Sommersprachcamp an der Brüder-Grimm-Schule

Foto: Carsten Walden

„Ich kann Nein sagen!“ unter diesem Motto fand an der Brüder-Grimm-Schule das diesjährige Sprachcamp der AWO-Oberhausen statt. Rund 20 Schüler und Schülerinnen, aus vielen verschiedenen Herkunftsländern, nutzten die Sommerferien, um spielerisch die deutsche Sprache zu lernen.

Die Sprachcamps der AWO haben in Oberhausen eine lange Tradition. Das Konzept beinhaltete einen strukturierten Tagesablauf mit theater-, erlebnis- und freizeitpädagogischen Angeboten, sowie einer gezielten Sprachförderung. Organisiert wurde das Sprachcamp von der AWO Schulsozialarbeit der Brüder-Grimm-Schule, Mirsada Islamovic und Silke Jöster.
Das Ferienprojekt bot den teilnehmenden Kindern einen ritualisierten Tagesablauf im Zeitraum zwischen 9 Uhr und 15 Uhr. Jeden Tag gab es für die Mädchen und Jungen ein gesundes Frühstück und ein gemeinsames Mittagessen. Zwischen den Mahlzeiten standen individuelle Sprachförderung und theaterpädagogische Einheiten auf dem Ferienprogramm, aber auch das freie Gestalten und Spielen kam bei dem Ferienspaß nicht zu kurz. Ein Programmhöhepunkt bildete für die Kinder ein erlebnisorientierter Ausflug zum Kinder- und Erlebnispark “Irrland“.
Die Kinder berichteten aus ihrer Sicht von unterschiedlichsten Alltagssituationen, beispielsweise wenn man auf den kleinen Bruder aufpassen soll, wenn man einem Fremden keine Schokolade abgeben will oder auch, wenn man keinen Kuss empfangen möchte. Hier ist es für die Schüler wichtig, Grenzen zu setzen und laut und deutlich NEIN zu sagen. Angeleitet von der Theaterpädagogin Anja Brunsbach, wurden die Kinder dazu ermutigt, ihre Gefühle und Bedürfnisse mit Selbstbewusstsein zu vertreten. Vor allem, wenn es um ihre körperliche Selbstbestimmung geht.

Auch mal laut werden

„Da musst du schon mal deutlich werden. Ich war sogar richtig laut und das hat prima geklappt.", so die einstimmige Meinung der beteiligten Kinder am Ende des Sprachcamps.
Zum Abschluß präsentierten die Kinder, den Eltern, Freunden und Gästen ein selbstständig erarbeitetes Theaterstück und das Lied „Ich rufe: Nein Nein Nein!!!“.
Der große Applaus machte alle Beteiligten mächtig stolz. Mit Urkunden, ihren Sprachmappen und einem kleinen Geschenk, wurden die Schüler dann in die Ferien verabschiedet.
Die Teilnehmer lernten nicht nur die deutsche Sprache auch das Regel- und Sozialverhalten hat sich in den zwei Wochen deutlich verbessert. „Die Stimme, die Sprache und die Haltung der Schüler haben sich positiv entwickelt. Ihr Selbstbewusstsein ist stark gewachsen. Eine Schülerin stand am Anfang mit einer kaum hörbaren Stimme auf der Bühne, bei der Präsentation stand sie ganz vorne und sprach laut und deutlich“, ist die Erfahrung der Schulsozialarbeiterin, Mirsada Islamovic. Sie kennt die Schüler aus ihren Schulalltag und merkt den Unterschied enorm.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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