Oliver Mebus und Hans-Hermann "Männi" Mleczak
Eulenorden verliehen
Die vermutlich am besten gehüteten Geheimnisse im Oberhausener Karneval sind gelüftet: Hans-Hermann Mleczak lässt sein Maßanzüge auf Gran Canaria fertigen und Oliver Mebus ist bekennender Fan des Fußballvereins Bayer 04 Leverkusen.
Verraten haben diese Internas, selbstverständlich mit Einverständnis der Betroffenen, Wirtschaftsprüfer Dr. Klaus Schulte und der Präsident des Hauptausschusses Groß Oberhausener Karneval, Ludger Decker. Anlass war die Verleihung des Eulenordens "Närrische Weisheit", in dessen Kapitel Sparkassenvorstand Oliver Mebus als Eule Nr. 108 und Hans-Hermann "Männi" Mleczak als Eule Nr. 109 aufgenommen worden sind. Schulte hielt die Laudatio auf Oliver Mebus, Decker auf "Männi" Mleczak. Beide, Schulte und Decker, sind die Neueulen des vorigen Jahres.
In diesem Jahr stand die Verleihung ganz im Zeichen von Jubiläen und Jahrestagen. Jungeule Oliver Mebus feierte seinen 49. Geburtstag. Sein Laudator Klaus Schulte ließ auch sofort den Kanon "Viel Glück und viel Segen" dreistimmig anstimmen. Den Eulenorden selbst gibt's seit nunmehr 55 Jahren. Seit 25 Jahren steht Walter Paßgang als Präsident dem Ordenskapitel vor und auch "Männi" Mleczak ist seit einem viertel Jahrhundert der Vorsitzende seiner Karnevalsgesellschaft, der 1. KG Königshardt. Viel Zeit und viel Ehre, die sich die Protagonisten erarbeitet haben.
Doch waren es nicht die Eulen allein, die das jecke Volk in der Luise-Albertz-Halle begrüßten.
5.900 Euro fürs "Möwennest"
Wie jedes Jahr wird die Verleihung des Eulenordens "Närrische Weisheit" mit dem traditionellen Prinzenempfang verbunden, für dessen Ausrichtung sich Stadtprinz Clemens II. herzlich beim närrischen Federvieh bedankte. Überhaupt ist die Tollität in diesem Jahr ein Sympathieträger, dem die Herzen in den Sälen zufliegen. Anhaltende Ovationen gab's fürs närrische Oberhaupt, was allerdings nicht allein seiner puren Anwesenheit geschuldet war. Clemens II. hatte die Besucher mit einem besonderen Spendenaufruf für sich eingenommen. Übers Jahr hatte das Prinzenteam Kautschuk-Armbänder für einen guten Zweck verkauft. Daraus resultierend konnte beim Eulenorden ein Scheck an die Initiatorin des ambulanten Kinderhospizes "Möwennest", Bernadette Berger, überreicht werden, auf dem zunächst noch keine Summe eingetragen war. Fest stand lediglich, dass das Prinzenteam aus dem Verkauf der Armbänder 1.300 Euro spenden wollte.
Der Aufruf Clemens' nun an die Besucher im Saal, die Summe zu erhöhen, stieß auf offene Ohren. Am Ende stand auf dem Symbol-Scheck der Betrag von 5.900 Euro. Für Hospizleiterin Bernadette Berger ein wahrer Segen, denn das Hospiz ist auf Spenden angewiesen. "Zehn Kinder", so Berger, "haben wir jetzt in der Betreuung." Doch dürfe man nicht nur an die schwerstkranken Kinder oder auch schwerstkranke Erwachsene denken, die im ambulanten Hospiz St. Vinzenz Pallotti betreut würden. Gerade die Geschwisterkinder seien es, die auch Zuwendung und Verständnis brauchen. "Denn diese", wusste Bernadette Berger, "werden oft nicht wahrgenommen."
Der Kloß im Hals war nicht nur bei Stadtprinz Clemens zu bemerken.
Stelter biss sich an AKK fest
Dem Spaß im Saal tat's aber keinen Abbruch. Dafür sorgte schon der Kölner Karnevalist und Komiker Bernd Stelter, der, sich selbst begleitend mit der Gitarre, über die Weltpolitik schwadronierte und sich am Ende an der neuen CDU-Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und deren Kürzel AKK festbiss. "Ich kenne diese Frau nicht", so Stelter. Deshalb sei er höflich und würde sie selbstverständlich mit FKK 'Frau Kramp-Karrenbauer' ansprechen.
Den Lokalkolorit zur diesjährigen Eulenordensverleihung trug der Gemeinschaftstanz der Oberhausener Kindergarden bei, von denen es mittlerweile, wenn alle daran teilnehmen, auch schon zehn gibt.
Und für den Augenschmaus einer mit Gardisten, Spielmannszug, Mariechen und Tanzpaar vollbesetzten Bühne, sorgten die Prinzengarde der Stadt Duisburg und die Prinzengarde Köln von 1906.
Von Karin Dubbert
Fotos von Carsten Walden
Autor:Jörg Vorholt aus Oberhausen |
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