evo und Stadt ziehen Bilanz zur Dachbegrünung
Natürliche Klimaanlage
Im vergangenen Jahr begrünte die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) über 1.500 Quadratmeter Dachfläche am Standort Danziger Straße. Rund ein Jahr später trafen sich nun die Projektbeteiligten, darunter Christian Basler, technischer Vorstand der evo, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, sowie Markus Werntgen-Orman, Bereichsleiter Umwelt der Stadt Oberhausen und Maik Ballmann, Fachbereichsleiter Klima- und Ressourcenschutz der Stadt Oberhausen, um gemeinsam Bilanz zum Projekt zu ziehen.
Die Dachflächenbegrünung bei der evo ist Teil des Ruhrkonferenz-Projekts „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes NRW. Gefördert vom NRW-Umweltministerium und von der Emschergenossenschaft, die das Projekt zusammen mit den Städten und weiteren Partnern umsetzt. „Mittlerweile sind die begrünten Dachflächen am Heizkraftwerk I und an der hauseigenen Feuerlöschstation gut angegangen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, fasste Christian Basler den Erfolg des Projekts zusammen.
„In Punkto Klimaschutz und lokale Energiewende verfolgen wir bei der evo einen ganzheitlichen Ansatz. Zu den Bausteinen gehören die effiziente und ressourcenschonende Energieerzeugung, nachhaltige Gebäudesanierung, genauso wie die Schaffung begrünter Flächen, die sich vor allem positiv auf das Mikroklima auswirken.“ Durch die Begrünung der Dachflächen wird der Abfluss von Regenwasser in die Mischwasserkanalisation deutlich reduziert.
Weiterhin funktionieren Grünflächen wie eine „natürliche Klimaanlage“ für die Stadt: Über die Verdunstung der Pflanzen wird die Umgebung gekühlt. „Dachbegrünung oder die Entsiegelung von Flächen: Wir brauchen viele solcher Baumaßnahmen, um die Städte in der Region gegen die Folgen des Klimawandels wie Hitzebelastung oder Starkregen zu wappnen“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel. „Der blau-grüne Umbau der Quartiere muss dem Prinzip der Schwammstadt folgen. Regenwasser muss vor Ort versickern und gespeichert werden können. So kann es der Bewässerung und Kühlung dienen.“
Unter dem Dach der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ setzen Emschergenossenschaft und Kommunen deshalb das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ um. Die Dachbegrünung bei der evo haben Land und EG mit rund 88.000 Euro gefördert. „Am Beispiel der evo-Hauptverwaltung sieht man deutlich das gelungene Zusammenspiel zwischen Dach- und Fassadenbegrünung. Insbesondere in einem erhitzten Innenstadtklima mit großflächiger Versiegelung ist dieses Projekt ein Gewinn für alle Oberhausener Bürgerinnen und Bürger“, stellte auch Markus Werntgen-Orman, Bereichsleiter Umwelt der Stadt Oberhausen, heraus. „Die Dachbegrünung der evo ist ein wichtiger Baustein für die Anpassung an den Klimawandel in Oberhausen. Die Fördermittel im Rahmen der klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft werden den Kommunen helfen, diese dringenden Projekte weiter voranzutreiben“, sagte außerdem Maik Ballmann für die Stadt Oberhausen.
Neben den begrünten Dächern sind im vergangenen Jahr bei der evo noch zwei weitere Grünflächen angelegt worden: An der Seitenfassade der sanierten evo-Hauptverwaltung ist im Frühjahr dieses Jahres ein „Living Garden“ entstanden: Die Außenwand, die das Einfallstor zur Stadt bildet, ist mit unterschiedlichen Pflanzen gestaltet, die über das Jahr verteilt in Blüte stehen. Wenige Wochen später folgte in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Blühende Landschaft die Aussaat einer wilden Bienenweide nahe des evo-Kundenzentrums. Beide Grünflächen wirken der hohen Versiegelung in der stark bebauten Innenstadt entgegen und schaffen neuen Lebensraum für Insekten.
Autor:Karin Dubbert aus Oberhausen |
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