Offener Brief
Fridays for Future wendet sich an den Oberbürgermeister

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Die Schülerbewegung "Fridays for Future", in der sich auch Schüler aus Oberhausen engagieren, hat einen offenen Brief an Oberbürgermeister Daniel Schranz geschrieben, in dem die Jugendlichen die Stadtspitze an das Erreichen festgelegter Klimaziele erinnern und gleichzeitig Kritik üben.

Vollständiger Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
es ist wieder die Zeit gekommen, in der Familien gemeinsam feiern und viele Menschen
sich gegenseitig beschenken. Vor genau einem Jahr übergaben wir Ihnen deshalb die
Klima-Wünsche einiger Oberhausener Bürger.

Seitdem nimmt die Klimakrise weiter Fahrt auf. Wieder hatten wir den wärmsten Sommer
seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und das war nicht das erste mal innerhalb der
letzten zehn Jahre. In Pakistan erlebten 33 Millionen Menschen die Auswirkungen einer
verheerenden Flutkatastrophe. Ein Extremwetter, wie es die Welt immer häufiger erleben
wird, wenn nicht schleunigst gehandelt wird. Bei der Klimakonferenz in Ägypten konnte
sich die Weltgemeinschaft zwar auf den Kohleausstieg aber nicht auf den Gas- und
Ölausstieg einigen. Dazu kommt, dass internationale Kooperationen durch den russischen
Krieg in der Ukraine und die Spannungen rund um China und Taiwan, grundsätzlich
geschädigt sind. Deshalb wird eine Klimawende von unten immer wichtiger. Es kommt als
Kommune darauf an, zu handeln, wo es möglich ist und Druck für eine klimagerechte
Transformation zu machen.

Unser Anliegen ist also noch dringender als es im letztens Jahr schon war. Wir hoffen, dass diese Anliegen in der Stadtspitze Beachtung gefunden haben. Seit einem Jahr warten wir deshalb auf eine Reaktion, in Form von konkreten und weitreichenden Maßnahmen. Doch der große Wurf bleibt aus. Von Seiten der meisten Parteien und der Stadtverwaltung sehen wir bestenfalls kleine Schritte, die eindeutig zu langsam sind und zu wenig Druck auf höhere Ebenen ausüben, um in irgendeiner Form für unsere Zukunft zu sorgen.

Oberhausen hat seit geraumer Zeit einen Masterplan Wirtschaft. Wir fragen uns: wo bleibt der
Masterplan für unseren Planeten, den wir auf allen Ebenen von den Kommunen bis hin zur EU
dringend benötigen?

In Oberhausen gab es auch in diesem Jahr zahlreiche Proteste für die Rettung unseres Planeten:
einen zum Erhalt des Sterkrader Waldes am 11.02. mit 1600 Menschen, zwei globale Klimastreiks
am 25.03. und 23.09. sowie eine Fahrraddemo, die am 03.06. durch Sterkrade zog. Dass wir
keine Alternative zu einem radikalen Wandel haben, sollte mittlerweile jedem Menschen klar sein.
Doch Entscheidungsträger handeln nicht entsprechend.

Herr Oberbürgermeister, im neuen Jahr wollen wir Ihren Masterplan Klima sehen.

Autor:

Karin Dubbert aus Oberhausen

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