100 Jahre Heimatverein Schmachtendorf
Ministerin Scharrenbach gratulierte virtuell
Gleich zwei Veranstaltungen zum 100. Geburtstag hatte der Verein für Verkehr und Heimatkunde Oberhausen-Schmachtendorf e.V. am vergangenen Wochenende organisiert, um sein Jubiläum zu feiern.
Festakt im Schmachtendorfer Baudenkmal
Den Beginn machte der Festakt am Freitagabend in der Kirche Kempkenstraße, zu dem die Vereinsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft eingeladen waren. Bürgermeister Manfred Flore überbrachte dem Jubilar Grußworte der Stadt Oberhausen, Heimatministerin Ina Scharrenbach gratulierte per Videobotschaft und gab dem Verein mit auf den Weg „Machen Sie weiter so!“ Ebenfalls per Videobotschaft folgte ein Grußwort des inzwischen 98-jährigen Ehrenvorsitzenden Karl Lange, der von 1951-2002 für 51 Jahre dem Heimatverein vorstand und in dieser Zeit 18 heimatkundliche Bücher verfasst hat.
Die Festrede unter dem Titel „Heimat im Jahre 2022 – eine Bestandsaufnahme“, vorgebracht vom Vorsitzenden Tobias Szczepanski, beleuchtete die besonderen Facetten des Heimatbegriffs am Beispiel Schmachtendorfs. Sie wurde eingerahmt durch von Ulrike Samse auf der Orgel gespielte Musikstücke. Das erste Orgelstück hatte dabei auch einen historischen Bezug: Das „Altniederländische Dankgebet“, ein Geusenlied aus dem 16. Jahrhundert, war das erste Musikstück, das bei der Kirchweihe 1906 auf der Orgel in der Kirche Kempkenstraße erklang – am Freitagabend war es dort noch einmal zu hören.
Es folgte die Verleihung der neu geschaffenen Ehrennadel des Heimatvereins, geschaffen für besondere Verdienste für den Verein und den Ortsteil, an den früheren Vorsitzenden Friedrich Jobs, ehe der Abend im denkmalgeschützten Gotteshaus seinen Ausklang nahm.
Brunnenfest auf dem Marktplatz
Bereits am Samstagmorgen folgte Teil II der Jubiläumsfeierlichkeiten mit dem Brunnenfest auf dem Schmachtendorfer Marktplatz. Höhepunkt des Festes: Die Anwesenheit des Ehrenvorsitzenden Karl Lange, der unter dem tosenden Applaus der Schmachtendorferinnen und Schmachtendorfer ebenfalls mit der Ehrennadel ausgezeichnet wurde.
Am Stand des Heimatvereins wurden auf farbigen Blättern „Wünsche für Schmachtendorf“ gesammelt, die dem Oberbürgermeister übergeben werden sollen. Der Wunsch nach einer Eisdiele fand sich dort ebenso wieder, wie der Wunsch nach mehr Sauberkeit im Ortsbild, weniger herumliegende E-Scooter oder die Pflege und der Ausbau der Grünflächen. Auch der Erhalt der Kirche Kempkenstraße als ortsbildprägendes Denkmal fand sich auf einem Wunschzettel wieder. Ebenfalls gab es ein Lob für den Feierabendmarkt.
Kontrovers bleibt hingegen die Frage Erhalt des Sterkrader Waldes versus Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen: Vier Wunschzetteln für den Erhalt des Waldes standen zwei Wunschzettel nach einem Autobahnausbau gegenüber.
Der Vorstand zeigte sich nach dem Festwochenende zufrieden und verspricht, dass sich der Verein weiter für die Belange der Bevölkerung einsetzen wird: „Der Heimatverein war und ist ein Forum für die Interessen der Schmachtendorferinnen und Schmachtendorfer. Die gesammelten Wünsche werden wir in unser Hausaufgabenheft übertragen und uns für ihre Realisierung stark machen.“
Autor:Tobias Szczepanski aus Oberhausen |
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