Friedensdorf-Schützlinge feiern Abschied
Große Party für die angolanischen und gambischen Kinder
Vor mindestens sechs Monaten sind die kranken und verletzten Kinder aus Angola und Gambia nach Deutschland gekommen, weil eine medizinische Versorgung in ihren Heimatländern nicht möglich war. In Deutschland haben bundesweite Krankenhäuser die Behandlung kostenlos ermöglicht und zahlreiche ehrenamtliche Betreuer haben die Kinder monatelang umsorgt. Im Friedensdorf in Oberhausen konnten sich die kleinen Patienten von ihren Behandlungen erholen und gemeinsam gesund werden.
An genau diesem Ort feierten gestern die genesenen angolanischen und gambischen Kinder mit ihren Freunden aus acht Nationen, Ehrenamtlichen sowie Mitarbeitern aus dem Friedensdorf ihre bevorstehende Rückkehr in die Heimat. Das Abschiednehmen im Friedensdorf ist keinesfalls ein trauriger Anlass, denn die genesenen Kinder können sich nun auf ein baldiges Wiedersehen mit ihren Familien freuen und fiebern der Feier schon Tage vorher entgegen.
Auf der Abschiedsparty gab es gleich zwei besondere Gäste. Denn eröffnet wurde die Feier von dem bekannten Jazz-Musiker Till Brönner, der die Friedensdorf-Schützlinge mit seinem Auftritt begeisterte. Im Anschluss fragte er die Kinder, ob sie denn sein Musikinstrument kennen. Daraufhin antwortete Manuel aus Angola sofort auf Portugiesisch mit „Trombeta“. Die Kinder waren von Till Brönner‘s Trompetenkünsten sichtlich beeindruckt – insbesondere für die afghanischen Mädchen und Jungen war sein Auftritt etwas ganz Besonderes, da viele von ihnen das Instrument zum ersten Mal gesehen und gehört haben. Außerdem konnten sich die Kinder über den Besuch des ehemaligen japanischen Volontärs Hide freuen. Der heute 35-jährige hat 2005 das Friedensdorf tatkräftig unterstützt und diese beeindruckende Erfahrung blieb ihm immer im Gedächtnis. Er kam extra aus Japan angereist, um das Friedensdorf noch einmal zu besuchen.
An dem Nachmittag wurde viel getanzt, gesungen und gelacht. Das Musik- und Tanzprogramm gestalteten die Friedensdorf-Kinder traditionell selbst. Es gab eine gute Mischung aus landestypischer Musik, Kinderliedern und Pop-Songs. Ein besonderes Highlight war die Gesangseinlage einer multikulturellen Mädchengruppe. Nach wochenlangem Üben präsentierten sie einen Song über eine friedlichere Zukunft für Kinder und rührten damit die Zuhörer.
Abgerundet wurde die Feier mit dem Lieblingsessen der Kinder – Burger und Kartoffelecken – sowie dem traditionellen Auftritt der Praktikanten und japanischen Volontäre, bei dem zum Schluss noch einmal gemeinsam die Tanzfläche gestürmt wurde.
Im Rahmen des 65. Angola-Hilfsfluges erwartet das Friedensdorf am 10. Mai wieder kranke und verletzte Kinder, die zur medizinischen Behandlung nach Deutschland kommen.
Autor:Claudia Peppmüller aus Dinslaken |
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