Kindern droht Ausgrenzung
running4charity spendet 200 Schulranzen
Kindern droht Ausgrenzung 4,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von Armut betroffen. Das hat Folgen für die Bildungschancen. Anders als andere Erstklässler stehen Kinder aus sozial schwachen Familien am Tag der Einschulung mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel anstatt eines Ranzens auf dem Schulhof.
Der Lauf- und Spendensammelverein running4charity e.V. aus Oberhausen wurde auf ein Projekt der Stiftung Kinderglück aus Dortmund e.V. aufmerksam, das genau bei diesem Problem ansetzt. Nach der erfolgreichen Einführung des Projektes im vergangenen Jahr haben beide Vereine in gegenseitiger Kooperation nun knapp 200 Erstklässlern aus Oberhausen einen Schulstart mit einem eigenen Schulranzen ermöglicht.
Alle KiTas in Oberhausen hatten die Möglichkeit Schulranzen für bedürftige ErstklässlerInnen bei running4charity zu beantragen.
Weltraumtornister
Mit erheblichem logistischem Aufwand wurden in einer schweißtreibenden Aktion die knapp 200 Schulranzen aus der Kinderglück-Halle in Dortmund abgeholt und in Oberhausen zwischengelagert. Das Auto wurde aus der heimischen Garage verbannt, um Platz für die knallbunten Tornister mit Dinos, Autos, Pferden und Einhörnern zu schaffen. Ein Highlight für die Jungs war sicherlich der spacige Weltraumtornister. Bei diesem Anblick dürften alle Kinderaugen strahlen.
Mittlerweile wurden die Tornister an die antragstellenden KiTas verteilt. Die abholenden KiTa-Mitarbeiter waren begeistert von der Auswahl und der hochwertigen Qualität der nagelneuen Schulranzen-Sets (inkl. Sportbeutel, Etui und Schlamper). Diese haben sie im Anschluss den Eltern übergeben, sodass die Kinder zu keinem Zeitpunkt wissen, dass es sich hier um eine Spende handelt. Aufgrund dessen gibt es auch keine Bilder von Erstklässlern, denn der Verein möchte, dass die Kinder ihren ersten Schultag völlig unbeschwert erleben können.
Plastiktüte oder Stoffbeutel
Die Motivation für dieses Projekt ist eindeutig: Jedes Kind ohne Schulranzen ist eines zu viel. Die Gründe, warum so viele Erstklässler am ersten Schultag mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel auf dem Schulhof stehen, sind vielfältig. Ein Aspekt ist steigende Kinderarmut. Chancengleichheit in Sachen Bildung beginnt sehr früh. Kinderarmut erschwert diese Gleichheit, denn es mangelt am Notwendigsten. "Es sollte den Menschen bewusst werden, dass ein Schulranzen im Jahre 2020 keine Selbstverständlichkeit ist. Das Geld reicht oft einfach nicht aus", so Jörg Marquardt, 1. Vorsitzender des running4charity e.V.:. Ein Erstklässler ohne Schulranzen werde vom ersten Tag an ausgegrenzt und es wird ihm vor Augen gehalten, dass er anders ist als die anderen Kinder.
Projekt wird 2021 fortgeführt
Jörg Marquardt: „Wir freuen uns sehr, dass unser Schulranzen-Projekt auch in diesem Jahr sehr erfolgreich umgesetzt werden konnte und knapp 200 Grundschülern mit einem eigenen Schulranzen ausgestattet zu haben. Es ist für uns nicht selbstverständlich so ein Projekt mit einem Finanzierungsvolumen von ca. 12.000 Euro stemmen zu können. Mein herzlicher Dank gilt allen, die dies ermöglicht haben. Das Projekt werden wir im nächsten Jahr auf jeden Fall weiterführen.“
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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