Ausbildungsmarkt Oberhausen
Gemeinsame Bilanz zum Oberhausener Ausbildungsmarkt 2022
Auch in diesem Jahr ziehen die Ausbildungsmarktpartner der Arbeitsagentur, der Stadt Oberhausen, des Jobcenters Oberhausen, der IHK zu Essen, der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen, des Unternehmerverbandes sowie des Gewerkschaftsbundes wieder eine Bilanz zum Ausbildungsmarkt. Gemeinsam machen sie sich für die duale Berufsausbildung stark und besuchen dazu die Gehring Group GmbH - einen Betrieb, der das Thema Ausbildung lebt und sich dafür einsetzt.
Nach nunmehr zwei Ausbildungsjahren, die stark von der Corona-Pandemie beeinflusst waren, spielte diese im aktuellen Ausbildungsjahr keine wesentliche Rolle. Präsenzunterricht an den Schulen fand größtenteils statt, ebenso Berufsorientierung in der Schule, der Arbeitsagentur oder auf Veranstaltungen und Messen. Auch Betriebspraktika konnten wieder in gewohntem Maße durchgeführt werden. So gab es für Unternehmen und Ausbildungssuchende wieder ausreichend Möglichkeiten, sich kennenzulernen.
Dennoch haben zum Ende des Ausbildungsjahres mehr als 200 Jugendliche aus Oberhausen keine Berufsausbildung finden können.
Die Zahlen zum Ausbildungsmarkt:
Bis Ende September hatten sich insgesamt 1.575 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Oberhausen gemeldet, um bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz unterstützt zu werden. Das waren 125 Jugendliche weniger als im letzten Jahr (-7,4 %). Ende September galten von diesen Bewerbern noch 217 als unversorgt, 1 weniger als im September 2021 (-0,5 %).
Dem gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenters Oberhausen wurden in diesem Ausbildungsjahr insgesamt 1.404 Ausbildungsstellen gemeldet, 149 mehr als im letzten Jahr (+11,9 %). Von diesen waren Ende September noch 97 unbesetzt (60 weniger als im Vorjahr, -38,2 %).
Rein rechnerisch kamen im aktuellen Berichtsjahr 0,9 Ausbildungsstellen auf eine/n Bewerber/in. Im Vorjahr waren es 0,7 Stellen.
Auch jetzt gibt es noch jede Menge Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Wie schon im letzten Jahr besteht erneut die Möglichkeit, auch später in die Ausbildung zu starten. Bis in den Februar hinein ist der Einstieg in eine Ausbildung noch möglich. Genügend Zeit also, um jetzt noch mal Gas zu geben und alle Chancen zu nutzen!
Statements der Ausbildungsmarktpartner/innen:
„Obwohl sich weniger junge Menschen zwecks Ausbildungssuche bei uns gemeldet haben und die Anzahl an freien Ausbildungsstellen gestiegen ist, gibt es rein rechnerisch immer noch nicht genügend Ausbildungsstellen, um alle noch suchenden Bewerberinnen und Bewerber entsprechend zu versorgen“, betont Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen, und fügt hinzu: „Allerdings stimmt die Richtung – denn mit 149 Ausbildungsstellen mehr im Vergleich zum Vorjahr haben einige Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und bilden aus. Gerade das Thema Fachkräftebedarf fordert immer mehr Ausbildung – und wir stehen alle in der Verantwortung, die Jugendlichen passend dafür vorzubereiten. Unser heutiger Gastgeber handelt in diesem Bereich vorbildlich und unternimmt alles, um den eigenen Fachkräftebedarf auch in Zukunft decken zu können. Unsere Aufgabe ist es, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen – dafür stehen wir und beraten Arbeitgeber und Ausbildungssuchende ganz individuell und bedürfnisorientiert.“
„Eine qualifizierte Ausbildung ist ein sehr guter Einstieg ins Arbeitsleben, denn sie bildet ein gutes Fundament für die berufliche Zukunft und schützt vor Arbeitslosigkeit. Dank der engen Kooperation mit der Berufsberatung im Jugendbündnishaus und dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service bei der Ausbildungsstellenvermittlung ist auch in diesem Jahr der Übergang der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Arbeitslosengeld-II-Bezug in die dualen Ausbildungsgänge gut gelungen – und dies trotz der schwierigen Arbeitsmarktlage,“ betont Uwe Weinand, Geschäftsführer des Jobcenters Oberhausen.
„Junge Menschen in Ausbildung zu bringen ist nicht nur ein hohes Gut der Arbeitsmarktförderung, sondern auch gesellschaftspolitisch von besonderer Bedeutung. Es gilt eine lückenlose Beschäftigung nach Abschluss der Schulausbildung zum Wohle der jungen Menschen zu erreichen. Gleichzeitig ist es auch notwendig und erforderlich für den Fortbestand vieler Betriebe, Geschäfte und Verwaltungen. Auch die Stadtverwaltung Oberhausen ist genau aus diesen Gründen bemüht, viele junge Menschen für die Zukunft auszubilden“, erläutert Frank Motschull, Beigeordneter der Stadt Oberhausen (Bereiche Soziales, Bauen, Wohnen und Recht).
„591 neue Ausbildungsverträge, ein Anstieg um fast 15% im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt – ein schöner Erfolg!“ so fasst Franz Roggemann, Leiter des IHK-Geschäftsfeldes Bildung und Prüfungen, das Ausbildungsjahr zusammen. „Bei aller Freude über die guten Zahlen möchte ich aber auch darauf verweisen, dass die betriebliche Ausbildung unter Druck steht. Viele Betriebe berichten von Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zu besetzen. Offenbar bevorzugen auch in Oberhausen immer mehr junge Menschen zunächst akademische Qualifizierungswege – und das, obwohl die Betriebe deutlich mehr Ausbildungsplätze angeboten haben. Inzwischen ist auch in Oberhausen der Ausbildungsmarkt rechnerisch fast ausgeglichen.“
Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen, Barbara Yeboah, zieht wie folgt Bilanz: „Die Ausbildungszahlen im Oberhausener Handwerk pendeln sich wieder auf das Niveau vor der Pandemie ein. Zum Stichtag (30.09.) wurden 346 neue Ausbildungsverträge in die Lehrlingsrolle eingetragen. Allerdings blieben wieder viele Ausbildungsplätze in den Betrieben unbesetzt. Der Fachkräftemangel bleibt in vielen Betriebe die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre. Problematisch scheint nach wie vor das Matching zu sein. Die Bewerber haben oft andere Vorstellungen, als es das Angebot hergibt. Der Berufsorientierung muss eine noch größere Bedeutung zukommen, um die Berufswahl zu erleichtern.“
"Wir müssen den Ausbildungsmarkt für junge Menschen attraktiver gestalten. Dabei zählt sicherlich neben einer qualitativ hochwertigen Ausbildung auch die Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung. Wir haben uns gefreut, dass zum Ausbildungsstart im August 2022 in Oberhausen zunehmend mehr Ausbildungsplätze angeboten wurden. Das ist erst einmal gut. Allerdings sagen wir deutlich, dass der aktuell beklagte Fachkräftemangel nur als eine Gemeinschaftsaufgabe der Unternehmen überwunden werden kann. Sprich, mehr Betriebe müssen mehr Ausbildungsplätze bereitstellen, damit junge Menschen sich ihren Berufswunsch erfüllen können. Ein wichtiger Baustein zur Überwindung des Fachkräftemangels liegt in einem gut organisierten und passgenauen Matching, wo Bewerber*innen und freie Ausbildungsstellen übereinandergelegt werden können", so Dieter Hillebrand, Geschäftsführer des DGB für die MEO-Region.
„Die Unternehmen engagieren sich sehr stark für Ausbildung trotz der äußerst widrigen Umstände. Die Zahl der Bewerber ist sehr niedrig, und der Aufwand, Nachwuchs zu gewinnen, ist stark gestiegen, erst recht, da es in Zeiten des Corona-Virus zwei Jahre lang besonders schwierig war, an die Jugendlichen überhaupt heranzukommen. Bei den Betrieben schlagen zudem die Inflation und Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg bzw. Boykottmaßnahmen gegenüber Russland sowie die umweltpolitischen Vorgaben zum beschleunigten Strukturwandel negativ zu Buche, was unter anderem zu exorbitanten Energiekosten führt, die gerade auch in Oberhausen Spuren hinterlassen. Vor diesem Hintergrund ist erfreulich, dass die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Die Jugendlichen sollten sich trotz der wirtschaftlichen Probleme nicht entmutigen lassen, eine Ausbildung zu ergreifen – im Gegenteil: Aufgrund der demografischen Entwicklung und des herrschenden Fachkräftemangels ist eine solide Ausbildung die beste Grundlage für ein erfülltes Leben mit finanziell bester Perspektive“ erklärt Elisabeth Schulte, Mitglied der Geschäftsführung des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein.
Zu Gast bei der Gehring Group GmbH:
Die Gehring Group GmbH setzt in besonderem Maße auf das Thema Ausbildung. Die Wurzeln der Gehring Group in der Logistikbranche reichen zurück bis ins Jahr 1950. Heute positioniert sich die Unternehmensgruppe mit einem modularen Leistungsangebot rund um das Handling von Archiven und der langzeitlichen Aufbewahrung bzw. Digitalisierung von Akten.
Der Oberhausener Betrieb bildet in den Bereichen Büro, Lager und Informatik aus und nutzt jede Gelegenheit, um Auszubildende für sich zu gewinnen.
„Wir nutzen wirklich jede Chance, um passende Nachwuchskräfte zu finden. So beteiligen wir uns an Ausbildungsbörsen und anderen Aktionen. Zuletzt waren wir Teil der ersten Oberhausener Nacht der Ausbildung – das war echt eine tolle Sache, die uns letztendlich auch zwei neue Azubis gebracht hat. Zudem bieten wir auch Teilzeitausbildung an. Mich wundert, dass diese Form der Ausbildung nicht des Öfteren von Betrieben angeboten wird. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Unsere Teilzeitauszubildende ist sehr motiviert und bringt auch als junge Mutter schon etwas mehr Lebenserfahrung mit. Sie nimmt im Rahmen der Ausbildung regulär an der Berufsschule teil, ist aber weniger Stunden im Betrieb als andere Azubis. Für ihr Kind hat sie nun einen Platz in unserem Betriebskindergarten bekommen – das erleichtert die Ausbildung für sie nochmals“, erläutert Nils Gehring, Geschäftsführender Gesellschafter der Gehring Group GmbH.
Weitere Informationen:
Jugendliche, die Kontakt zur Berufsberatung wünschen oder eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Telefonnummer 0208 8506 112 an die Agentur für Arbeit wenden und einen Beratungstermin vereinbaren.
Weitergehende Informationen gibt es auch auf der Homepage: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/oberhausen/berufsberatung
Unternehmen, die Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden wünschen, erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Oberhausen unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 20.
Zudem finden interessierte Jugendliche wichtige Informationen zum Thema Ausbildung sowie aktuelle Ausbildungsstellenangebote von Unternehmen auf der Internetseite
https://walls.io/oberhausenbildetaus (Link kopieren und in Browser einfügen).
Weitergehende Informationen zur Gehring Group:
Kunden der Gehring Group GmbH sind nationale und internationale Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen aller Größen¬ordnungen und Ausrichtungen. Das Portfolio der Gehring Group mit ihren Standorten in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) und Rendsburg (Schleswig-Holstein) umfasst physische Archivierung und Digitalisierung im eigenen Scan-Center, u. a. mit Services für die digitale Poststelle, selbstent¬wickelte Software-Produkte sowie ein individuelles Beratungsangebot.
Zu den inhabergeführten Unternehmen der Gruppe gehören die Gehring Group GmbH, die A. Denker GmbH & Co. KG, die GehRack Grundstücksverwaltungs GmbH Co. KG sowie weitere Beteiligungen im Archivierungsumfeld. Vor dem Hintergrund des Umgangs mit sensiblem Daten¬material sind gruppenweit alle Mitarbeiter der Gehring Group der DSGVO, dem Bundes- und Landesdatenschutzgesetz, dem Sozialgeheimnis und zur absoluten Geheimhaltung verpflichtet.
Für ihr Modell zur Unterstützung einer ausgewogenen Balance von Arbeit und Familie wurde die Gehring Group vom Bündnis für Familie mehrfach als „vorbildlich familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet und erzielte 2021 für ihr ganzheitliches System aus betrieblicher Gesundheits-, Zukunfts- und Invaliditätsvorsorge eine Top-3-Platzierung beim Deutschen bAV-Preis in der Kate¬gorie KMU. Mit dem „Gehring Group Giraffenland“ gibt es einen betriebseigenen Kindergarten, der als Tagesstätte auch benachbarten Unternehmen für die Kinder ihrer aktuell 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung steht. Derzeit gibt es in dem Betrieb 4 Auszubildende. Weitere Informationen unter https://gehring.group.
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