Die "Fründe" feiern ihr 1 x 11-jähriges Jubiläum mit dem Stadtprinzen an der Spitze
Rasanter "Newcomer"
"Mit neuem Schwung und Tradition, lasst uns tanzen durch die Session" lautet das Motto, mit dem Prinz Karneval von Groß Oberhausen, Dirk I. in dieser Session durch die Säle zieht. Am 16. November wird er in der Luise-Albertz-Halle inthronisiert.
Dirk I. heißt mit bürgerlichem Namen Dirk Loege. Und wer jetzt denkt "Loege? Den Namen kenne ich doch!" wird schnell darauf kommen, dass es sich bei dem 47-Jährigen um den Sohn des mittlerweile verstorbenen Ex-Stadtsportbundpräsidenten und damaligem Geschäftsführer im Hauptausschuss Groß Oberhausener Karneval, Josef, genannt Jupp, Loege handelt. Jupp Loege hat es seinem Sohn auch vorgemacht: Vor genau 25 Jahren - in der Session 1994/1995 - ließ dieser sich mit Mütze, Federn, Prinzenkette und Zepter ausstatten, um als Stadtprinz Josef I. das närrische Volk zu regieren.
Doch damals, so Dirk Loege, habe er mit organisiertem Karneval "nix am Hut" gehabt. "Ich war 22 Jahre alt und nicht aktiv. Das bin ich jetzt erst seit sieben Jahren." Und er ist auch gleich mit beiden Beinen richtig in den Karneval hinein gesprungen.
Die Freundschaft zu Marcel Habendorf, dem Elferratspräsidenten der KG "Echte Fründe", ließ Dirk zunächst in den Verein eintreten, dann ließ er sich direkt in den Vorstand wählen, in dem er das Amt des ersten Geschäftsführers und des Vize-Präsidenten bekleidet. In dieser Session feiern "die Fründe" das 1 x 11-jährige Jubiläum - und schon ist Dirk auch Prinz seiner Gesellschaft. Ganz schön rasant, für einen "Newcomer", aber selbstverständlich war das auch so gewollt: "Der Verein und der Vorstand haben sich sehr über meine Kandidatur gefreut und stehen voll dahinter."
Der Vater hätte sich gefreut
Dennoch gibt er zu, sich zu Beginn schon Gedanken darüber gemacht zu haben, ob das alles zu schaffen sei. Doch mittlerweile seien die Sorgen verflogen: "Ich habe so viel Hilfe und Unterstützung an meiner Seite, dass wir sicher sein können, eine tolle Session zu feiern". Obwohl er dann doch einräumt, dass es zunächst nicht ganz einfach für ihn gewesen war, in den Mittelpunkt gestellt zu werden. "Doch mittlerweile macht es Mega-Spaß." Besonders Marcel Habendorf, der auch das Amt des Hofmarschalls im Prinzenteam bekleidet, stehe ihm mit Rat und Tat zur Seite. "Er war schon einmal Prinz im Dreigestirn und weiß worauf es ankommt, aber auch andere Ex-Prinzen und die Vereinsmitglieder helfen wo immer es nötig ist."
Was würde denn sein Vater wohl sagen, wenn er den karnevalistischen Werdegang seines Sohnes erlebt hätte? "Die Gründung der 'Fründe' hat mein Vater noch erlebt. Dass ich da eingetreten bin, schon nicht mehr", bedauert Dirk. Und dass er jetzt Prinz wird? "Der Vater hätte als erstes gesagt: 'Du bist bekloppt', und dann hätte er sich sehr gefreut!"
Den Original-Ornat seines Vaters hat Dirk Loege auch in seinem Besitz. Doch leider hat Dirk nicht die passende Statur. Er habe dann überlegt, vielleicht die Mütze des Vaters zu tragen, doch die 25-jährige Liegezeit habe ihre Spuren hinterlassen, sodass auch diese durch eine neue ersetzt wird.
Wenn Dirk Loege am Samstagabend in den Saal Berlin in der Luise-Albertz-Halle einzieht, hofft er aber trotzdem, einen besonderen Gast dabei zu haben: seine Mutter, die durch eine schwere Erkrankung pflegebedürftig geworden ist; und sollte das nicht funktionieren, sind auf jeden Fall seine Schwester und seine Nichte, die in der "Fründe"-Garde tanzt, im Saal, um dem Bruder und dem Onkel zuzujubeln.
350 Auftritte bis Ende der Session
Je näher die Zeit der Prinzenkürung rückt, desto "mulmiger" wird ihm, gibt Dirk Loege unumwunden zu. "350 Auftritte", so schätzt er, wird er am Ende der Session absolviert haben - von denen er sich am meisten auf die in Kindergärten und Altenheimen freut. Doch jetzt freut er sich erst Mal auf die offizielle Amtseinführung. "Wir können es kaum erwarten, dass es los geht und wir gemeinsam Karneval feiern können."
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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