Tüten mit Energie und Bildung
Alle Jahre wieder tütet die Energieversorgung Oberhausen AG (evo) ihr kulturelles Engagement ein: Auf 80.000 Brötchentüten - dem sogenannten Lesefutter - werden vier historische Schwarz-Weiß-Fotos sowie kurze Texte aus der 150-jährigen Stadtgeschichte Oberhausens vorgestellt. Kooperationspartner der evo ist in diesem Jahr das LVR-Industriemuseum, Oberhausen.
Seit Anfang des Jahres gehen die Tüten im örtlichen Einzelhandel - etwa in Bäckereien und Buchhandlungen - über den Ladentisch. Für die teilnehmenden Händler sind die Tüten kostenloses Verpackungsmaterial, für evo und LVR sind sie ein ungewöhnlicher Werbeträger.
„Die Tüte ist Verpackung und Medium zugleich. Sie transportiert als Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs ganz nebenbei und unterwegs ein bisschen Kultur. Wir gehen hier den Weg: Brötchen, Bilder, Bildung. Unsere Zielgruppe steht an der Ladentheke“, sagt evo-Sprecherin Birgit Konopatzki.
Die abgebildeten Fotos sind Teil der Sonderausstellung „Stadt der Guten Hoffnung“ des LVR-Industriemuseums zum 150-jährigen Bestehen der Stadt Oberhausen. Die historischen Dokumente zeigen stimmungsvolle Motive: rauchende Schlote, Arbeiter bei der Mittagspause, die neueröffnete Badeanstalt und spielende Kinder in einer Zechensiedlung. Bilder und Texte zeugen von einer Zeit, die geprägt war vom Wohl und Wehe der Großindustrie und der Arbeiterkultur.
Die Häppchen auf der Tüten-Vorderseite sollen Appetit auf mehr machen: Die Ausstellung ist noch bis Ende September für Besucher geöffnet.
LVR-Sprecherin Ingrid Trocka-Hülsken ist von der Aktion begeistert: „Mit den Fotos auf der Tüte haben wir die Möglichkeit, die Neugier der Kunden zu wecken und Erinnerungen an Vergangenes aufleben zu lassen. Diese Erinnerungsarbeit kann auf einer anderen Ebene bei uns im Museum fortgesetzt werden. Wir möchten möglichst viele Menschen für die Ausstellung begeistern und auf diese Art erreichen wir neue Zielgruppen.“
Die Anzeige „Kultur ist unser täglich Brot“ auf der Rückseite der Tüte weist auf das breite kulturelle Engagement der evo hin. „Wir werben nicht nur für die Sonderausstellung, sondern machen gleichzeitig deutlich, dass kulturelle Vielfalt auch durch den engagierten Einsatz von Unternehmen vor Ort - wie zum Beispiel der evo - möglich wird,“ so Birgit Konopatzki.
Für die evo ist diese schon die vierte Tüten-Kampagne, dabei wechseln die Themen und Partner. Beständig ist dagegen die Zusammenarbeit mit der Agentur Lesefutter, die die Ideen umsetzt.
Im vergangenen Jahr hatte man mit dem Theater Oberhausen gemeinsame Sache gemacht und Auszüge aus aktuellen Stücken präsentiert. Erstmalig stehen bei der diesjährigen Aktion mit dem LVR nicht Texte, sondern Bilder im Vordergrund.
Autor:Klaus Bednarz aus Dinslaken |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.