Leiter der DRK Delegation Bangladesch zu Besuch in Oberhausen
Oberhausen, 27.10.2017. Emilio Teijeira, Leiter der DRK Delegation in Bangladesch, informierte die Geschäftsführerin des DRK Oberhausen, Andrea Farnschläder, anlässlich eines Besuchs über die Situation in dem südasiatischen Staat, der zurzeit wegen der Flüchtlingswelle der muslimischen Rohinya aus dem benachbarten Myanmar in den Nachrichten ist.
Aufgrund zunehmender bewaffneter Auseinandersetzungen im Teilstaat Rakhine in Myanmar fliehen immer mehr Angehörige der Volksgruppe Rohingya nach Bangladesch. Über 420.000 Menschen sind seit der Eskalation aus ihrer Heimat ins Nachbarland geflüchtet, 80 Prozent von ihnen Frauen und Kinder. Den ausgezehrten Flüchtlingen fehlt es an allem. Deshalb unterstützt das DRK den Bangladeschischen Roten Halbmond bei der Versorgung der Menschen.
Schon vor der Eskalation der Gewalt im August 2017 haben in den letzten 25 Jahren insgesamt rund 700.000 Menschen Zuflucht in Bangladesch gesucht. Gleichzeitig wollen Tausende weitere Rohingya aus Myanmar fliehen.
Zur ersten Versorgung der Flüchtlinge verteilt der Bangladeschische Rote Halbmond, Nahrungsmittel und Wasser an die Flüchtlinge. Doch seine Kapazitätsgrenzen sind inzwischen erreicht – vor allem aufgrund der enormen Aufgaben durch die im Sommer eingetretenen extremen Überschwemmungen in 31 Distrikten des Landes.
Das DRK ist zurzeit dabei, lebenssichernde Hilfsgüter sowie Unterkünfte für die neu angekommenen Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen und ihre Sicherheit zu verbessern. Dazu sollen auch Fachkräfte entsendet werden, die bereits laufende Aktivitäten der DRK-Delegation in Bangladesch unterstützen und geplante Hilfsmaßnahmen koordinieren.
Emilio Teijeira nutzte seinen Besuch hier auch, um sich über die Situation der Flüchtlinge in Oberhausen zu informieren. Von den hier initiierten Hilfen zeigte er sich beindruckt: „Ich denke, Oberhausen ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Stadt gemeinsam mit dem Roten Kreuz, anderen Hilfsorganisationen und engagierten Bürgern einer humanitären und gesellschaftlichen Herausforderung begegnen kann.“ Besonders die kontinuierliche Entwicklung von der Nothilfe zu zielgruppenorientierten Integrationsmaßnahmen bewertet der international erfahrene Rotkreuzler als wichtig und nachhaltig: „Oberhausen kann stolz auf sein Rotes Kreuz sein. Da waren die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“
Andrea Farnschläder zeigte sich mit dieser Einschätzung der Situation in Oberhausen mehr als zufrieden und unterstrich die internationale Solidarität der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung: „Wenn Bedarf besteht, unterstützen wir gerne mit unserem Personal. Solche Einsätze erweitern den Horizont und fördern die Entwicklung unserer Mitarbeitenden.“.
Das DRK Oberhausen:
Das Deutsche Rote Kreuz in Oberhausen steht seit über 100 Jahren für gemeinnützige Dienstleistungen in Wohlfahrt und Rettung. Die Pflege lebensälterer oder gehandicapter Menschen, die Betreuung geflüchteter Menschen, die Einsatz- und Sanitätsdienste für die Oberhausener Bevölkerung sowie die Ausbildung in der Ersten Hilfe bilden die Schwerpunkte unserer Tätigkeiten. Die Möglichkeit des ServiceWohnen erweitert das Angebot für Oberhausener Senioren. Der DRK Kreisverband Oberhausen (Rhld.) e.V. betreibt das Martha-Grillo-Seniorenzentrum mit derzeit 68 Plätzen in der vollstationären Pflege sowie 14 Plätzen in der Kurzzeitpflege.
Mit der DRK Oberhausen Alten-Pflegeheim gGmbH betreibt das Rote Kreuz in Oberhausen das August-Wieshoff-Seniorenzentrum mit 106 vollstationären Pflegeplätzen und sieben eingestreuten Plätzen in der Kurzzeitpflege sowie die DRK Seniorenresidenz Grenzstraße mit 74 Pflegeplätzen.
Die ID Oberhausen GmbH und die carecatering Oberhausen GmbH ergänzen die Angebote des DRK Oberhausen mit infrastrukturellen Dienstleistungen, wie beispielsweise diverse Reinigungsarbeiten und dem Cateringangebot.
Insgesamt sind über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim DRK Oberhausen beschäftigt. Daneben investieren knapp 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer große Teile ihrer Freizeit für ihre Mitmenschen.
Autor:Katrin Schubert aus Oberhausen |
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