Generation Ü65 wächst in Oberhausen
Genug Wohnraum für Senioren?
Immer mehr Senioren – aber auch genug altersgerechter Wohnraum? In Oberhausen könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 55.100 anwachsen – das sind 20 Prozent mehr als noch im Jahr 2017.
Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 28 Prozent (2017: 22 Prozent). Darauf hat die IG Bauen-AgrarUmwelt (IG BAU) hingewiesen. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine DemografiePrognose des CIMA Instituts für Regionalwirtschaft – und fordert mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen: „Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen im Kreis ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern“, sagt Peter Köster. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen spricht von einer „demografischen Notwendigkeit“.
Es drohe eine "graue Wohnungsnot"
Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen neu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß. „Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot“, betont Köster. Dieses Problem werde bereits jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil des Tages zuhause verbringen müssten.
Derzeitige Fördergelder reichen nicht aus
Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm „Altersgerecht Umbauen“ zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen von 150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG BAU. Der Bund müsse die Förderung mindestens verdoppeln, um das Senioren-Wohnen voranzubringen. Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus: Laut Haushaltsplan stehen für die altersgerechten Sanierung im nächsten Jahr nur noch 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Am Ende stehe die Lebensqualität Tausender Menschen in Oberhausen auf dem Spiel. „Es kann nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante Betreuung an der seniorengerechten Ausstattung der eigenen Wohnung scheitert“, macht Köster deutlich.
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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