Stadtsparkasse Oberhausen stellt Bilanz für 2019 vor
Nachhaltigkeit geht vor
Die neuen Sparkassenvorstände Oliver Mebus und sein Stellvertreter Thomas Gäng, seit April im Amt, konnten auf der Bilanzpressekonferenz über das Jahr 2019 durchweg gute Zahlen präsentieren. Alle wichtigen Kennzahlen entsprechen im Wesentlichen denen des Vorjahres, die Stadtsparkasse sieht sich in der Rolle als Marktführer in Oberhausen gefestigt.
Bei einer gestiegenen Bilanzsumme von 2.515 Millionen Euro (Vorjahr: 2.452 Millionen Euro) weist das Geldinstitut für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss, wie im Vorjahr, von rund 4,5 Millionen Euro aus. Dies ermöglicht, wie in den beiden Vorjahren, eine direkte Ausschüttung an den Träger, vorbehaltlich der Entscheidung des Rates der Stadt Oberhausen im Spätsommer 2020. Die Summe von 2,5 Millionen Euro steht da im Raum.
Das Betriebsergebnis belief sich vor Bewertung auf 11,7 Millionen Euro. Im Vorjahr waren dies 13,1 Millionen Euro. Der Unterschied begründet sich in erster Linie in den 1,5 Millionen Euro, die die Sparkasse in die Modernisierung ihrer Filiale in Schmachtendorf investiert hat.
Der Vorstand ist unter anderem sehr zufrieden, dass die Mitarbeiter die Darlehen an Privatpersonen sowie die gewerblichen Kredite auf einem sehr hohen Niveau halten konnten. Der Rückgang der Girokonten um 319 auf immer noch stolze 96.492 in einem hart umkämpften Markt treibt auch keine allzu großen Sorgenfalten die Stirn der Vorstände, auch wenn man den Trend da gerne umkehren möchte.
Mebus und Gäng zeigen sich desweiteren sehr zufrieden, dass sich die Ausweitung der Beratungszeiten am Telefon gelohnt hat. Das Kunden Service Center (KSC) erhält rund 600 Anrufe pro Tag und vermittelt etwa 1.000 Termine im Monat. Entsprechend soll das KSC in einer immer stärker digitalisierten Welt stets weiter entwickelt werden.
Reaktion auf Negativzinsen
Doch ist da auch das Sorgenkind aller Bänker, die Negativzinsen, die bei Geschäftskunden längst am Markt akzeptiert sind. Bei der Stadtsparkasse Oberhausen liegt der Freibetrag da bei 250.000 Euro. Doch die Negativzinsen, die die EZB den Banken für hohe Einlagen aufbürdet, sorgen für viel Wirbel am Markt. So werden häufig lang laufende Anlageverträge wie das Prämiensparen seitens der Banken gekündigt.
Das jedoch wollen Mebus und Gäng unbedingt vermeiden, es wäre erst die allerletzte Lösung. "Es geht hier auch um das Vertrauen in uns. Wir wollen zeigen, dass wir unsere Werte wie Zuverlässigkeit auch tatsächlich für unsere Kunden praktizieren", so Thomas Gäng.
Bei Privatkunden bleibe man dieser Linie auch treu, das gelte aber in Zukunft nur noch für die Bestandskunden. Bei Neukunden sei man gezwungen, genauer hinzuschauen. Dementsprechend werden Höchstgrenzen von 100.000 Euro pro neuem Girokonto gesteckt. Gleiches gilt für ein Tagesgeldkonto. "Die Last, die uns sonst droht, können wir irgendwann nicht mehr stemmen", erklärt Oliver Mebus.
In nachhaltige Produkte investieren
Stellt sich die Frage, wie kann Geld überhaupt noch gewinnbringend angelegt werden? Nachhaltigkeit ist der Begriff, um denn sich vieles, wenn nicht alles, in Zukunft drehen wird. Produkte, die der Umwelt schaden, werden zunehmend Probleme am Markt bekommen. Größere Unternehmen ohne entsprechende Ausrichtung werden den Druck von Rating-Agenturen spüren.
Doch in diese Sparte, auch über Aktien, in Nachhaltigkeit zu investieren, da tun sich die Oberhausener noch schwer. Der Anteil der nachhaltigen Fonds in den Depots liegt gerade einmal bei 5,6 Prozent. Wertpapiersparpläne etwa wären eine Möglichkeit, Bereiche, in denen die Stadtsparkasse einiges an Wachstumspotential sieht. Selbst möchte die Stadtsparkasse übrigens in absehbarer Zeit das Dach der Hauptstelle an der Wörthstraße mit eine Photovoltaik-Anlage ausstatten. Mit gutem Beispiel voran.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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