Was wird aus der Villa Rück ?

Der Eigentümerwechsel liegt ein gutes halbes Jahr zurück, seitdem firmiert die Möbelstadt Rück an der Straßburger Straße unter der XXXL-Gruppe.

Während der Sortimentswechsel im Möbelhaus vor dem Abschluss steht, dreht sich aber die öffentliche Wahrnehmung scheinbar weniger um neue Möbelangebote, sondern vielmehr um den von XXXL gewünschten Abriss der Villa Rück.
Erste Aktionen der neuen Eigentümer hätten gezeigt, dass der Parkraum mit den zu erwartenden Kundenströmen klar überlastet sei, XXXL benötige mehr Parkplätze. Dafür soll die Villa weichen, entsprechende Anträge sind gestellt.
Doch bereits kurz nachdem die Pläne bekannt wurden, regte sich Widerstand. Zuerst in der Politik durch die CDU und das Bündnis Oberhausener Bürger (BOB). Leserbriefe erreichen die Medien und am Wochenende wurden erste Unterschriftenaktionen gestartet. Auch die SPD hat mittlerweile reagiert. Jeder Prozess, in dem Bürger sich für den Erhalt stadtbildprägender Gebäude einsetzen, ist wichtig und im Rahmen bestehender Möglichkeiten absolut unterstützenswert. So sieht es die SPD vor Ort und ist deshalb zeitnah in der Angelegenheit „Villa Rück“ aktiv geworden.
Bezirksbürgermeisterin Dorothee Radtke hat alle Beteiligten - engagierte Bürger, Verwaltung und Eigentümer - eingeladen, um denkbare Lösungen zu erörtern. Die SPD Oberhausen plant zusätzlich ein gesondertes Gespräch mit dem Betriebsrat von Rück, um sicher zu gehen, dass Bestandsschutz und Arbeitsplatzsicherung nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Sie kündigt außerdem an, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger eine Bürgerdenkmalliste - die unabhängig von der offiziellen Denkmalschutzliste ist - zu erstellen.

Sorge um Stadtbaukultur

Angesichts der aktuellen Nachrichten über den geplanten Abriss der Villa Rück fragt sich die CDU mit großer Sorge, ob die Stadtbaukultur in Oberhausen „wieder einmal“ auf der Strecke bleibt. „Mit dem Abriss würde ein wichtiger architektonischer Ankerpunkt verloren gehen, der das Schladviertel bisher mitprägte“, kritisierte Partei-Chef Wilhelm Hausmann. „Man kann sich doch nicht einfach in sein Schicksal ergeben. Hier muss die Verwaltung sofort handeln und der Oberbürgermeister mit den Firmeninhabern an einen Tisch.“

Antrag auf Denkmalschutz

Die Fraktion Bündnis Oberhausener Bürger unterstützt die Bürger im Schlad bei dem Versuch, die Villa Rück zu retten. „Da wir weder auf den Planungsausschuss warten wollen, noch den Lippenbekenntnissen der SPD-Bezirksbürgermeisterin Glauben schenken, haben wir heute einen entsprechenden Antrag an die Untere Denkmalbehörde der Stadt gestellt, einen Denkmalschutz für die Villa zu prüfen, und während der Prüfungsphase keinen Abriss zuzulassen. Wir haben zur Unterstützung der Unteren Denkmalbehörde auch das LVR-Amt für Denkmalpflege informiert“, so ihr Sprecher Denis Vollmer.

Eine neu gegründetet Bürgerinitiative sammelte Unterschriften gegen einen Abriss der Villa Rück. Wer mehr wissen möchte, der kann die BI unter mkgrothe@t-online.de kontaktieren oder unter 889685.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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