Zehn Jahre Hospiz St. Vinzenz Pallotti
Mit der Hospizbewegung, die Ende der 1960er Jahre von der englischen Ärztin Cicely Saunders gegründet worden ist, rückte die Tatsache, dass das Sterben als wichtiger Teil des Lebens angesehen werden muss, wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Denn die Gesellschaft verschloss oder verschließt bis heute die Augen vor diesem, alle Menschen betreffenden, unausweichlichem Schicksal. Ein Hospiz jedoch ist ein Ort, an dem Sterbende und ihre Angehörigen würdevoll voneinander Abschied nehmen können.
In Oberhausen ging die Hospizbewegung von Osterfeld aus, genauer aus der Mitte der heutigen Großgemeinde St. Pankratius. Propst Hans-Ulrich Neikes erinnert sich: „Der Hospizgedanke wurde uns durch Bruder Hermann Frye nahe gebracht. Als Leiter der Sozialstation Osterfeld hatte er ständig Kontakt zu Schwerstkranken und Sterbenden. So reifte zunächst der Plan eines ambulanten Hospizvereins, der dann 1997 gegründet wurde.“
Sterben ist ein Teil des Lebens
Die Idee, ein stationäres Hospiz zu gründen, ging mit dem Weggang der Pallottiner Pater 1997 und der Auflösung der Gemeinde St. Vinzenz- Pallotti 1999 einher. Gemeinsam mit der Propsteigemeinde als Gesellschafterin und Trägerin der St. Marien-Hospital gGmbH sowie dem Aufsichtsrat ergriff Propst Hans- Ulrich Neikes die Initiative und man beschloss die Umwidmung des Klosters der Pallottiner zum stationären Hospiz.
Dem damaligen Geschäftsführer Joachim Oleownik oblag die Verantwortung für die Realisierung des Vorhabens.
Am 3. April 2004 konnte es mit einer Segensfeier durch Weihbischof Franz Vorrath, dem damaligen Bischofsvikar für die Caritas, seine Pforte öffnen.
Seitdem hat das Hospiz mit seinem Leiter Bernd Böcker sowie den ehrenamtlich tätigen Wegbegleitern und -begleiterinnen etwa 1.300 Gäste aufgenommen und sie mit ihren Angehörigen und Familien auf ihrem letztenWeg begleitet. Das Haus steht als lebendiges Zeichen dafür, dass sich der Gedanke Cicely Saunders‘ seinen Platz in der Gesellschaft gesucht und gefunden hat. Fotos: Peter Hadasch
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.