Die Emscher-Uni am Wirtschaftsstandort Oberhausen
Wertvoller Impuls
Der Unternehmerverband begrüßt den Vorstoß von fünf Städten im nördlichen Ruhrgebiet, eine Emscher-Uni zu gründen. Diese könnte dem Wirtschaftsstandort Oberhausen Aufschwung, Arbeitsplätze, neue Einwohner und die dringend benötigten Nachwuchs-Fachkräfte bringen.
Welche Impulse eine neue Hochschule einer Stadt geben kann, zeigen eindrucksvoll die beiden gerade zehn Jahre alt gewordenen Fachhochschulen in Oberhausens Umgebung: die Hochschule Ruhr West, Mülheim/Bottrop, und die Hochschule Rhein Waal, Kleve/Kamp-Lintfort. Unzählige Gebäude wurden auf dem Campus errichtet, was die Baukonjunktur vor Ort anregte. Hunderte Arbeitsplätze entstanden in der Verwaltung der Hochschule und für ihre Bewirtschaftung. Gerade in Kleve strömen junge Menschen aus der ganzen Welt in die Stadt, was nicht zuletzt das Stadtbild belebt und das Angebot – sei es bei Gastronomie oder Kultur – auch für die Einwohner wachsen lässt.
„Vor allem aber für die ansässigen Unternehmen ist eine Hochschule ein wertvoller Impuls, um wachsen zu können“, betont Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. So knüpfen die Betriebe einerseits Kontakte zu Laboren, Instituten und Fachbereichen der Hochschulen, um gemeinsam Know-how zu entwickeln. „Durch Stiftungsprofessuren oder auch Maschinen, die für die praktische Ausbildung an der Hochschule zur Verfügung gestellt werden, passen Lehre und Forschung sehr gut zu den hier starken Branchen“, erläutert Jonetzko. Andererseits bekämen die Unternehmen die Fachkräfte von morgen sozusagen vor das Werkstor geliefert. „Durch Stipendien, Werkstudententätigkeiten, Praktika oder Bachelor-Abschlussarbeiten finden Studierende und Personalabteilung regelmäßig zusammen“, weiß der stellvertretende Hauptgeschäftsführer zu berichten.
Die Emscher-Uni würde in Oberhausen nicht bei null anfangen, sondern auf fruchtbaren Boden gebaut: Mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik und forschenden Unternehmen gibt es bereits eine innovative Landschaft in Oberhausen. Als Beispiel seien die Unternehmen Nanofocus, das industrielle 3D-Oberflächenmesstechnik entwickelt, oder MAN Energy Solutions genannt: Letzteres kooperiert eng mit der Hochschule Ruhr West zum Transfer von Expertise rund um die Energiespeicherung. „Rund um Universitäten siedeln sich erfahrungsgemäß Hightech-Unternehmen und visionäre Start-ups an, die wiederum viele neue Arbeitsplätze schaffen. Deshalb würde es Oberhausen gut zu Gesicht stehen, für beste Rahmenbedingungen in Sachen Innovation und Gründung zu sorgen“, ist sich Martin Jonetzko sicher.
Masterplan Wirtschaft
Darum dreht sich auch der Masterplan Wirtschaft, den der Unternehmerverband derzeit eng begleitet. Die Emscher-Uni könnte dem dort ausgerufenen Ziel Rückenwind geben, als attraktiver, zentral gelegener und gut angebundener Standort neue Bewohner und Fachkräfte wie auch neue Unternehmen anzuziehen. Martin Jonetzko.
Foto: Unternehmerverband Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Foto: Unternehmerverband
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
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