Aus Charkiw erfolgreich in Oberhausen
Durch Einzelcoaching zum Arbeitsplatz

) v. l.: Paulina Zimmermann (WbI-Projektleiterin), Iryna Tytarenko und Stephanie Döhmen (WbI-Coach). Foto: Kerstin Bögeholz
  • ) v. l.: Paulina Zimmermann (WbI-Projektleiterin), Iryna Tytarenko und Stephanie Döhmen (WbI-Coach). Foto: Kerstin Bögeholz
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass Flüchtlinge aus der Ukraine hier viel Unterstützung und Hilfe erhalten. Wichtig ist es, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, sich zu informieren und keine Angst vor dem Bewerbungsprozess zu haben, der sich von dem Verfahren in der Ukraine sehr unterscheidet“, berichtet Iryna Tytarenko.  Am 15. August hat sie ihre erste Arbeitsstelle in Deutschland angetreten.

Im März 2022 ist die über fünfzigjährige agile Ukrainerin gemeinsam mit ihrer Cousine und ihrer Nichte aus Charkiw geflohen. „Völlig verzweifelt sind wir in Oberhausen mit einem Koffer angekommen und noch heute reagiere ich panisch auf jedes Feuerwerk.“ Die studierte Diplom-Mathematikerin hat in ihrer Heimat zehn Jahre als Lehrerin gearbeitet und war anschließend 22 Jahre bei der Rentenversicherungsanstalt angestellt. Nebenher hat sie noch ein Handelsunternehmen mit zehn Mitarbeitern aufgebaut.

„In Deutschland habe ich zunächst Integrations- und Sprachkurse absolviert. Danach habe ich mich für eine Umschulung entschieden, wusste aber nicht genau, was am sinnvollsten für mich sein würde.“ Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch beim Jobcenter in Oberhausen hat Iryna Tytarenko Kontakt zum Weiterbildungsinstitut WbI am Altmarkt aufgenommen. „In speziell auf die Situation von Ukrainerinnen zugeschnittenen Einzelcoachings informiert das WbI über die Struktur und die Anforderungen des deutschen Arbeitsmarkts. Die individuellen Möglichkeiten einer beruflichen Neuorientierung werden vorgestellt und gemeinsam analysiert“, so WbI-Projektleiterin Paulina Zimmermann.

„Mein WbI-Coach, Stephanie Döhmen, war sehr engagiert und hat mir viele Möglichkeiten aufgezeigt, an die ich zuvor überhaupt noch nicht gedacht hatte. Sie hat mich mit den Besonderheiten des hiesigen Arbeitsmarktes und des Bewerbungsverfahrens in Deutschland vertraut gemacht, mich einfühlsam begleitet und Bewerbungen mit mir trainiert. Mein Ziel, in Deutschland wieder eine eher pädagogisch orientierte Tätigkeit ausüben zu wollen, wurde mir immer klarer und ich habe zunehmend mehr Sicherheit bei den Bewerbungen gewonnen.“

Gefördert wurde das Coaching von Iryna Tytarenko zu 100 Prozent durch einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) des Jobcenters Oberhausen. Unter anderem hat sie sich während des Coachings beim Friedensdorf International beworben und dort nach einem dreitägigen Probeeinsatz eine Festanstellung erhalten. Seit Mitte August betreut sie in der Funktion einer Erzieherin und Kümmerin in Vollzeit Kinder zwischen zwei und fünf Jahren, die zur ärztlichen Behandlung alleine nach Deutschland gekommen sind. „Das WbI-Coaching hat mir am effektivsten geholfen, mich neu zu orientieren, meine Chancen am Arbeitsmarkt zu erkennen und diese auch erfolgreich nutzen zu können.“

Autor:

Lokalkompass Oberhausen aus Oberhausen

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