Caritas-Podcast
„Ankommen in Deutschland“
In Folge #67 des „caritalks“-Podcast geht es um das Projekt „Caritas for Ukraine“ in Oberhausen, das Geflüchtete berät.
„Das war die schlimmste und schwierigste Entscheidung in meinem Leben“, sagt Maria über ihre Flucht mit drei Kindern vor dem Krieg in der Ukraine. Nur das Allernötigste hat sie mitnehmen können. Mit diesem sehr persönlichen Zeugnis beginnt die neue Episode des Caritas-Podcasts „caritalks“, der über das Projekt „Caritas for Ukraine“ (C4U) berichtet. Das Gemeinschaftsprojekt von Caritasverband Oberhausen und dem Verein „Kultur im Turm“ (KiT e.V.) dient als erste Informations- und Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete.
Hilfe in allen Lebenslagen
Bei C4U erhalten die geflüchteten Menschen zum Beispiel Hilfe im Umgang mit Behörden oder beim Ausfüllen von Anträgen. Ehrenamtliche oder professionelle Übersetzer dolmetschen ins Ukrainische oder Russische – je nach Bedarf. Oft brauchen die Geflüchteten aber auch einfach nur ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Ängste im Alltag, jemanden, mit dem sie über die Schwierigkeiten sprechen können, sich in einer fremden Gesellschaft zurechtzufinden. Geflüchtete, die schwer traumatisiert sind, werden an spezialisierte Beratungsstellen und Fachdienste vermittelt. Von diesen vielfältigen Aufgaben und Problemlagen erzählt Caritas-Beraterin Martina Mostert.
Fremd in Deutschland
Gleichzeitig kommt auch Maria (47) zu Wort, die aus der Ukraine geflüchtet ist und anonym bleiben will. Die vierfache Mutter lebt seit zehn Monaten in Deutschland. Hier fühlt sie sich sicher, aber sie ängstigt sich ständig um ihren Mann, der als Soldat in der Ukraine kämpft, und um ihren ältesten Sohn, der ebenfalls dort geblieben ist. Nach ihrer Flucht hat Maria zunächst in einer Sammelunterkunft gewohnt, bevor sie mit ihren Kindern in eine eigene Mietwohnung umziehen konnte. Im Gespräch mit Podcaster Christoph Grätz erzählt sie, wie es war, in Deutschland anzukommen und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat. Übersetzt hat eine ehrenamtliche Sprachmittlerin.
Caritas unterstützt Integration Geflüchteter
Das Oberhausener C4U-Projekt ist eines von 94 Projekten für geflüchtete Menschen aus der Ukraine, für das der Deutsche Caritasverband seinem Netzwerk Gelder zur Verfügung stellt. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva Maria Welskop-Deffaa erklärt dazu: „Die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine wird eine Aufgabe von längerer Dauer bleiben. Sie stellt in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar, weil in kurzer Zeit auf unterschiedliche Bedarfe reagiert werden muss und an vielen Orten in Deutschland hohe Zugangszahlen zu verzeichnen sind. Ich freue mich, dass die Caritas großartige Antworten auf diese Herausforderungen findet und durch qualitativ hochwertige Arbeit vor Ort Ankommens- und Integrationsprozesse unterstützt.“
C4U-Projekte im Bottrop, Essen und Oberhausen
Im Ruhrbistum wurden bisher drei C4U-Projekte beantragt – in Bottrop, Essen und Oberhausen. Das Angebot richtet sich nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an Privatleute, die Ukrainerinnen und Ukrainer bei sich aufgenommen haben und Rat suchen. Geflüchtete erhalten zudem psychosoziale Hilfen sowie Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache und zur beruflichen Integration.
NRW ist das Bundesland, das die meisten geflüchteten Menschen aus der Ukraine aufgenommen hat: mehr als 227.000 (Stand 5. März 2023, Quelle www.land.nrw). Die Stadt Oberhausen hat 4.137 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen (Stand 19. April 2023, Quelle Stadt Oberhausen), überwiegend Frauen und Kinder.
Mehr Infos zu den Hilfen der Caritas
https://www.caritas.de/magazin/schwerpunkt/krieg-in-der-ukraine/faq-wo-finde-ich-hilfe
Mehr Infos zum Verein „Kultur im Turm e.V.“ https://kitev.de/
Hier der Link zur Podcast-Episode:
https://caritalks.podigee.io/67-ankommen-in-deutschland
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