Jeder ist ein Teil des Ganzen

Rainer Lettkamp wird zu Prinz Karneval gekürt

"Gemeinsam feiern, singen, tanzen, denn jeder ist ein Teil des Ganzen" lautet das Motto, unter dem der Bürgerliche Rainer Lettkamp am Samstagabend in der Luise-Albertz-Halle zu Prinz Karneval Rainer I. gekürt wird.

Das Motto ist mit Sicherheit nicht willkürlich gewählt, denn Rainer Lettkamp war bis zu seinem Renteneintritt im Jahr 2020 Geschäftsführer der Lebenshilfe hier in Oberhausen. Und jeder Karnevalist der Lettkamp kennt, weiß, dass der heute 65-Jährige dafür verantwortlich zeichnete, dass die Lebenshilfe-Sitzung in der Stadthalle regelmäßig aus allen Nähten platzte. So gut war immer das eingekaufte Programm, so gern feierten und feiern Jecke mit und ohne Handicap gemeinsam Karneval, denn "Jeder ist ein Teil des Ganzen".

Eigentlich hätte der zu kürende Prinz mit seinem Team schon in der vergangenen Session 2021/2022 den Thron besteigen sollen, doch nachdem Corona dafür gesorgt hatte, dass in der Session davor, 2020/2021, gar nichts ging, verschob er seine Prinzenzeit um ein Jahr, um den vergangenen Prinzen Jörg I. (Becker) die Chance zu lassen, als gekröntes Haupt durch die Säle zu ziehen. "Eine Selbstverständlichkeit", wie die zukünftige Tollität betonte.

"Narr Rainer pflegt die Geselligkeit"

Mit Rainer Lettkamp hat der Hautptausschuss Groß Oberhausener Karneval einen Regenten gefunden, der es versteht zu feiern und der im jecken Geschehen gut vernetzt ist. Eigentlich kommt er aus der "Narrenzunft". Ältere oder langjährige Karnevalisten werden sich noch an diesen Verein erinnern, denn bis ins Jahr 2016 rauschte der "Narrenexpress" durchs Ebertbad. Nach der Auflösung der Gesellschaft suchte sich der 65-Jährige eine neue karnevalistische Heimat und fand diese bei den "Blauen Funken", die er mit seiner Prinzenzeit nun auch würdig vertritt. Eigentlich fand die gesamte Familie Lettkamp dort eine neue Heimat, denn auch die Zwillingstöchter Jacqueline, genannt Jackie, und Jasmin traten bei den "Blauen Funken" ins Tanzcorps ein.

Doch ein Verein allein reicht Rainer Lettkamp nicht. Geprägt durch sein soziales Engagement ist es schon fast eine Selbstverständlichkeit, dass er auch Mitglied der Senatorengemeinschaft "Die Bernhardiner" ist, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, soziale Projekte in der Stadt und darüber hinaus zu unterstützen. Und zum Ordenskapitel "Närrische Weisheit", besser bekannt als "Eulenorden", gehört er als Eule Nr. 89, auch. Wahrscheinlich sind's noch ein paar Vereine mehr, in denen Rainer Lettkamp Mitglied ist. Denn wie wird der zukünftige Prinz im Jubiläumsheft der "Eulen" zu deren 50-jährigem Bestehen beschrieben: "Der Narr Rainer Lettkamp pflegt die Geselligkeit".

Jetzt hoffen Rainer und sein Team darauf, dass sie eine weitestgehende "normale" Session feiern können - ohne die Krisen der Welt zu vergessen.

Gutes Beispiel - Impfaktion

Unter anderem hat das Prinzenteam kürzlich zu einer Impfaktion gegen Covid aufgerufen und ist auch als gutes Beispiel vorangegangen. Und auch der Krieg in der Ukraine lässt die Karnevalisten in Oberhausen nicht kalt. Schon im Sommer hatte der Hauptausschuss ein Fest zugunsten der städtischen Ukraine-Hilfe und mit aus der Ukraine Geflüchteten als Gäste, organisiert, zu dem auch der designierte Stadtprinz erschienen war. Doch es ist allgemein erkennbar. Das Brauchtum Karneval ist vermisst worden und - um noch einmal aus dem Jubiläumsheft der Eulen zu zitieren: "Unsere Gesellschaft wäre ohne das ehrenamtliche Engagement nicht nur gefühlsärmer und unpersönlicher, sie würde gar nicht erst funktionieren." Gemeint war Rainer Lettkamp, doch dieser Satz lässt sich durchaus auch auf die Allgemeinheit übertragen.