht worden, immer unter dem Gesichtspunkt, dass der Schaden am Wald so gering wie möglich gehalten wird. Die Varianten 3 und 5, die sogenannte "Überflieger" favorisierten, blieben nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung auf der Strecke. Variante 4, vereinfacht dargestellt eine Kombination von Über- und Unterfliegern, verspricht eine um ein Jahr kürzere Bauzeit bei rund 30 Prozent geringeren Baukosten.
Rund 204 Hektar Wald wären dadurch verloren, was in etwa, wie ein Besucher es vorrechnete, 15 Fußballfeldern entspräche. Zum Ausgleich sollen hierfür beispielsweise alte Fahrbahnen entsiegelt und rekultiviert werden. Dazu kämen weitere Ersatzanpflanzungen, wovon allerdings nur der geringere Teil im Gebiet von Oberhausen, das Meiste jedoch im Kreis Wesel erfolgen würde. Die Stadt werde allerdings bei Straßen.NRW, dem ausführenden Bauherren, auf die Renaturierung auf Oberhausener Stadtgebiet bestehen.
Doch Einwände an die Adresse von Straßen.NRW würden wohl nicht reichen. Eine Zuhörerin schlug vor, den Bürgerwillen direkt an das Bundesverkehrsministerium zu leiten. Stefan Zimkeit, SPD-Landtagsabgeordneter, verwies darauf, dass die endgültige Entscheidung ohnehin beim Bund läge. 2018, so Zimkeit, werde das Planfeststellungsverfahren eröffnet, Baubeginn somit etwa in 2020. Die Bauzeit werde bei vier Jahren liegen.
Prognostizierter Verkehrszuwachs
Einige Zuhörer der Veranstaltung hegten große Zweifel, ob sich der Ausbau überhaupt lohne, da der prognostizierte Verkehrszuwachs (rund 1.000 Fahrzeuge pro Tag und Autobahnkreuz-Ohr mehr) ihrer Ansicht nach sehr moderat ausfallen würde. Fazit eines Besuchers: "Ich bin da mehr für Variante Null!"
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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