Knappenkalender 2022 weckt Erinnerungen
„Meine Heimat, mein Verein“
Am Anfang stand die Idee, und die wurde schnell zur Erfolgsgeschichte. Der alljährliche Knappenkalender für das Knappenviertel und Oberhausen-Ost erfreut seit fast eineinhalb Jahrzehnten viele Menschen. Alte und neue Fotos verdeutlichen Verbundenheit und Zusammenhalt und unterstreichen ein Gefühl der Gemeinschaft.
Genau das war, ist und bleibt das Ziel des Knappenkalenders. „Als ich den damals mit engagierten Menschen auf den Weg gebracht habe, hätte ich nicht gedacht, dass das mal ein Renner werden würde. Die Menschen hier vor Ort sind halt heimatverbunden und empfinden ihr Umfeld als lebens- und liebenswert“, sagt Dorothee Radtke im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger.
Die Herausgeberin des Kalenders und frühere langjährige Vorsitzende der KnappenInitiative Oberhausen e.V., freut sich besonders, dass viele Vereine, Unternehmen und Privatleute regelmäßig Fotos beisteuern, die authentische Belege vom pulsierenden Leben im Knappenviertel sind.
Große Bedeutung
Jeder Jahreskalender erhält einen Titel. Für 2022 lautet er „Unser Knappenviertel...meine Heimat, mein Verein“ und ist eine Ergänzung des sehr gefragten Kalenders 2021 mit seinem Schwerpunktthema „Identität und Heimat“. Thomas Böhme, der heutige Vorsitzende der KnappenInitiative, betont, dass die Fotos im neuen Kalender aufzeigen, welch große Bedeutung das Vereinsleben vom Sport über den Gesang, den Karneval, das Schützenwesen, bis hin zur Geselligkeit für die Freizeitgestaltung, das Heimaterleben und das Wohlfühlen im Knappenviertel schon früh einnahmen.
Den ersten Anstoß zur Gründung gab es bereits in der stürmischen Hochindustrialisierung der Eisenindustrie im Oberhausener Osten von 1880 bis 1914, als viele Menschen zuwanderten und eine neue Heimat suchten und im Knappenviertel fanden. Vereine waren damals ein Ausgleich für ein hartes, entbehrungsreiches Arbeitsleben.
„Die zweite Gründungswelle schließlich entstand nach dem ersten Weltkrieg und ist für unseren Stadtteil bis heute prägend“, sagt Dorothee Radtke. So blickte der SC 20 Oberhausen im vergangenen Jahr auf sein 100-Jähriges Bestehen zurück. Dasselbe stolze Jubiläum begingen im zu Ende gehenden Kalenderjahr der SuS 21 Oberhausen und der MGV Rheingold.
Stolze Jubiläen
In die Freude über diese stolzen Jubiläen mischt sich aber, so heißt es im Vorwort zum Knappenkalender 2022, ein trauriger Unterton ein. Die Corona-Pandemie hat alle Lebensbereiche und damit auch das Vereinsleben beeinträchtigt, teilweise sogar zum Erliegen gebracht.
Deshalb haben Dorothee Radtke und Oberhausens Alt-Oberbürgermeister Klaus Wehling, der seit langem engagiert an der Erstellung der Jahreskalender beteiligt ist, auch ein zukunftsorientiertes Fazit: „Mit diesem, den Vereinen gewidmeten Kalender, setzen wir ein Zeichen, dass es es sich für alle Menschen weit über das Knappenviertel hinaus lohnt, den Vereinsgedanken zu pflegen und bald wieder kräftigt zu beleben.“
Guter Zweck
Der Knappenkalender 2022, der auch vom Seniorenbeirat der Stadt Oberhausen, der Sparkasse, der KnappenInitiative, der Firma Kasperowski, von engagierten Vereinsmitgliedern und tatkräftigen Bürgern aus dem Knappen viertel unterstützt wird, ist erhältlich bei Radio Radtke, Mikes Tabakshop, Stadtsparkasse Bermensfeld und Brillenmacher Schlaghecke. Er wird gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro abgegeben, die wiederum einem guten Zweck zugeführt wird.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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