Kleiderladen Janne & Pit ohne Heizung
Vorerst geschlossen
Seit acht Jahren gibt es in Oberhausen den Kleiderladen Janne & Pit, 2015 wurde er in der Region durch ein Foto bekannt, welches auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle die St. Michael-Kirche voller Spendenpakete zeigte.
Seitdem hat sich viel getan, zunächst Gutes. Gleich mehrere Räume darf der Kleiderladen im Kirchentrakt für den Kleiderladen nutzen, Menschen kommen sogar aus weiter entfernten Stadtteilen wie Schmachtendorf oder Holten hierhin zur Falkensteinstraße in Oberhausen-Ost. Feststellen lässt sich: Der Kleiderladen Janne & Pit ist weit mehr als eine etwas größere Kleiderkammer, hier gibt es neben nahe allen Arten von Kleidung Haushaltswaren, Spielzeug, Kinderausstattung, Bücher und vieles mehr.
16 Helfer
Und der Kleiderladen ist auch ein Treff, hierher kommen Menschen, oft einsame und ältere Mitbürger, um sich einmal auszusprechen. Viele Singles und eben Ältere leben hier im Umfeld des Kirchgebäudes.
Regine Arnold und aktuell weitere 15 weitere Helferinnen helfen sozial Schwächeren auch, in dem sie bei der Ausgabe der Kleider und Waren Spenden einsammeln, die sie wiederum weiterreichen. 2019 kamen so stolze 11.000 Euro zusammen.
Doch im Moment sind die Türen geschlossen. Was ist geschehen? Die Gemeinde St. Marien nutzt die Kirche nur noch selten, so selten, dass sie die mittlerweile defekte Heizung nicht mehr repariert. Die Folge für Janne & Pit sind drastisch, kalte Räume, in denen es sich kaum länger als 30 Minuten länger aushalten lässt. Auch der Kundenverkehr leidet bereits, zum Anprobieren ist es schlichtweg zu kalt. Dazu kommt die Sorge, dass ohne Heizung Feuchtigkeit die Kleidung beschleichen kann.
Reißleine gezogen
Monika Wilms, sie engagiert sich hier seit sechs Jahren, ist enttäuscht: "Wir fühlen uns alleine gelassen", bringt sie ihr Empfinden auf den Punkt. Marion Brosthaus ergänzt: "Wir haben Sorge, dass wir Helfer verlieren, wo wir doch eigentlich mehr helfende Hände benötigen." Normalerweise öffnet Janne & Pit montags und freitags von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 13 Uhr. Fünf Kräfte braucht man mindestens für eine "Schicht".
Und wie soll es weitergehen? Die Ehrenamtlichen hoffen nun, dass Freiwillige die Räume an den Decken so abdichten können, dass Wärme, etwa über Gasöfen, in den Räumen bleibt und nicht in diese riesige Kirche entschwindet. Vorerst mussten sie aber die Reißleine ziehen, es ging nicht mehr anders. Seit dem 27. Januar ist erstmal „dicht“.
Wer helfen kann oder mehr wissen möchte, findet Informationen im Netz unter www.janne-pit.de oder wendet sich per Mail an Regine Arnold unter arnold-oberhausen@arcor.de .
Fotos: Jörg Vorholt
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.